Saphira - Drachenblut

Legenden

Endlich Wochenende! Endlich ausschlafen und mal nicht trainieren! Endlich frei, keine Schule, keine Verpflichtungen! Und das Beste: Auf zur Lichtung!

Schon früh wachte ich am Samstag auf und zog mich um. Ich wollte keine kostbare Zeit hier verschwenden, ich wollte heute den ganzen Tag auf der Lichtung sein! Ich schnappte mir ein paar Äpfel und machte mir schnell ein Brot, bevor ich mich bei Kathi verabschiedete. Sie bekam es nicht ganz mit, aber das war in Ordnung so, denn so konnte sie mich nicht mit Fragen löchern. Ich holte schnell mein Fahrrad und wollte losfahren, aber dazu kam es nicht. „Wohin gehst du heute?", kam es von hinten. Lorcan, na toll. Dabei wollte ich doch unbemerkt dahin! Aber jetzt musste ich ihn loswerden: „Ausflug. Alleine. Sorry." Das waren meine Ausflüchte, aber er ließ sich nicht beirren: „Du machst einen Ausflug alleine? Wird das nicht langweilig? Soll ich mitkommen?" „Nein! Ich meine, nein. Ich brauche einfach mal ein bisschen Zeit für mich, okay? Das ist auch alles neu für mich und ich will jetzt bitte alleine sein", argumentierte ich und er respektierte es glücklicherweise. Wir verabschiedeten uns und ich konnte endlich losfahren.

Im Wald versteckte ich wieder mein Fahrrad in meinem Baum und dann rannte ich in Richtung Mauer. Der Weg war mir mittlerweile vertraut und ich kam schnell dort an. Kurz vergewisserte ich mich, ob mir jemand gefolgt war und dann öffnete ich sie mir. Auf der anderen Seite atmete ich wieder die frische Luft ein und verharrte kurz in dieser Position. Dann joggte ich den Weg entlang, darauf achtend, dass ich nur den kleinen Pfad nutzte, damit nicht mehr ausgetreten wurde. Endlich kam ich bei der Lichtung an. Mein größtes Geheimnis. In der Luft lag wieder das Geheimnisvolle.

Zielstrebig steuerte ich die alte Kiste an, die mir Inke mit allem anderen hier geschenkt hatte, und öffnete sie. Oben lagen Ercans Bücher und ich nahm kurz eines raus, um noch einmal nachzuschlagen, was die Drachen heilen konnte, wenn sie mit Silberseich getroffen wurden. Engelskraut! Genau. Ich schlug das Buch wieder zu und suchte diese Pflanze. Wenn die anderen Silberseich hatten, brauchte ich Engelskraut. Zum Glück war auch dieses Kraut in meinem Schulbuch vermerkt, sodass ich das Kraut erkennen würde, wenn ich es fand. Und ich hatte ausnahmsweise Glück! Engelskraut wuchs am Rand der Lichtung und ich beschloss, dieses Naturfeld zu vergrößern, um hier einen Vorrat zu haben.

Schnell vergrößerte ich die Fläche und säte ein paar Samen hinein. Jetzt mussten sie nur noch wachsen. Ich widmete mich nun wieder den Büchern zu und nahm ein vielversprechendes heraus: Drachen und Legenden. So hieß es und ich wurde neugierig. Schnell schlug ich die erste Seite auf, in der Inke immer schrieb, worum es ging:

Liebe Leser,
Auch Drachen besitzen Legenden, so wie sie selbst Legenden werden. Auch sie erzählen sich Geschichten über Generationen. Ich habe versucht, irgendwelche herauszufinden und es ist mit gelungen. Meine Lieblingslegende der Drachen ist über eine Drachin, die sich von den anderen abgewandt hatte, um sie zu retten. Sie hieß Saphira, aber lest selbst.

Jetzt wurde ich nur umso neugieriger. Sie hatte allen Ernstes eine Drachenlegende gefunden! Schnell suchte ich die Seite über genau diese Legende, stoppte jedoch vor einer anderen, die auch interessant aussah:

Geburt
Alle Drachen stammen von vier Urdrachen ab. Ihre Eltern waren Elemente und sie waren die ersten Lebewesen, die den Planeten bevölkerten. Jeder Urdrache hatte sein Element, geerbt von seinen Eltern. Alle vier Drachen mit ihren Elementen: Erde - Asker, Luft - Sora, Feuer - Hikaru und Wasser - Toja. Diese vier Drachen beherrschten die Erde, sie hielten sie aufrecht und gaben ihre Fähigkeiten weiter an die nächsten Generationen. Sie lebten in Frieden, bis weitere Geschöpfe kamen und ihren Lebensraum zerstörten. Immer mehr zogen sie sich zurück, bis es ihnen reichte. Und das kennen wir. Sie greifen an, aber nur um ihren Lebensraum zurückzubekommen und uns stoppen.