Kapitel 15

1.1K 28 2
                                    

Sicht von Alice

Im Halbschlaf suchte ich mit meinem Arm nach Liam, doch alles was ich fühlte war eine leere Bettseite. Verwirrt öffnete ich meine Augen zu einem Schlitz und sah, dass Liam wirklich nicht im Bett lag. Ich richtete mich auf und schlüpfte aus der weißen Bettdecke hervor. Meine Beine machten sich bereits selbständig und ich fing an nach Liam zu suchen. Im angrenzenden Badezimmer war er ebenfalls nicht, also verließ ich das Schlafzimmer. Es war früh am Morgen, weshalb die Sonne besonders hell durch die Fenster schien.

Nach kurzer Suche hörte ich plötzlich Musik, die aus einem der hinteren Räume erschallte. Ich ging auf den Raum zu, aus dem die Geräusche kamen und öffnete langsam die Tür. Und was ich da sah war ein göttlicher Anblick. Es war Liams Fitnessraum und er trainierte gerade. Er hing an einer Stange und zog seine Beine dabei immer wieder hoch. All seine Bauchmuskeln bewegten sich dabei und Schweiß lief an seinem Körper herunter. Liam war so konzentriert, dass er mich nicht bemerkte. Ich lehnte mich an den Türrahmen und genoss den Anblick noch einige Momente. Er ließ die Stange nun los und schüttelte seine Arme aus. Seine Haare waren nass und hingen teilweise über seine Stirn.

"Ich hoffe dir gefällt was du siehst.", erschrocken riss ich meine Augen auf und realisierte, dass sein Blick auf mir haftete. Liam schnappte sich ein Handtuch und legte es um seinen Nacken. Er trocknete sein Gesicht und kam auf mich zu. Ich räusperte mich und stellte mich aufrecht vor ihn.

"Das ist tatsächlich eine äußerst effektive Ablenkung.", ich verdrückte mir ein Lächeln und fuhr mit meinen Fingerspitzen über seine Brustmuskeln. Liam brummte und kam mir noch einen Schritt näher. "Was machst du nur mir mit.", hauchte er mir zu und ich wusste ganz genau was er damit meinte. "Ich verschwinde jetzt unter der Dusche und danach komme ich mit in die Arbeit.", lenkte ich vom Thema ab, weil ich noch nicht dazu bereit war um es zuzulassen. "Du willst wieder mit in die Arbeit?", seine Augenbrauen zogen sich zusammen. "Ja, sonst fallen mir die Wände auf den Kopf.", die blauen Augen schienen in meine Seele zu blicken. "Trotz dem gestrigen Vorfall?", wollte er einfühlsam wissen und legte seine Hand auf meine Taille. "Ich möchte mich nicht verstecken. Es gehört zu meinem Leben und ich kann es nicht mehr rückgängig machen. Ist es dir unangenehm, wenn ich mitkomme?", meine Hand lag immer noch auf seiner Brust. "Bist du verrückt? Es ist mir auf gar keinen Fall unangenehm. Aber einen Gefallen musst du mit machen.", unsere Körper waren nun aneinander geschmiegt. "Und was?", hakte ich nach.

"Du bleibst bei mir. Ich möchte nicht, dass dir irgend jemand zu nahe kommt oder unangenehme Fragen stellt.", er spannte seinen Kiefer an. "Aber-", ich verstummte, als er seine Lippen auf meine legte. "Okay.", bestätigte ich seine Anforderung und gab mich seinem Kuss hin.

"Liam, ich muss jetzt duschen gehen.", stieß ich aus und atmete schwer. Daraufhin hielt er inne mit leicht geöffnetem Mund. "Und das solltest du auch.", mit meiner Hand fuhr ich über seinen nassen Sixpack und schaute dabei in diese strahlend blauen Augen. "Ich trainiere noch kurz fertig, dann steige ich unter die Dusche.", Liam küsste meine Stirn und machte sich wieder ans Training.

Ich hätte ihm noch eine Ewigkeit zusehen können, aber mein erster Arbeitstag seit langem stand an und dazu wollte ich gut aussehen. Es würden mehr als genug Augenpaare auf mir liegen, weil ich erstens mit Liam zusammen aufkreuzen werde und zweitens wegen dem Bericht in der Zeitung. Aber ich musste stark sein und darüber stehen. Gemeinsam mit Liam schaffte ich das und die Nacht, in der ich weg war bot mir viel Zeit zum nachdenken. Wenn ich mein Leben mit Liam teilen wollte, musste ich auch damit klar kommen in der Öffentlichkeit zu stehen. Und ich wollte mein Leben mit Liam teilen, daran hatte ich keine Zweifel. Auch wenn Crystal versuchte uns auseinander zu bringen.

"Heute fahre ich selbst, Zack.", Liam legte seine Hand auf meinen Rücken und führte mich an seiner Sicherheitskraft vorbei. "Natürlich, Sir.", antwortete dieser und nickte mit seinem Kopf. Zack trug zu jeder Zeit einen schwarzen Anzug, was mich ziemlich beeindrucke. Ihm musste doch sehr heiß sein unter all dem Stoff, vor allem bei diesen Temperaturen. Liam trug zwar auch fast täglich einen Anzug, aber im Büro gab es Klimaanlagen und Zuhause ebenfalls.

You're my bright light in the darkness - Band 2 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt