7. b) Das wunderbare Ende des furchtbaren Traumes

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Seid ihr bereit für das letzte Kapitel? Für die Auflösung? Dann will ich euch nicht länger aufhalten:)
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Hannahs Blick senkte sich, Grover starrte sie mit offenem Mund an, während Clarisse fast so aussah, als wollte sie Hannah vom Bett zerren und hinauswerfen.

„Ich war es, ich habe dir diese Vision geschickt, ich habe mir die Geschichte ausgedacht, die du durchleben musstest. All die schlechten Nachrichten, die ... Verluste, waren von mir erfunden, es war nie mein Wunsch, dass sie Gestalt annehmen würden. Aber ich musste einen schweren Pakt eingehen, der die Verbindung zu meinen und deinen Gedanken festigt."

„Den haben Perc' und ich auch, der ist nicht schwer, ich hab einfach den Emphatielink geschlossen und fertig war's. So schlimm kann dieser Pakt nicht gewesen sein, dass das alles geschehen ist!", unterbrach Grover sie vor Wut mit Sabber spuckend.

„Ich schloss einen Pakt mit der Göttin Apate, sie sollte die Vision für Percy so real wirken lassen wie er sie empfunden hatte, mit Iris, damit sie die Vision an dich leitete und mit Aletheia, damit Apate und Iris den Pakt eingingen, denn keiner konnte sich an mich erinnern. Aletheia aber forderte einen Preis, der die Wirklichkeit bewirkte, sie wollte die Wahrheit. Würde ich eine gewisse Zeitspanne übergehen, würde sie alles, was zur Täuschung gehörte, zur Realität werden lassen, vieleicht in einer anderen chronologischen Reihenfolge, doch das Vorgestellte musste wahr werden.

Ich brach die Verbindung ab, aus eigener Schwäche, das Gelübte und die Vision hatten tagelang an mir gezehrt, doch die Grenze war bereits von mir überschritten worden, vielleicht nur für Sekunden. Ich wollte nicht, dass es passiert, glaube mir." Hannah warf sich auf den Boden neben mein Bett und nahm flehend meine Hand in die ihre.

„Ich versuchte, dich mit radikalen Mitteln zum Handeln zu bewegen, doch du warst in der irrealen Welt gefangen, bis ich glaubte, du würdest fortgehen und versuchen, dass was du gesehen hast, nie Wirklichkeit werden zu lassen. Mein eigener Tod, wie auch der von Annabeth waren schließlich die stärksten Mittel, sie waren meine letzte Hoffnung, dass du handeln würdest. Als ich dessen bewusst geworden war, brach ich die Verbindung ab, nur der Preis dafür musste noch bezahlt werden. Alles musste wirklich geschehen.

Alles wurde real, nur eine Sache nicht, und darüber wundere ich mich am meisten." Hannah begann leise zu schluchzen. Ihr Körper war abgemagert, die Haut bleich und das braune Haar verblasst.

„Soll das bedeuten, dass du Percy in einer irrealen Welt gefangen hast, ihn dadurch gezogen hast und dann wurde alles, was er dort erlebt hat auch noch wahr. Sag mal, hast du sie noch alle?", fuhr Clarisse sie an.

„Deinetwegen wurde das Camp von Monstern überrannt, weil sie in deiner Geschichte aufgetaucht sind!", schrie Lucas sie an.

Hannah begann zu weinen. Sie setzte sich aufgelöst neben mich. „Das habe ich doch gar nicht gewollt! Wenn Percy früher erkannt hätte, dass ich ihn nur-"

„Und jetzt die ganze Schuld auf Percy schieben, das ist typisch! Du hast ihn verdammt noch mal durch die Hölle geschickt, er ist zusammengebrochen, er, nicht du!" Grover brüllte aus Leibeskräftes, seine Wut war vermutlich durch das ganze Tal zu hören.

„Beruhigt euch, sie hat euer Leben gerettet, Leute." Auch, wenn ich nicht verstand, von welchen Visionen Hannah sprach, musste ich meine schwache Stimme gegen die Unruhen erheben. Ich wollte nicht, dass meine eigenen Freunde Hannah so verachteten. Natürlich war die Weise, wie sie mir die Geschichte eingebleut hat, brutal, doch war nicht gerade dies der Auslöser dafür gewesen, dass Lethe nun endlich aufgehalten worden war? „Sie hat sich selbst aufgeopfert, für euch alle."

Percy Jackson - Der Feind des Halbgottes, inspiriert von Rick RiordanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt