Kapitel 31

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"Ms. Thompson?", eine weiche, weibliche Stimme erschallte in meinem Ohr. "Ms. Thompson.", ich spürte, wie jemand sanft an meiner Schulter rüttelte. Meine Augenlider öffneten sich nur schwer und ich blickte in das Gesicht der etwas älteren Krankenschwester. "Ms. Thompson, wollen Sie nicht nach Hause gehen und schlafen? Das sind doch keine Umstände, wenn sie hier auf diesem Stuhl übernachten.", sprach sie freundlich und zog meine Aufmerksamkeit auf sich. "Danke, aber ich bleibe hier.", lehnte ich ab und rieb mir das Auge. Daraufhin legte die rundliche Frau ihren Kopf schief. "Der Schlafentzug tut ihrer Gesundheit aber nicht gut.", versuchte sie weiter auf mich einzureden. "Ich werde mich ausruhen sobald ich weiß, dass es Mr. Kennedy gut geht.", machte ich meine Stellung klar, "Trotzdem Danke für Ihre Sorge."

"Noch nie habe ich so eine starke Liebe erlebt, wie zwischen Ihnen und dem Patienten.", Krankenschwester zog ihren Mundwinkel hoch und verschwand aus meinem Blickfeld. Ich schaute ihr noch hinterher und blickte dann auf die Uhr. Der nächste Morgen brach bereits an und ich spürte wie mein Magen knurrte. Mit meiner Hand führ ich über meinen Bauch und stand dann von dem unbequemen Stuhl auf. Zuerst schaute ich durch das Fenster in Liams Zimmer und sah ihn dort liegen. Ich schloss meine Augen und atmete tief durch, bevor ich in die Cafeteria wanderte um mir etwas zum Essen holte.

"Guten Morgen, ich hätte gern einen Obstsalat.", bestellte ich und schaute den Mann hinter der Theke an. Er nickte lächelnd und hielt mir einen Teller mit verschiedensten Obstsorten entgegen. "Dankeschön.", obwohl der Typ nichtmal etwas sagte bedankte ich mich und legte das Geld auf den Tresen. Danach eilte ich wieder nach oben zu Liam und setzte mich auf einer der Stühle. Ich stillte meinen Hunger und genoß das gesunde Essen.

Mein Handy fing an zu klingeln und ich stellte den Teller auf den kleinen Tisch neben mir, auf dem Zeitschriften lagen. Der Name von Claire erschien auf dem Bildschirm. "Hey", schnaufend nahm ich den Anruf entgegen. "Hey. Wie geht's Liam?", wollte sie wissen und klang mitfühlend. "Er liegt immer noch im Koma.", erzählte ich mit einem stechen im Herzen. Am anderen Ende der Leitung hörte ich wie Claire tief einatmete und wieder ausatmete. "Und wie geht es dir?", fragte die Blondine. "Den Umständen entsprechen. Mir würde es besser gehen, wenn Liam aufwacht.", meinte ich und zupfte mir meinen Fingern an dem Saum meines Pullovers. "Ich muss jetzt Schluss machen. Wir sehen uns.", als ich sah, dass Damon auf mich zukam beendete ich das tägliche Gespräch mit Claire und ließ das Handy in meiner Handtasche verschwinden.

"Guten Morgen.", begrüßte er mich und schaute durch die Glasscheibe zu Liam. "Immer noch keine Besserung?", fragte Damon und runzelte seine Stirn. "Nein.", meine Stimme brach und hörte sich schwach an. "Alice heute bin ich nicht alleine hier.", informierte er mich und ich hörte schon die hohen Schuhe auf dem Boden klacken. Ein Seufzer entwich meine Lippen und ich atmete tief ein. "Die Kleine ist ja immer noch hier.", sie trug ihre Handtasche wie eine Diva und warf ihre blonden Locken nach hinten. "Crystal.", murmelte ich, "Es freut mich auch dich zu sehen." Die Ironie sprudelte so aus mir heraus.
"Halte dich zurück, Crystal.", mischte sich Damon ein und verdrehte seine Augen. "Schon gut. Ich bin wegen Liam hier und lasse mich nicht von ihrer Wenigkeit ablenken.", sogar hier im Krankenhaus trug sie einen knallroten Lippenstift. "Wie geht es ihm denn?", wollte sie nun wissen. "Wenn du öfter hier sein würdest, dann wüsstest du es.", murmelte ich vor mir her und aß eine Erdbeere. "Wie war das?", sie hob ihre nervige Stimme und sah mich mit diesem tödlichen Blick an.

"Crystal, führ dich nicht so auf in der Gegenwart meines Sohnes!", Elisabeth gesellte sich zu uns und hob ihren Finger. "Ohh Elisabeth wie schön dich zu sehen.", schleimte Crystal nachdem sie zusammengezuckt war. "Das kannst du dir sparen.", meinte Liams Mutter eiskalt und zog ihre Augenbrauen hoch. Crystal verstummte und setzte sich auf einer der Stühle. "Hallo Alice.", wandte sie sich nun an mich und lächelte. Ich stand auf und umarmte die liebevolle Frau. "Hallo.", erwiderte ich ihre Begrüßung.

You're my bright light in the darkness - Band 2 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt