Finaler Kampf

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Erst nachdem sich alle Drachen wieder überzeugt hatten, dass es mir gut ging und ich selbst Kaimi überzeugt hatte, dass bei uns alles wieder normal war und ich ihm verziehen hatte, konnten wir planen. Kaimi war hierbei super. Er kannte alle Strategien und er wurde auch immer besser integriert. Nachdem ich deutlich gemacht hatte, dass Kaimi keine Schuld trug und ich ihm verziehen hatte, erwärmten sich die Drachen auch für ihn und bei unserer Planung war er super. Er verbesserte die Drachen immer wieder und brachte neue Vorschläge ein.

Jeder Drache achtete ihn für sein Wissen und so kam es, dass wir eine halbe Stunde später einen kompletten Plan hatten. Schnell suchte ich die Verbindung von Lorcan und Niko und erklärte ihnen jedes Detail. Ich merkte, dass die beiden mir etwas sagen wollten und so riet ich: „Soll ich Kaimi sagen, dass ihr ihm verzeiht?" Sofort spürte ich die Erleichterung bei beiden. Schnell richtete ich es Kaimi aus, welchem ein Stein vom Herzen fiel. Als ich mich schlussendlich wieder den anderen zuwandte war ich froh, sie bei mir zu haben, denn das hier war dann doch eine Nummer größer.

Wir traten endlich wieder heraus, wo schon die Drachen auf uns warteten. Kaimi hatte uns erzählt, dass sie nur Kurzstreckenwaffen dabei hatten. Diese schossen in dem Radius, in dem ein ausgewachsener Drache Feuer speien konnte. Für uns war das super, denn das half uns, den Kampf zu kontrollieren. Nach einer Stunde standen wir kampfbereit im Durchgang. Ich hatte mehrere Dutzend Drachen hinter mir, die an meiner Seite kämpfen würden. Und auch ein paar Menschen.

So saßen nun die Jungs und Emily auf ihren Drachen, wobei ich ihnen versprochen hatte, nach dem Kampf die Seelen zu binden. Ich verwandelte mich ebenfalls und so glitten wir nahe des Berges hinunter und den Menschen entgegen. Lorcan und Niko waren in der ersten Reihe, was mich ein wenig beruhigte, da man sie dort gut wegholen konnte. Außer Reichweite blieben wir stehen und auch die Menschen machten halt. Ich verwandelte mich wieder.

„Wir wollen keinen Krieg!", schrie ich, „Wir wollen Frieden, so wie es in der Stadt herrscht! Die Drachen und die Menschen können nebeneinander existieren." Gleichzeitig fragte ich die Drachen: „Spürt einer seinen Seelenverwandten?" Ich bekam sogar recht viele Zusagen, was mich freute, denn dann waren auch einige hier, die kooperieren könnten. Es freute mich vor allem, dass sogar recht viele Jungdrachen ihren Seelenverwandten gefunden hatten. „Ich weiß, dass viele von euch diesen Krieg nicht mehr wollen", wandte ich mich nun also wieder an die Töter, „Ich weiß, dass viele von euch bestimmte Drachen nicht töten wollen. Ich weiß, dass ihr euch sträubt, doch es ist so."

„Ach ja", forderte mich Kilian heraus, „Woher willst du das wissen?" „Ich weiß es, weil es schon passiert ist. Drachen und Menschen sind dafür geschaffen, in Frieden zu leben. Das wurde noch vor unserer Existenz beschlossen. Niemand wollte den Krieg", argumentierte ich, „Jeder, der das Gefühl hat, einen Drachen schützen zu wollen, so abstrus das klingt, kommt zu mir. Wir geben euch Schutz. Wir geben euch Deckung."

Jetzt war der Knackpunkt. Lorcan und Niko sollten voran gehen und ihnen zeigen, was ich meinte. Die beiden spielten ihre Rolle super. Sie zögerten. Kilian versuchte derweil, mich schlecht zu reden: „Ach ja. Das ist eine Finte, um uns systematisch auszulöschen! Ihr wollt uns einzeln haben, damit ihr es leichter habt, ihr Feiglinge!" Ich wollte gerade ansetzen, als Kaimi mir ins Wort fiel: „Fina ist alles, aber kein Feigling. Wenn sie etwas sagt, dann hält sie es auch und nimmt es mit in ihren Tod. Fina kann man Vertrauen, egal was man sagt. In der Stadt hat sie uns gezeigt, wie man zusammen leben kann. Sie hat uns gezeigt, dass die Fehde mit den Drachen unnötig war. Sie hat uns die Augen geöffnet."

„Was hast du mit meinem Sohn gemacht?", schrie mich Kilian nun an. „Nichts", erwiderte ich sachlich, „Er hat sich dafür entschieden. Aber um dich zu beruhigen, Kilian. Er wollte mich zuerst umbringen." Bei diesem Satz zuckte Kaimi kurz zusammen und ich sah, wie sein Blick schuldbewusst wurde. Doch er hatte sich schnell wieder gefangen. „Also, ich bitte euch. Wir geben euch Schutz, wenn ihr einen Drachen schützen wollt. Der Drache wird euch erkennen und euch schützen. Vor allem. Wir wissen so, ob ihr es ernst meint", bot ich wieder an. So langsam mussten die Jungs mal in die Gänge kommen.

Saphira - DrachenblutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt