Am nächsten Morgen wachte ich schon früh auf, denn die Fragen gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Wie konnte ich den Kampf verhindern, ohne Blutvergießen und ohne mich zu verwandeln? Lange konnte ich aber nicht darüber nachdenken, denn ich hatte Emily versprochen, sie mal wieder mitzunehmen. Naja, mal wieder war jetzt übertrieben, aber ich hatte Emily gestern noch getroffen und sie hatte mir eingeschärft, sie mitzunehmen, da sie Moon, wie sie es ausdrückte >absolut vermisste und mir den Kopf abhacken würde, wenn ich sie nicht mitnahm<.
Da hatte ich eingewilligt. Nun stand ich vor Emilys Zimmer, was für Außenstehende bestimmt seltsam aussehen musste, und wartete auf sie. Als sie auch nach fünf Minuten nicht kam, erlaubte ich mir einen Streich: „Wenn du nicht sofort kommst, gehe ich alleine und nehme dich nie wieder mit!" Nach einer weiteren Minuten stand sie dann vor mir und drohte: „Wag es ja nicht! Ich werde dir sonst dein Leben zur Hölle machen!" Ich lachte nur und ging runter.
Sie schmollte kurz und kam dann nach. Wir schnappten uns beide nur einen Apfel den wir, kurz bevor wir gingen, essen wollten. Schließlich wurden wir jedoch von Moon mit einer Nachricht unterbrochen: „Hey Fina. Ihr müsst los, gleich kommen sie und wenn ihr rechtzeitig dort sein wollt, müsst ihr euch beeilen." „Emily, nur einen Apfel. Nimm ihn auf die Hand, wir müssen los", erklärte ich ihr und schnappte mir selbst einen Apfel. Dann rannten wir hinunter und zur Lichtung. Außer Atem kamen wir an und im gleichen Moment erblickten wir auch die anderen drei. Stürmisch begrüßten wir uns, naja, eher nur Moon und Emily, wir anderen begrüßten uns normal und lachten nur über die beiden.
Heute redeten wir nicht lange sondern flogen gleich los. Zusammen sattelten wir heute Aero, denn ich bestand darauf, dass Emily auch lernte, auf anderen zu fliegen. Die anderen fanden die Idee auch gut und so setzte ich mich auf Somia und Moon flog heute alleine. Wir hatten unseren Spaß und die Lichtung war noch so groß wie das letzte Mal, weshalb ich nichts machen musste. Irgendwann forderte Moon uns zu einem Trickwettbewerb heraus und so veranstalteten wir einen. Schlussendlich gewannen Somia und ich, aber fairerweise hatte ich auch ein wenig mit meiner Kraft nachgeholfen. Die anderen nahmen die Niederlage nicht ernst und forderten das nächste Mal eine Revanche. Leider blieb uns für diese heute keine Zeit und so sattelten wir Aero wieder ab und verabschiedeten uns bis morgen.
Gemütlich gingen Emily und ich zurück, nur dass Emily im Heim auf ihr Zimmer ging und ich mir stattdessen mein Schwert und mein Fahrrad schnappte und zu Lorcan fuhr. Dort trainierten wir ein wenig und mittlerweile hatte keiner der Jungs auch nur noch einen Hauch einer Chance gegen mich und wir lachten, als Luca stolperte und komplett auf die Fresse flog. Sofort sagte er, dass er nicht gestolpert sei, was auch der Wahrheit entsprach, doch niemand wusste oder konnte es mir nachweisen, dass ich dafür gesorgt hatte, dass er hinflog. Erst als Lorcan ihm hoch helfen wollte und in meine Falle tappte, konnte ich mich nicht mehr halten und brach vor lachen zusammen. Auch die anderen anwesenden konnten nicht mehr und als Luca aufstehen wollte, merkte er, dass seine Schuhe am Boden festklebten.
Er schaute sich suchend um und blieb bei mir stehen: „Das warst du Fina!" Ich lachte nur noch mehr und brachte irgendwie: „Ja!... Ich... wars... bin... schuldig! Aber... es... war... lustig!" hervor. Die anderen lachten nun noch mehr, während Lorcan versuchte das Seil zu durchschneiden, denn er hing kopfüber, was aber nicht ganz klappte und Luca vergeblich versuchte, seine Schuhe loszureißen. Nach einer gefühlten Ewigkeit und einem Lachflash des Todes, halfen wir den beiden und Lorcan flog noch einmal auf die Fresse, nachdem ich das Seil durchgeschnitten hatte, was mir und den anderen nur noch einen Lachkrampf bescherte. Als wir uns wieder beruhigt und beschlossen hatten, dass weiteres Training unnötig wäre, gingen wir in ein Restaurant und aßen zu Mittag.
Bewusst setzte ich mich neben Lorcan und lehnte mich an ihn, während wir auf das Essen warteten. Er wiederum legte seinen Arm um meine Schulten und zog mich noch enger an sich. Leider sahen das die anderen, weshalb sie uns das ganze Essen damit aufzogen. Nach dem Essen verabschiedeten wir uns und Lorcan und ich beschlossen noch in den neuen Film zu gehen, der gerade herauskam. So saßen wir eine halbe Stunde später im Kino und kuschelten uns aneinander, während wir uns den Film ansahen. In diesem Moment waren alle meine Sorgen, bezüglich des Angriffs weg, doch danach kamen sie mit noch mehr Kraft wieder.
DU LIEST GERADE
Saphira - Drachenblut
FantasyStatus: abgeschlossen! In einer Nacht veränderte sich mein Leben, die unschuldige, kleine Serafina gab es nicht mehr. Es stand mehr auf dem Spiel, als ich es jemals hätte erahnen können..... Serafina wohnt in einem Kinderheim und man könnte meinen...