Am nächsten Morgen wachte ich bei den ersten Sonnenstrahlen auf. Mit ihnen viel auch die letzte Müdigkeit von mir herunter und ich schaute dem Tag fröhlich entgegen. Mit einem Lächeln auf meinem Gesicht besorgte ich mir etwas zu frühstücken und machte mich für die Schule fertig. Heute Mittag wollte ich wieder auf die Lichtung und weiter lesen. Lorcan hatte ich in diesem Moment völlig vergessen, doch er erinnerte mich wieder daran, als ich ihn bei meinem Fahrrad traf: „Guten Morgen! Du warst gestern so schnell weg, dabei dachte ich, dass wir etwas machen konnten. Aber heute ist ja auch noch ein Tag. Also, wenn du nichts vorhast, mein Vater will heute anfangen, die neuen Rekruten auszubilden." Na toll. Da konnte ich ja schlecht nein sagen. Das wars dann wohl mit meinem Plan, die Lichtung zu besuchen. Da musste jetzt der nächste Tag dafür herhalten. Also sagte ich zu und sah, dass Lorcan sich über diese Aussage mehr freute, als es angebracht war. Seufzend setzte ich mich deswegen nun auf mein Fahrrad und fuhr los, Lorcan immer dicht hinter mir.
Es herrschte Schweigen. Niemand wollte den Anfang machen. Dieses Schweigen hielt bis zur Schule an und erst bei den Fahrradständern brach es Lorcan: „Über was denkst du nach? Du wirkst so geistesabwesend." „Was? Nein. Ich habe nur über die letzten Tage nachgedacht, seit die Drachen gekommen sind. Die Medien nennen es auch den >Tag der Wiedergeburt<. Komplett übertrieben und doch stimmt es. Wir leben noch einmal die Zeit unserer Vorfahren, obwohl sie alles taten, damit wir die Drachen vergessen. Letztendlich haben sie uns ausgeliefert", antwortete ich schnell, denn den wahren Grund sollte er nicht kennen und niemals erfahren.
Er tat dies glücklicherweise jedoch nur mit einem Schulterzucken ab und wir gingen ins Schulgebäude. Vor unserem Saal sprach Lorcan mich noch ein weiteres Mal an: „Weißt du, wir haben jetzt erfahrene Jäger und Sucher in den Wald geschickt... Sie werden das Kraut bald finden. Also mach dir keine Sorgen. Bald sind wir nicht mehr ungeschützt und können uns wehren." Dieses Mal nickte ich nur, denn ich wollte nicht, dass meine Stimme versagte, wenn ich antworten würde. Und das würde sie tun, denn ich war mir nicht sicher, ob ich das überhaupt wollte. Ich wollte nicht, dass er dachte, dass ich auf der Seite der Drachen war, denn das war ich nicht. Ich war aber auch nicht auf seiner Seite. Aber warum war mir seine Meinung über mich wichtig? Es scherte mich doch auch sonst nicht, was Leute über mich dachten.
Weiter darüber nachdenken konnte ich nicht, denn unser Lehrer betrat den Raum und wollte mit seinem Unterricht beginnen. Doch zuvor hielt er noch eine kurze Ansprache: „Guten Morgen. Wie ihr alle wisst, war gestern die Vorauswahl. Heute schon möchte Herr Evans alle sehen und mit dem Training starten. Er sagte, dass es wichtig sei, unsere Stadt schnell kampfbereit zu machen. Deshalb haben alle zukünftigen Kämpfer und Lorcan und Serafina, die ja extra trainieren wollen, fragt mich nicht wieso, die letzten beiden Stunden frei. Herr Evans möchte euch um 12.00 Uhr vor dem Schulgebäude treffen und mit euch zu eurem ersten Training gehen. Nur noch eine Sache jetzt: Das Training ist jeden Tag. Montag bis Sonntag. Ihr dürft an zwei Tagen die Woche fehlen, jedoch ist es auch vorteilhaft jeden Tag dort zu sein, denn dann steigt ihr schneller in euren Positionen.
Da ihr wegen dem Training immer ab der 5. Stunde den Unterricht verpasst, haben wir mit Herr Evans ausgemacht, dass er an einem Tag den Stoff der Woche wiederholt. Ihr werdet also keinen Stoff verpassen. Ihr werdet ihn nur geballt an einem Wochenendtag aufholen. Da eure Klasse nicht vollständig aus Kämpfern besteht, haben die anderen trotz allem Unterricht. Da gibt es keine Ausnahme und man darf diesen Unterricht auch nicht schwänzen, es sei denn, ihr könnt wegen einer anderen Ausbildung nicht in die Stunden kommen. Dann bittet euren Leiter, dies zu entschuldigen.
An alle anderen, die keine Kämpfer werden. Herr Evans wird euch heute um halb zwei vor dem Schulgebäude abholen und auch euch zu eurem Training bringen. Er ist zuversichtlich, dass er, wenn nicht heute spätestens morgen Silberseich gefunden haben wird und ihr dann mit diesem arbeiten könnt oder auch nicht, wenn dies nicht zu euren Aufgaben gehört. Nach dem das gesagt ist, gebe ich euch 10 Minuten, um eure Eltern darüber zu informieren. Sagt ihnen ebenfalls, dass ihr nicht wisst, wann ihr nach Hause kommt, es allerdings spätestens 9 Uhr ist."
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Saphira - Drachenblut
FantasyStatus: abgeschlossen! In einer Nacht veränderte sich mein Leben, die unschuldige, kleine Serafina gab es nicht mehr. Es stand mehr auf dem Spiel, als ich es jemals hätte erahnen können..... Serafina wohnt in einem Kinderheim und man könnte meinen...