Kapitel 33

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Sicht von Alice

Nur wenig Schlaf hatte ich in der letzten Zeit gehabt. Das lag an mehren Gründen, die mich zum nachdenken brachten und mich so fast die ganze Nacht wach hielten. Auch wenn ich in dem äußerst gemütlichen Gästebett von Damon schlief, fand ich keine Ruhe. Liam schwirrte in meinem Kopf umher und vor allem der Fakt, dass er dachte mit Crystal zusammen zu sein. Ich wollte mir erst gar nicht ausmalen, was die beiden so trieben. Es brach mir nur das Herz.

"Verdammte Scheiße!", hörte ich plötzlich Damons wütende Stimme und sprang aus dem Bett. Ich durchquerte das in Grautönen eingerichtete Zimmer und öffnete die weiße Tür. Kaum kam ich im großen Wohnzimmer an sah ich Damon auf der Couch sitzen. Er fuhr sich durch die Haare und starrte auf den Boden.

"Damon, ist alles in in Ordnung?", er zuckte und hob seinen Kopf. "Entschuldige, ich wollte dich nicht wecken.", er wandte seinen Blick wieder ab. "Du hast mich nicht geweckt.", stellte ich klar, "Was ist passiert?"

"Liam hat angerufen.", mein Herz fing automatisch an schneller zu schlagen. "Er hat mich gefragt, warum ich ihm denn nicht gesagt habe dass du meine Verlobte bist.", verwirrt setzte ich mich neben den Jungen. "Was sagst du da.", stammelte ich vor mich hin und schüttelte meinen Kopf. "Crystal hat ihm erzählt, dass wir beide Verlobt wären.", Damon deutete auf meinen Ring. Schlimmer konnte es doch wirklich nicht mehr werden.

Wie in einer Schockstarre saß ich einfach nur da und versuchte nicht den Verstand zu verlieren. "Wir sollen die beiden heute Mittag besuchen.", fügte er hinzu und gab mir somit den Rest. "Wir sollen also eine glückliche Beziehung vorspielen?", meine Stimme brach.
"Bleibt uns denn etwas anderes übrig? Ich kann Liam sofort die Wahrheit sagen, aber wer weiß was das für folgen hat. Er weiß ja nicht mal, dass sein Vater verstorben ist, sondern denkt dass er auf einer Geschäftsreise am anderen Ende der Welt ist.", er hatte recht.

Mein Herz hämmerte gegen meine Brust, als wir durch das Tor von der Villa führen und ich den Ort vor mir sah, an dem ich mit Liam so viel erlebt hatte. "Bist du bereit dazu?", klang die mitfühlende Stimme von Damon in meinen Ohren. "Hab ich denn eine Wahl?", ich stieg aus dem Wagen und warf die Tür zu. Mit jedem Schritt in Richtung Eingang wurde mein Herzschlag schneller.

Vor der Tür drückte Damon auf die Klingel und richtete seine schwarze Lederjacke. Wenige Sekunden später öffnete Zack die Tür. "Hallo Ms Thompson, Hallo Mr. Nolan", der Mann im Anzug presste seine Lippen aufeinander und zeigte mir so sein Mitgefühl. Er trat zur Seite und ließ uns in das Zuhause von Liam, welches vor kurzer Zeit auch noch mein Zuhause war. Während er im Krankenhaus lag, hab ich all meine Sachen abgeholt und es so aussehen lassen, als wäre ich nie hier gewesen.

"Damon du Drecksack, hast mir nichts erzählt von deiner Verlobung.", als ich Liams Stimme hörte, flogen die Schmetterlinge in meinem Bauch umher. Er umarmte Damon und schaute danach mich an. "Herzlichen Glückwunsch zur Verlobung.", sprach er und zog mich in den Bann seiner blauen Augen. "Danke.", ich setzte ein Lächeln auf und versuchte den Stich in meinem Herzen zu ignorieren.

"Kommt rein, fühlt euch wie Zuhause. Crystal ist bereits im Wohnzimmer und wartet auf uns.", Liam ging voraus während Damon und ich ihm folgten. Ich hatte das Bedürfnis über Liams breiten Schultern zu streichen und mich an ihn zu schmiegen. Wie von einem Magneten wurde ich angezogen, doch ich war Damons Verlobte.

"Hallo Schwester.", mit kalter Stimme begrüßte er Crystal. "Willkommen Bruderherz und hallo Alice. Ich habe mir schon gedacht ihr kommt nicht.", die verlogene Schlange umarmte mich tatsächlich und löste in mir Aggressionen aus. "Er gehört mir und das hat er schon immer.", flüsterte sie mir ins Ohr und sofort stellten sich meine Nackenhärchen auf. Am liebsten hätte ich sie auf der Stelle aus meinem Zuhause geworfen. "Er wird früher oder später die Wahrheit erfahren.", zischte ich leise hervor und warf Crystal einen bösen Blick zu. Daraufhin räusperte sie sich und setzte erneut ein falsches Lächeln auf.

You're my bright light in the darkness - Band 2 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt