Kapitel 38

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"Bist du schon fertig?", Damon wartete bereits im Flur auf mich. "Gleich.", rief ich aus meinem Zimmer und steckte mir noch den zweiten Ohrring rein. Danach betrachtete ich mich kurz im Spiegel und war zufrieden mit meiner Wahl für die ockerfarbene Bluse und der engen, schwarzen Hose.

Mit offenen Haaren trat ich in den Flur und erblickte Damon, der ein hellblaues Hemd trug und dazu eine dunkle Chino Hose. "Wow.", seine Augen wanderten über meinen ganzen Körper. "Da möchte wohl jemand Liams Aufmerksamkeit bekommen.", grinste er und traf mit seinen Worten ins Schwarze. "Natürlich.", bestätigte ich ihn und hakte mich in seinen Arm ein, den er mir entgegenstreckte.
"Dann lass uns mal zu deinem Mr. Charming fahren.", Damon betätigte den Kopf des Aufzugs und sofort öffneten sich die Türen.

In der Tiefgarage setzten wir uns in einen roten Sportwagen und schon fuhren wir los. Der Motor heulte laut, als Damon aufs Gas drückte und uns aus der Garage brachte. Gekonnt fädelte er sich in den dichten Verkehr ein und schlängelte sich hindurch. Zwischen uns war es still, keiner sagte ein Wort. Aber das kam mir gerade genau richtig, da ich einfach nur Ruhe vor dem Sturm wollte. Ich lehnte meinen Kopf gegen die Fensterscheibe und betrachtete die Straßen New York's.

Eine kurze Fahrt später öffneten sich auch schon die Tore der Kennedy Villa und wir fuhren in Schrittgeschwindigkeit auf das Gelände. Als wir zum stehen kamen, stieg ich aus und Damon tat es mir gleich.

"Das schaffst du.", machte er mir Mut und lächelte kurz. "Wir schaffen das.", betonte ich und zog meine Augenbrauen hoch. Nachdem ich die Klingel betätigt hatte, öffnete sich auch schon die Haustür. "Guten Abend.", Zack begrüßte uns zuerst so wie das letzte Mal. "Hallo Zack.", ich zog einen Mundwinkel hoch und ging an dem Mann im Anzug vorbei. "Mr. Kennedy erwartet Sie im Esszimmer.", informierte er uns beide und deutete mit seiner Hand zu dem passenden Raum. "Danke.", Damon nickte dem Bodyguard zu und Zack erwiderte das Nicken.

Crystal und Liam saßen bereits nebeneinander, als wir das Esszimmer betraten. "Hallo ihr beiden, es freut mich dass ihr gekommen seid.", Liam stand auf und kam auf uns beide zu. Er schüttelte meine Hand, was zu einem Stromschlag in meinem ganzen Körper führte. Mit seinen blauen Augen blickte er tief in meine und wandte sich dann an Damon. "Der hier ist für euch.", mein Begleiter überreichte Liam eine Flasche teuren Wein. "Danke, aber das wäre nicht nötig gewesen.", antwortete er und nahm die Weinflasche dankend entgegen.
"Setzt euch.", nun deutete Liam zu dem Esstisch und lächelte, "Meine Mutter müsste auch gleich kommen." 

Wir folgten seiner Anweisung und nahmen nebeneinander Platz. Damon saß zu meiner Linken und rückte mir den Stuhl zurecht. Crystals Blick zufolge passte ihr meine Anwesenheit gar nicht. "Hallo Crystal.", Damon redete mit Absicht nett, um sie zu ärgern. "Damon.", ihr falsches Lächeln ließ das Feuer in mir entfachen. "Alice.", auch mir schenkte sie ein falsches Lächeln.

"Den probieren wir gleich mal.", Liam öffnete die Flasche und schüttete in jedes Weinglas etwas davon. "Ich mach das schon, Baby.", Crystal nahm ihm die Flasche aus der Hand und beendete das, was Liam angefangen hatte.
Es forderte ziemliche Selbstbeherrschung nichts zu sagen. Sie spielte ihm etwas vor und das machte mich rasend wütend. Am liebsten würde ich Liam sofort alles erzählen, aber es könnte gesundheitliche und psychische Folgen für ihn haben.

Die Klingel zog die Aufmerksamkeit von uns allen auf sich. Die Anspannung in mir wurde größer. Ich wusste nicht wie es Elisabeth dabei ging hier zu sein und ich wusste auch nicht, ob sie es durchstehen würde ohne zu weinen. Kurze Zeit später trat sie auch schon zurückhaltend ins Esszimmer. "Guten Abend, Mutter.", Liam und Elisabeth umarmten sich innig und sie küsste ihn auf die Wange. Mit einem Grinsen begrüßte sie uns alle und ihre Augen blieben bei mir hängen. Sie strahlten Mitleid und gleichzeitig eigene Qual aus. "Es freut mich Sie wieder zu sehen, Mrs. Kennedy.", ich erhob mich von Stuhl und hielt der Dame meine Hand entgegen. "Wir waren doch schon beim Du.", lächelte sie und zwinkerte mir zu. Elisabeth zog mich in ihre Arme und strich über meinen Rücken.

You're my bright light in the darkness - Band 2 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt