Vorbereitungen

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Am nächsten Morgen wachte ich schon früh wieder auf. Nur leider war das nicht freiwillig, nein, leider hatten wir mal wieder Schule. Mist! Ich hatte vergessen Moonlight davon zu erzählen. Hoffentlich war sie nicht sauer und machte eine Dummheit. Lustlos ging ich hinunter in den Speisesaal, in dem alle anderen auch schon waren und ich vermisste jetzt schon die Ruhe vom Wochenende. Warum konnte es nicht immer Wochenende sein?

„Alle mal herhören!", riss Kathi mich aus meinen Gedanken, „Wie ihr alle wisst, werden die Angriffe immer stärker, aber deshalb wird natürlich nicht die Schule vernachlässigt. Die letzten Wochen konntet ihr euch immer davor drücken, doch jetzt werden alle Schüler zur Schule eskortiert, damit dies nicht vernachlässigt wird. Darum haben sich für das Heim Lorcan, Luke, Luca, Niko und Jake bereiterklärt dies zu regeln. Deshalb befolgt ihren Anweisungen und passt auf euch auf."

Echt jetzt? Da konnte ich mich noch nicht mal wegschleichen, wobei, wenn ich mich beeilte und vor den anderen bei meinem Fahrrad war, dann konnte ich schon zur Lichtung und schwänzte die Schule. Das wäre sinnvoll. Die Jungs waren gerade dabei, den Ablauf zu erklären, da nahm ich mir noch schnell nen Apfel, wobei zwei gingen auch, und verschwand in meinem Zimmer. Schnell packte ich alles, was ich für die Schule eigentlich brauchte, denn ich nahm mir vor, dass wenn ich schon die Schule schwänzte und auf Moonlight wartete, konnte ich auch lernen. Ich war fertig und wollte hinuntergehen, als Niko mir den Weg versperrte:

„Wohin willst du, Fina? Wir gehen alle zusammen in einer Gruppe und du machst da keine Ausnahme. Also gehen wir jetzt wieder in den Speisesaal." Während ich also mit Niko diskutierte bewegte ich mich so, dass wir irgendwann bei den Fahrrädern ankamen und ich ganz nebenbei meines herausholte. Endlich konnte ich los! Schnell sagte ich noch zu Niko: „Tschau! Wir sehen uns beim Training und ich bin sicher, dass die anderen es verstehen, wenn du sagst, dass ich dich ausgetrickst habe." Ich lachte und fuhr los.

Niko rief mir irgendetwas von wegen ich soll warten hinterher, doch ich ignorierte dies geflissentlich. Endlich konnte ich zur Lichtung. Hatte ja lange genug gedauert! Ich raste in Richtung des Waldes, da ich hinter mir hörte, dass Niko hinter mir her war. Als ich endlich im Wald war, vergewisserte ich mich noch einmal zusätzlich, dass niemand hier war, aber ich konnte Niko nirgends ausmachen. Also zog ich mein Fahrrad auf den Baum und legte die letzten Meter bis zur Mauer zu Fuß zurück.

An der Mauer öffnete ich sie mir und machte mich auf den Weg Richtung Lichtung. Mittlerweile war es knapp 8 Uhr, aber ich hörte noch an der Mauer das Brüllen. Die Drachen waren sehr früh heute da, aber mich störte das nicht wirklich. Das hieß nur, dass Moonlight auch gleich da war und ich mich beeilen musste. Deswegen legte ich noch einen Zahn zu und kam zeitgleich mit Moonlight an. „Hallo, Serafina!", begrüßte sie mich und ich grüßte zurück, fügte jedoch noch hinzu, dass sie mich einfach Fina nennen soll. „Dann kannst du mich auch nur Moon nennen, wenn du willst", kam es von ihr und ich spürte, wie das Band zwischen uns stärker wurde. Wir lernten uns immer besser kennen und ich begrüßte dies.

„Bringst du es mir heute bei? Das mit eurer Gedankensprache?", fragte ich neugierig und sie bejahte glücklicherweise. Doch auch schärfte sie mir ein, dass dies Übung brauchte und vielleicht nicht schon heute klappte. Klar würden Rückschläge mich entmutigen, doch ich wollte mir nicht die Möglichkeit nehmen lassen, das zu lernen. Vielleicht war ich dann der erste Mensch, der dies konnte! Nein, ganz sicher war ich dann der erste Mensch, der das konnte. Aber jetzt fing erst einmal die erste Stunde an.

„Wenn ich mit dir rede, spürst du die Verbindung? Wenn du sie nicht spürst, müssen wir erst daran arbeiten, bevor auch du es versuchst", fragte sie mich und ich hörte in mich hinein. Anfangs spürte ich nichts, doch Moon drängte mich dazu, noch tiefer in mich hinein zu hören. Irgendwann spürte ich etwas. Es war eine Art von Wärme, die nicht von mir ausging. Es war wohltuende Wärme, die positives ausstrahlte. Aber sie kam nicht von mir. Ich fragte Moon, ob diese Wärme von ihr kam, doch als ich kurz meine Konzentration schweifen lies, verschwand sie. Immerhin kam diese Wärme von ihr und ich versuchte es erneut, diese Wärme zu finden. Am Anfang war es schwer, doch mit jedem Versuch klappte es immer besser. „Und jetzt versuche genau diese Wärme von dir zu spüren. Ich werde mich zurückziehen und du suchst jetzt deine eigene", forderte sie mich auf und verschwand aus meinen Gedanken.

Saphira - DrachenblutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt