Am nächsten Morgen weckte ich wieder Emily, damit wir loskonnten. Heute hatte ich es besonders eilig, denn ich wollte schon den Sattel für Moon holen, damit wir schnell fliegen konnten. Also hetzte ich sie und Emily beeilte sich glücklicherweise ein wenig. Keine zehn Minuten später konnten wir dann endlich los. Ich ließ mein Fahrrad hier, denn ich wollte es nicht über Nacht im Wald lassen. Auch Emily war ein wenig nervös.
Lorcan hatte mir gestern noch geschrieben, dass er es toll fände, dass wir uns verstanden und er hoffte, dass ich heile wieder zurück komme und dass ich auf mich aufpassen solle. Ich hatte ihm das versprochen und nun waren wir im Wald. Schnell schlüpften wir durch die Mauer durch und sprinteten zur Lichtung. Immer wieder hatte Emily mich gefragt, warum ich so hetzte, doch ich blieb ihr die Antwort schuldig. Bei der Lichtung kramte ich Moons Sattel heraus und kurz darauf kamen die Drachen.
Schnell begrüßten wir uns und sattelten gemeinsam Moon. Währenddessen fragte ich Moon, war gestern noch passiert sei: „Das mit Sakuro. Hat er dich gefragt?" „Ja", antwortete sie mir, „Er hat gefragt und ich habe ihm alles erklärt. Er versteht dich und glaubt uns. Die anderen sind auch eingeweiht, dass er Bescheid weiß. Ach und Fina... Ihr wollt mitkommen oder?"
Das letzte hatten wir beide gehört und wir nickten nur. Erst jetzt fiel Emily auf, dass nur ein Drache gesattelt war: „Fina, warum haben wir nur Moon fertig gemacht? Du wirst doch auch auf einem von den beiden fliegen, oder?" „Emily, ich weiß, dass das jetzt kompliziert ist, aber ich muss dir was sagen, bevor wir fliegen", fing ich an und die anderen bemerkten, dass ich mich verwandeln wollte. „Wenn die dich sehen, dann... Tu es nicht", warnte mich Aero, doch ich ignorierte es.
„Ich habe dir doch mal gesagt, dass ich nicht so bin, wie ihr alle denkt", fing ich an und Emily nickte. „Ich will dir jetzt zeigen, was mich anders macht und du musst schwören, niemandem davon zu erzählen, so wie du keinem hiervon erzählen darfst", fuhr ich fort und Emily nickte nur wieder. „Bitte nicht erschrecken", sagte ich noch, bevor ich ein paar Schritte zurücktrat und noch ein letztes Mal tief durchatmete. Dann verwandelte ich mich.
Nach ein paar Sekunden stand ich nun als Saphira vor ihr und beobachtete sie. Zuerst schien sie es gar nicht zu realisieren, doch als sie verstand, dass ich Saphira war, klappte ihre Kinnlade herunter und sie starrte mich an. Erst als es mir zu unangenehm wurde, verwandelte ich mich zurück.
„Wie?", fragte sie erstaunt, „Wie kann das sein?" „Ich... Meine Eltern sind Drachen. Nur ich wurde als Mensch geboren, weil Saphira es damals so wollte. Sie hatte auch einen Reiter, jedoch sind sie das Band nicht eingegangen. Nur deswegen bin ich ein Mensch", erklärte ich. Emily konnte nur nicken und fasste sich auch wieder nach kurzer Zeit. „Du willst es ihnen sagen, oder? Dass du halb Mensch, halb Drache bist. Aber warum soll ich dann mit?", fragte sie mich. „Ich will, dass es mehr von euch gibt. Mehr von euch Drachenreitern und das geht nur, wenn Frieden herrscht. Bitte, komm mit", erklärte ich wieder und Emily nickte erneut.
„Wir müssen los", erinnerte mich Somia. Ich nickte und sagte Emily Bescheid: „Wir müssen jetzt los. Du wirst auf Moon fliegen und ich fliege alleine. Ich weiß noch nicht, ob ich mich verwandle. Ich lege einen Schutz um dich, der dich für den Aufenthalt feuerresistent macht. Aber der endet, wenn wir wieder wegfliegen, okay?" „Okay", erwiderte sie und ich verwandelte mich ein weiteres Mal.
Auch bei diesem Mal sah Emily mich erstaunt an, als könnte sie es noch gar nicht fassen. „Wir müssen, Fina!", drängte mich jetzt auch Aero und wir flogen los. Emily stieß einen Freudenschrei aus und ich konnte mich noch daran erinnern, wie ich das erste Mal hier oben geflogen bin. „Bei Nacht ist es noch viel schöner", sagte ich ihr deswegen und sie schrie zurück: „Können wir dann mal nachts fliegen?" Ich nickte und so war das beschlossene Sache.
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Saphira - Drachenblut
FantasyStatus: abgeschlossen! In einer Nacht veränderte sich mein Leben, die unschuldige, kleine Serafina gab es nicht mehr. Es stand mehr auf dem Spiel, als ich es jemals hätte erahnen können..... Serafina wohnt in einem Kinderheim und man könnte meinen...