You're my bright light in the darkness - Band 2

Der große Tag

Es war wie in einem Traum, als ich vor dem Spiegel saß und meine Mutter und Claire hinter mir standen und jede Bewegung der Visagistin beobachteten. Ich saß auf dem Stuhl und ließ mir durch den Kopf gehen, dass ich in weniger als zwei Stunden offiziell Alice Kennedy sein werde. Es war kaum zu glauben, dass das alles Realität war. Mein Brautkleid hing hinter mir an einer Kleiderstange und Claire, meine Trauzeugin, trug bereits ihr hellrosa Kleid. Meine Mutter sah wunderschön aus mit ihren offenen, welligen Haaren und dem grauen Kleid, das sie trug.

Meine Haare waren bereits hochgesteckt und mit Perlen verziert, während mein dezentes, aber passendes Make-up auch fast fertig war. Ich betrachtete mich im Spiegel und sah eine junge Frau, die schon einiges im Leben durchgemacht hat. Der Tod ihres besten Freundes und gleichzeitig ihrer Jugendliebe. Die Qual, die sie wegen Dexter und vor allem wegen Archibald ertragen musste. Den Gedächtnisverlust ihres Verlobten und die Schikane von Crystal Nolan.

Ich atmete tief durch und ließ die Luft aus meinen Lungen wieder entweichen. Nervosität, aber hauptsächlich Freude begleiteten mich schon seit heute Morgen. Liam und ich schliefen in getrennten Zimmern und haben uns auch noch nicht gesehen. Erst vor dem Traualtar werde ich wieder in seine perfekten blauen Augen schauen können.

"Ihr Make-up ist fertig.", meinte die blonde Visagistin und lächelte mir zu. Das hat sie sehr gut gemacht. "Danke, Ms. Cooper für Ihre tolle Arbeit.", bedankte ich mich und drehte mich zu meiner Mutter und Claire um. "Wow, du siehst bezaubernd aus.", und schon wieder liefen meiner Mutter Tränen übers Gesicht.

"Hör auf zu weinen, sonst muss ich auch weinen und dann muss ich nochmal geschminkt werden.", versuchte ich sie aufzumuntern und zog sie in eine Umarmung. Als wir uns lösten, wischte sie ihre Tränen mit einem Taschentuch ab und beruhigte sich wieder. "Wunderschön.", kommentierte Claire mein Aussehen. Sie war ebenfalls den Tränen nahe. "Und jetzt ziehen wir dir dein Kleid an.", fügte sie hinzu und holte es von der Stange.

Mit Vorsicht stieg ich in das Kleid und zog es an. Ich hatte unglaubliche Angst davor, dass es mir wieder nicht passt. Mein Schwangerschaftsbauch ist in der sechsten Woche noch nicht zu sehen, was ein kleiner Vorteil war. Zum Glück ließ sich das Kleid schließen, weshalb ich erleichtert ausatmete.

Meine Mutter, so wie jeder andere außer Liam und Claire, wussten noch nichts von meiner Schwangerschaft. Vor der sechzehnten Woche sollte man es noch keinem erzählen und daran hielt ich mich. Na gut, meiner Mutter habe ich es schon erzählt, weil ich nicht anders konnte, aber sonst wusste es wirklich niemand.

"Schau dich im Spiegel an.", schlug Claire vor, nachdem sie das Kleid zugeschnürt hat. Ich folgte ihrer Anweisung und stellte mich vor den großen Spiegel. Das Brautkleid saß wie angegossen und es sah genau so aus wie ich es mir vorgestellt habe. Noch besser als im Brautmodegeschäft. "Jetzt fehlt nur noch der Schleier.", meinte meine Mutter und reichte ihn Ms. Cooper, die den Schleier an meiner Frisur befestigte.

"Wie schnell die Zeit vergeht.", meine Mum betrachtete mich und schüttelte ungläubig ihren Kopf. Auch Claire kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. "Du bist eine wunderschöne Braut.", schmeichelte sie mir und lächelte.

Das Klopfen an der Tür zerstörte diesen Moment. "Wenn es Liam ist, lass ihn nicht rein.", befahl ich meiner Mutter, die die Tür öffnete. Sie hielt kurz inne und trat dann zur Seite. Mein Herz machte einen Sprung, als mein Vater herein trat. Seit mehreren Wochen habe ich ihn nicht gesehen, weil er immer unterwegs war. Deswegen freute ich mich umso mehr ihn zu sehen. Er trug einen schwarzen Smoking und kam sprachlos auf mich zu.

"Alice du siehst einfach wunderschön aus. Ich kann nicht glauben, dass meine kleine Prinzessin heute heiraten wird.", er schling seine Arme um mich und küsste meinen Scheitel. Ich genoss diese Umarmung und versuchte so viel Kraft wie nötig daraus zu gewinnen. Auch wenn mein Vater und meine Mutter getrennt waren, sorgten sich beide um mich und erfüllten mir jeden erdenklichen Wunsch.