Kapitel 28

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Am nächsten Morgen prasselte der Regen gegen die Fenster. Ich rutschte aus dem Bett und passte auf, dass ich Liam nicht weckte. Meine Kehle war ausgetrocknet und ich musste etwas trinken. Ich schaute mich im Schlafzimmer um und zog das dunkelblaue  Shirt von Liam an, das über dem Stuhl hing. Danach verschwand ich aus dem Zimmer, aber im Türrahmen drehte ich mich nochmal zu meinem Freund und lächelte, als ich ihn so friedlich schlafen sah. Grinsend machte ich mich auf den Weg nach unten.

Meine Hand legte ich auf das Geländer der Glastreppe und dann schlenderte ich leise in die Küche. Dort öffnete ich den Kühlschrank und ließ mich von der angenehmen Kälte erfassen. Ich schnappte nach einer kleinen Wasserflasche, drehte sie auf und trank einen erfrischenden Schluck. Anschließend schloss ich den Kühlschrank und setzte mich mit meiner Flasche auf einen Hocker an der Kochinsel. Mein Blick fiel auf meinen Finger, an dem der Verlobungsring funkelte. Ein Lächeln zierte mein Gesicht, als ich mich an den Heiratsantrag und an seine Worte erinnerte.

Seit der ersten Sekunde liebe ich dich und ich werde dich bis zur letzten Sekunde lieben.

Ich fuhr mit meinem Zeigefinger über die Diamanten und biss mir auf die Unterlippe. Ich war tatsächlich verlobt mit Liam. "Was sehe ich denn da?", mein Blick schnellte nach links, wo Claire auf mich zu kam. "Ist das-", ihre quietschende Stimme hallte durch den ganzen Raum. "Pscht du weckst noch die anderen.", grinsend schaute ich ihn ihr neugieriges Gesicht. "Hat er dir einen Antrag gemacht?", Claire griff nach meiner Hand und betrachtete den Ring. "Ja.", flüsternd freute ich mich wie verrückt. "Herzlichen Glückwunsch!", meine beste Freundin schloss mich in ihre Arme und drückte mich fest. "Danke. Ich kann es noch gar nicht glauben.", redend schaute ich zu Claire, die sich gerade eine Träne weg wischte. "Was ist denn los?", mitfühlend strich ich über ihren Oberarm. "Ich freu mich einfach so unfassbar für dich.", schluchzte sie und lächelte. Daraufhin umarmte ich die Blondine nochmal und bedankte mich für diese Freundschaft zwischen uns beiden. Ohne Claire wäre ich nicht hier. Ohne sie wäre ich wahrscheinlich alleine ohne Freunde in der High School gewesen und ich hätte niemals Jason, Maik und Liam kennengelernt.

"Okay, genug geweint.", sie schüttelte ihren Kopf und versuchte sich wieder zu fangen, "Wann kaufen wir ein Brautkleid?" Claire grinste über beide Ohren hinweg und fuchtelte mit den Händen in der Luft herum. "Das hat noch Zeit.", kicherte ich und schüttelte meinen Kopf. "Das sagst du jetzt. Ehe du dich versiehst stehst du schon vor dem Altar und bist für den Rest deines Lebens an einen Mann gebunden. Ohh und der Junggesellenabschied muss auch geplant werden.", übermotiviert riss meine Freundin ihre Augen auf. "Claire, komm runter. Liam und ich sind verlobt, das heißt nicht dass ich sofort alles erledigen muss. Wir haben noch genug Zeit dafür.", beruhigte ich sie und legte meine Hände auf ihre Oberarme. "Du hast recht, aber man kann nie früh genug anfangen.", sie zog ihre Brauen hoch. "Ich muss jetzt Liam wecken, sonst ist er schlecht gelaunt weil er so lange geschlafen hat.", informierte ich Claire. "Geh deinen Traumprinz wecken und ich gehe duschen.", sie lächelte mir ein letztes Mal zu und machte sich dann auf den Weg zu ihrer Dusche. Ich trank noch etwas von meinem Wasser und lief wieder nach oben, um Liam zu wecken. Er hasste es lange zu schlafen, wenn man im Urlaub ist und davor wollte ich ihn bewahren. Also tapste ich die Treppen wieder hoch und öffnete leise die Schlafzimmertür. Meine Augen erblickten ihn, wie er auf dem Rücken lag und seinen Mund leicht geöffnet hatte.

Ich ging auf Liam zu und krabbelte auf das Bett. Vorsichtig lehnte ich mich über ihn und stützte meine Hand neben seinem Kopf ab. Mit der anderen strich ich über seine raue Wange und legte dann meine Lippen auf seine. Ich spürte seine Hände nun auf meinem Rücken und lächelte. In der nächsten Sekunde wirbelte er uns beide herum und nun lag Liam über mir.

"An so einen Wecker könnte ich mich gewöhnen.", raunte er und grinste dabei. "Daran musst du dich wohl gewöhnen, wenn ich jeden Morgen neben dir aufwache.", antwortete ich und legte meine Hände um seinen Nacken. Liam kam meinem Gesicht ganz nahe und verzauberte mich mit seinen Augen. "Das hoffe ich doch.", hauchte er mir zu und küsste mich.

You're my bright light in the darkness - Band 2 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt