Kapitel 26

1.1K 25 6
                                    

Meine Augen waren noch geschlossen, doch ich spürte die Sonnenstrahlen, die in mein Gesicht strahlten. Die Wärme, die ich bemerkte kam aber nicht von der Sonne, sondern von Liam. Sein Arm war um meinen Bauch geschlungen. Ich merkte, dass er schon wach war und mich anstarrte. Und als ich blinzelnd meine Augen öffnete, konnte ich es auch sehen. Seine strahlend blauen Augen waren auf mich gerichtet und er hatte ein kleines Lächeln im Gesicht.

"Diesmal beobachtest du mich.", raunte ich und strich mit meiner Hand über seinen Arm. "Du siehst aus wie ein Engel, wenn du schläfst.", behauptete Liam und schaute mir weiter in die Augen. "Und wenn ich wach bin, sehe ich aus wie der Teufel oder was?", scherzte ich und lachte. "Nein, keineswegs. Wenn du wach bist siehst du aus wie eine Prinzessin. Wie meine Prinzessin.", widersprach er mir und ließ mich erröten. Ich senkte kurz meinen Blick und merkte erst jetzt, dass ich unter der dünnen, weißen Decke vollkommen nackt war.

"Wir sollten langsam aus dem Bett, unser heutiger Ausflug beginnt schon ziemlich früh.", Liam legte seine samtweichen Lippen auf meine und küsste mich zärtlich. "Ich würde lieber den Tag im Bett verbringen.", raunte ich und fuhr mit meinen Fingern durch seinen Bart. "Das würde ich natürlich auch bevorzugen.", Liam küsste mich ein weiteres Mal, "Aber glaub mir, die Kajakfahrt wird lustig."

"Hey Liam wann beginnt die Kajaktour nochmal? Ich wollte noch kurz in die Stadt bevor wir los fahren..", Damon riss die Tür auf und schaute uns beide an. Liam verdeckte mich sofort mit seinen Armen und der Decke. "Bist du bescheuert, Damon? Hast du schon mal was von anklopfen gehört?", ein wütender Unterton lag in seiner Stimme. "Ohh ... tut mir leid.", stotterte Damon daraufhin, "Aber wann fängt die Tour denn jetzt an?" Ich spürte wie Liam sich anspannte. "Um 12 Uhr.", er biss sich auf die Zähne und warf Damon einen Bösen Blick zu. "Alles klar, ich bin dann Mal weg." er drehte sich gelassen um und schloss die Tür hinter sich.

"Idiot.", murmelte Liam vor sich hin und biss sich auf die Zähne. "Es ist doch nichts passiert. Das nächste mal sperren wir einfach die Tür zu.", beruhigte ich meinen Freund und hob meine Schultern. "Es ist doch nichts passiert?", wiederholte Liam meine Worte und zog seine Augenbrauen hoch. "Damon hätte dich beinahe nackt gesehen und dieser Anblick gehört nur mir.", knurrte er, während er sich über mich beugte. "Ist da jemand eifersüchtig?", neckte ich ihn. Er hatte recht, ich wollte auch nicht, dass Damon mich nackt sieht. Aber Liam so genervt zu sehen musste ich ausnutzen.

"Das hat nichts mit Eifersucht zutun. Ich möchte einfach nicht, dass jemand anderes außer mir diesen verdammt heißen Körper zu Gesicht bekommt.", er presste seine Lippen besitzergreifend auf meine. "Ich gehe mich jetzt frisch machen.", ich schob die Decke zur Seite und setzte mich an den Bettrand. "Oh und ... Liam Kennedy ist eifersüchtig.", fügte ich kichernd hinzu und erhob mich vom Bett. Barfuß tapste ich durch das Zimmer und machte mich auf den Weg ins Bad. Doch bevor ich dort ankam, stand Liam bei mir und drückte mich gegen die Wand. Er schaute zu mir herab und funkelte mich mit seinen Augen an. "Vielleicht bin ich eifersüchtig.", gab er tatsächlich zu und kam meinem Gesicht so nahe, dass nicht einmal ein Blatt Papier zwischen uns gespasst hätte. "Eifersucht kann ziemlich sexy sein.", hauchte ich ihm zu. "Ich bin total eifersüchtig. Niemand ist eifersüchtiger als ich.", scherzte er nun und fing an zu lachen. "Du bist doch ein Spinner.", kicherte ich und schob mich an ihm vorbei.

Liam und ich saßen in einem Kajak und paddelten der Gruppe hinterher. Das glasklare Wasser unter uns bot einen atemberaubenden Blick auf die Fische. Die hohen Inseln um uns herum erinnerten an Orte, die man sonst nur in Filmen sah. Liam hatte nicht zu viel versprochen. Vor uns lag eine Höhle, in die wir gleich hinein fuhren.

"Wow!", staunte ich und legte meinen Kopf in den Nacken, um die Decke der Höhle zu betrachten. Zacken hingen herunter, die mit ein wenig Angst machten. Ich stellte mir vor, wie sie jeden Moment herunterfallen könnten. Mir lief es eiskalt den Rücken runter. Doch es fühlte sich an wie ein Traum hier durch zu paddeln. Ich hielt meine Hand ins Wasser und beobachtete die kleinen Wellen, die dadurch entstanden. Als ich meine Hand wieder raus holte, drehte ich mich um und spritzte das Wasser auf Liam. Er lachte, wischte es sich aus dem Gesicht und gab mir das doppelte zurück. Er spritzte mich so voll, dass mein ganzes Kleid klitschnass war.

"Hey Alice du bist da ein bisschen nass.", scherzte Jason und deutete auf mein Kleid. "Wirklich? Das habe ich gar nicht gemerkt.", der ironische Unterton war nicht zu überhören. Meine Blick traf nun auf Damon, der hinter Jason saß. Er schaute beschämt weg, was wahrscheinlich an seinem reinplatzen von heute Morgen lag. Obwohl es mir unangenehm gewesen ist, war ich nicht wütend auf ihn. Jeder machte Fehler und es war ihm offensichtlich unangenehm. Außerdem hatte er sich sofort entschuldigt. Interessiert beobachtete ich wieder die Höhle und staunte darüber, wie schön unsere Erde doch sein konnte.

Nach einer langen Besichtigung und nach einigen Paddeleinheiten waren wir wieder auf dem Weg zum Ufer. Die Sonne ging schon langsam unter und auf dem Wasser spiegelten sich orangene und rosane Farben wider. Es war magisch zu sehen wie sie sich vermischten und die Dunkelheit heller wirken ließen. "Weißt du was noch schöner ist, als den Sonnenuntergang anzuschauen?", Liams Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn fragend an. "Den Sonnenuntergang mit meiner großen Liebe anzuschauen.", gestand er und lächelte. "Wer ist denn deine große Liebe?", hakte ich scherzend nach und runzelte meine Stirn. "Meine große Liebe ist gleichzeitig meine beste Freundin. Ihre braunen, welligen Haare passen perfekt zu ihren rehbraunen Augen. Die Gesichtszüge meiner großen Liebe sind einzigartig und ich würde sie am liebsten jedes Mal küssen, wenn sie dieses bezaubernde Geräusch macht während sie lacht. Ihr Lachen ist das Schönste, das ich jemals gehört habe. Meine große Liebe heißt Alice Thompson.", meine Augen wurden nass, als ich diese Worte aus seinem Mund hörte. Mit so einer Antwort hatte ich nicht gerechnet. Ich wollte ihm gerade einfach nur nah sein und ihn küssen, doch in diesem blöden Kajak war kaum Platz.

Aber meine Sehnsucht überwog, weshalb ich vorsichtig versuchte zu ihm zu kommen. "Alice wir kippen noch um!", Liam wollte mich aufhalten, doch ich war schon über meinen Sitzplatz geklettert und merkte wie wackelig diese Angelegenheit war. "Du bist doch verrückt.", lachte Liam und Empfang mich mit offenen Armen, als ich es tatsächlich geschafft hatte rittlings auf seinem Schoß zu sitzen. "Verrückt nach dir.", versicherte ich ihm und legte meine Lippen leidenschaftlich auf seine. Er hielt mich mit seinen starken Armen fest und zog mich näher an sich heran. Ich spürte wie er in den Kuss lächelte und bekam ein kribbeln im Bauch.

Plötzlich fing das Kajak an stärker zu wackeln und wir konnten es nicht mehr unter Kontrolle kriegen. Im nächsten Moment landeten wir im Wasser. "Ich hab dir gesagt, dass wir umkippen werden.", meinte Liam lächelnd und drehte das Kajak wieder um. "Ja, aber ich habe das bekommen was ich wollte.", behauptete ich und schwamm zu ihm rüber. "Und das wäre?", ich strich Liam eine Strähne aus dem Gesicht während er mich das fragte. "Ich habe dich geküsst.", grinsend küsste ich seine Wange und schaute danach in seine funkelnden Augen. 

"Leute ich glaube ihr habt das Prinzip vom Kajak fahren noch nicht so ganz verstanden.", rief Claire uns zu und kicherte. "Da hast du vermutlich recht.", lachte ich ebenfalls und steckte Liam damit an.

You're my bright light in the darkness - Band 2 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt