Am nächsten Morgen wachte ich schon sehr früh auf und machte mich fertig. Je eher ich gehen konnte, desto besser. Nachdem ich mich fertig gemacht hatte, nahm ich mir meinen Rucksack und noch etwas zu Essen und ging dann los. Ich schnappte mir mein Fahrrad und raste in den Wald. Die Straßen waren noch leer und so kam es, dass niemand mich sah. Als ich dann mein Fahrrad in dem Baum >geparkt< hatte, rannte ich zur Mauer und zur Lichtung. Dort verwandelte ich mich und wartete ungeduldig auf die anderen.
Als sie endlich kamen, nahmen sie meine Drachengestalt zur Kenntnis und wir warteten, bis der Angriff vorüber war, denn sie ahnten, dass ich mitkommen würde, denn sie sahen meine Sachen. Zwischenzeitlich redeten wir viel und planten meinen Aufenthalt auf dem Mount Mightless. Es gestaltete sich schwieriger, als wir annahmen, da ich ja unsichtbar war. Wir beschlossen, dass ich mich immer an einen hing und diesem überallhin folgte. So würde ich einiges kennenlernen, was ich vorher noch nicht gesehen hatte. Naja, ich musste ihnen ja nicht auf die Nase binden, dass ich alles schon gesehen hatte, bevor ich das Ritual vollzogen hatte.
Jetzt war es soweit. Ich glitt wieder aus dem sichtbaren Spektrum und wurde somit für die anderen unsichtbar. Als sie mich nicht mehr sahen flogen sie los und ich schnappte mir noch schnell meine Tasche und flog hinterher. Es dauerte nicht lange, da kam der Berg schon in Sicht und wir verlangsamten unser Tempo. Gemächlich flogen wir nun den Berg hoch und landeten im Eingang. Meine Geschwister wurden sofort begrüßt und folgten unseren Eltern in ihre Höhlen. Dort vergewisserte ich mich, dass sonst niemand dort war und glitt zurück ins sichtbare Spektrum. Meine Eltern wunderten sich zuerst kurz, doch sie hatten sich auch schnell wieder gefasst und begrüßten mich.
„Hey meine Kleine. Kommst du auch mal wieder. Was ist denn los?", sagte meine Mutter Nihara zu mir. „Ich brauchte mal eine Auszeit. Bei den Menschen ist es kompliziert, auch weil ich jetzt das Schwert habe. Es ist einfach viel los", antwortete ich ihnen wahrheitsgemäß. „Na dann, bleib bei uns so lange, wie du willst", schlug mir Taru vor und ich nahm das Angebot dankend an, auch wenn ich schon bald wieder gehen musste, da ich Lorcan ja gesagt hatte, dass ich nicht so lange wegblieb. Naja, ich sagte ihm, dass ich nicht wusste, wie lange ich wegbleiben wollte, doch ich war mir sicher, dass er annahm, dass es wieder nur ein bis zwei Tage waren. Plötzlich hörten wir Schritte und ich machte mich schnell wieder unsichtbar. Keine Sekunde zu früh, denn schon kam ein fremder Drache herein.
„Moonlight, Aero, Somia. Kommt ihr bitte, das Training beginnt", sagte er zu ihnen und verschwand auch gleich wieder. „Warum ist er gekommen? Er hätte euch das ja auch von weiter weg sagen können", fragte ich die anderen und Somia antwortete mir: „Er ist ein Erddrache, so wie wir, doch er ist nicht sehr gut im Umgang mit der Telepathie. Klar, jeder Drache kann es, doch es ist nicht bei jedem gleich stark. Das hängt nicht von der Familie ab, es ist immer anders. Moon, Aero und ich beherrschen es recht gut, so wie unsere Eltern.
Bei den Eltern stärkt sich diese Gabe bei ihrer ersten Geburt und da du ihr Kind bist, hat es sich bei ihnen stark verbessert. Davor konnten sie es nur so gut, wie der Drache von eben und wir können es deswegen so gut, da du unsere Schwester und sehr stark bist. Das gibt uns auch die Stärke, zumindest bei der Telepathie oder Gedankenkommunikation. Apropos, wir müssen los. Kommst du mit?" Ich nickte, was die anderen zwar nicht sahen, aber ich nahm an, dass sie meine Antwort schon kannten, weshalb sie auch sofort losgingen, beziehungsweise flogen. Ich blieb kurz hinter ihnen und passte auf, dass ich keinen Drachen rammte.
Die drei flogen zum Ausgang und ließen sich dort nieder. Ich hingegen ging schon raus und wartete am Berg auf die anderen. Bevor sie jedoch starteten sprach der Erddrache, der Austris hieß, wie Moon mir schnell mitteilte. „Liebe Schüler. Ihr habt alle die Jagd gewählt und ich bin froh, so viele neue Schüler zu haben. Wir werden uns heute mit den Begebenheiten hier in der Gegend bekannt machen, damit ihr es später mit dem jagen einfacher habt", erklärte Austris, „Dazu teile ich euch nun in kleinere Gruppen auf, die die Gegend erkunden. Danach erzählt bitte jeder den anderen, wo man am besten jagen kann und welche Strategien dafür sich am besten eignen. Ihr selbst tötet bitte nicht. Ihr habt dafür knappe drei Stunden Zeit, da ich erwarte, dass jeder nach exakt drei Stunden wieder hier ist. Ihr müsst euch eure Zeit einteilen. Je weiter weg ihr von diesem Standpunkt seid, desto kleiner wird euer Gebiet. So, kommen wir nun zu den Gruppen: Den Hügelkamm übernehmen bitte Somia, Aero und Moonlight. Nur den Hügelkamm, denn ihr müsst am weitesten fliegen. Eure drei Stunden starten jetzt."
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Saphira - Drachenblut
FantasyStatus: abgeschlossen! In einer Nacht veränderte sich mein Leben, die unschuldige, kleine Serafina gab es nicht mehr. Es stand mehr auf dem Spiel, als ich es jemals hätte erahnen können..... Serafina wohnt in einem Kinderheim und man könnte meinen...