GiulyanaBlue die kommenden Kapitel sind für dich😘 (Danke für die Unterstützung)
Hannah quetschte sich an mir vorbei, um sich besser umschauen zu können, ich ließ unserer kleinen Nachtsichtkamera gerne den Vortritt.
„Das ist aber nicht sehr heimisch hier", erklärte sie. Ich war erleichtert, dass ich nicht der einzige war, dem es hier mulmig zu Mute wurde. Aber für Hannah gab es natürlich einen anderen Grund. „Hier gibt es ja überhaupt keine Möbel. Wer hat den schon so viel Platz für sich alleine und nutzt den Raum nicht aus? Der Besitzer wohnt im Nichts, das ist traurig. Also wenn ich so viel Freiraum hätte, dann hätte ich-"
„Hannah, sei still!" Ich konnte nicht anders, als ihr den Mund zuzuhalten. Hannahs Geplapper hatte mich auf eine Sache aufmerksam gemacht, die wir alle vollkommen vergessen hatten. „Dieses verdammte Schloss gehört doch jemanden, wir müssen leise sein."
Wenn dieser gewisse Jemand hier wohnte, dann war er vollkommen darauf aus, in vollkommener Ruhe, in vollkommener Dunkelheit zu leben, in vollkommener Einsamkeit. Und würden wir diesem Jemand in die Arme laufen, dann konnten wir kein freudiges Willkommen erwarten.
Ich schlug mir den Gedanken auf ein Zusammentreffen mit dem Schlossbesitzer aus dem Kopf und wollte fragen, was wir als nächsten machen wollten, doch Clarisse und Hannah waren, ohne mir Bescheid zu sagen, lautlos verschwunden.
Plötzlich zerriss ein erschrockener Schrei die Dunkelheit, gefolgt von einem lauten Platschen. Das Geräusch des spritzenden Wassers hallte durch die leere Halle wider, prallte an den Wänden ab und kam als Echo an mein Ohr zurück. Spätestens jetzt würde der Schlossbesitzer vorgewarnt sein, dass wir hier waren.
„Hannah!", schrie Clarisse hysterisch plötzlich irgendwo vor mir auf. „Percy, Hannah ist ins Wasser gefallen! Ich kann sie nicht mehr sehen!" Bevor ich eingreifen konnte, sprang Clarisse Hals über Kopf ins Wassere, um Hannah vor dem sicheren Ertrinken zu retten.
Meine Nase fing den muffelnden Geruch des fatalen Wassers auf, jetzt musste ich ihm nur folgen, um meine beiden Begleiterinnen zu finden. Ich hörte, wie Clarisse die Wasseroberfläche durchbrach und nach Luft schnappte, dann tauchte sie nochmals unter, kurz darauf war sie wieder oben.
„Ich kann sie nicht sehen! Es ist so dunkel! Ich sehe sie nicht!" Ihre Stimme war von der Angst, Hannah nicht rechtzeitig wieder an die Luft zu bringen, brüchig, anscheinend drehte sie sich vor Nervosität um die eigene Achse.
Ich beschleunigte meine Schritte. Hallend echoten sie laut durch den Raum. Plötzlich verloren meine Füße auf einer glitschigen Masse den Halt. Meine Beine rutschten über den Beckenrand hinaus ins Wasser, während der Rest meines Körpers rücklings auf den Boden klatschte. Als mir die Luft wegblieb, krallte ich meine Finger in das feuchte Moos, das in der Nähe des Wassers gut gedeihen konnte.
Eigentlich hätte ich auch gleich ins Wasser fallen können, denn genau da wollte ich schließlich rein. Meine Beine rutschten noch einige Male zur Seite, als ich aufstand und an den Beckenrand ging. Jetzt kam das Wasser, das spürte ich, wie es in meine Schuhe einsog und der Geruch, hier war er am stärksten.
„Ich springe jetzt rein", warnte ich Clarisse vor, damit sie sich beruhigte und ich nicht aus purem Unglück auch noch auf sie sprang.
Ich drückte mich vom Boden ab und glitt ins Wasser. Statt der normalen Seichte des Wassers, schlug mir die Dickflüssigkeit sofort ins Gesicht, nicht, dass es undurchdringlich war, es bestand größtenteils aus schleimigen Algen oder was sonst noch herumschwamm.
Es war finster im Becken. Meine Augen brachten mir nichts, also verschloss ich sie. Die einzige Möglichkeit, Hannah hier zu finden war, mich auf die Kräfte meines Vaters zu konzentrieren. Der Schmutz im Wasser brannte selbst in den geschlossenen Augen. War es möglich, von diesen Stoffen zu erblinden?
DU LIEST GERADE
Percy Jackson - Der Feind des Halbgottes, inspiriert von Rick Riordan
FanfictionNach dem Krieg gegen den Titanenherrscher Kronos glaubt Percy, endlich einen gewöhnlichen Sommer im Camp Half-Blood verbringen zu können. Doch kaum ist er in seinem zweiten Zuhause angekommen, wird seine Hoffnung zunichte gemacht. Irgendetwas stimmt...