6. a) So soll es sein!

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So Ihr Lieben, mit dem 6. Kapitel wagt ihr euch an Annabeths Schicksal heran. Ihr habt gelesen, ihr wisst, was mit ihr geschehen wird. Ihr habt es in einem Traum gesehen. Doch könnt ihr, kann sich Percy ihm stellen? Was ist Wirklichkeit? Was ist Traum? Albtraum?  Beeilt euch, die Zeit läuft euch ab!

(PS: Keine Panik, es folgen noch ein paar Kapitel. Eure NinininaHolz)

Mein Kopf drehte sich. Erst nach einigen Sekunden konnte ich die Augen wieder öffnen, ohne dass mir der Schwindel meinen Blick verzerrte. Er zeigte mir unser Camp, mein Camp, unter einem wolkenbehangenen Himmel.

   Neben der Tatsache, dass es immer noch regnete, was eigentlich unmöglich war, wurde das Camp von Monstern überrannt und mehrere verletzte Camper in Schlachtausrüstung lagen bewegungslos auf der nassen Wiese.

   Einen Moment...wieso war hier Krieg ausgebrochen? Fünfzehn Lamias flogen in einer Reihe über den Himmel, gackernd vor Freude und jede mit einem Halbgott bestückt.

   Zehn, wenn nicht mehr stinkende Riesenwildschweine liefen im Camp quer Bett herum und walzten den gesamten Boden um. Bäume und Büsche waren mitsamt ihren Wurzeln aus der Erde gehoben worden. Die flüchtenden Halbgötter sprangen über die von den Hauern hinterlassenen Kurven, manche stürzten und stolperten über die Unebenheiten. Dann sah ich ihre Verfolger.

    Dreißig Höllenhunde, mal kleiner mal größer, fletschten ihre Zahnreihen vor den zitternden Camper, die versuchten, die Tiere mit langen Speeren auf Distanz zu halten, während die Kinder in den Gruben lagen.

   „Das kann doch nicht wahr sein!" , keuchte Hannah entsetzt auf, als sie sich mit dem Pegasus neben Clarisse und mir materialisierte.

   Mrs O'Leary wartete brav, bis Clarisse den Halt verlor und von ihrem Rücken rutschte, bevor sie sich mit lautem Gebell zwischen die Wildschweine warf, Hannahs Hund dagegen, auf dem ich saß, wurde plötzlich unter meinem Hintern hibbelig, sie begann zu knurren und zu fletschen, und warf mich dann mit einem Ruck auf den Boden. Ich hatte keine Chance, mich an das lange Fell zu klammern, so schnell hatte sie mich abgeworfen.

   Sabber wabberte von ihren weißen, wie Schwerter spitzen Zähnen und tropfte neben meinem Kopf hinunter. Ich zückte Springflut. Konnte ich Hannahs Höllenhund verletzten? Notwehr, dachte ich mir.

   Der Höllenhund jaulte auf. Ich sprang auf meine Füße, mit meinem Schwert, doch ich wartete. Wenn es zu einem Angriff kam, würde ich mich verteidigen müssen.

   „Percy, was machst du da?", kiekste Hannah fassungslos, als sie das auf ihren Hund gerichtete Schwert sah.  Ihre Augen waren vor Schreck weit aufgerissen, während ihre Haare ihr wirr im Gesicht lagen.

   „Du wirst ihr doch nicht weht-"

   Das aggressive Knurren der Höllenhündin unterbrach Hannahs letztes Wort. Für einen kurzen Augenblick weichte die Höllenhündin von mir zurück, dann ließ sie mich achtlos stehen.

   Ihre eben noch auf mich gerichteten Augen, fixierten nun Hannah, die ohne eine Waffe neben Aeneas stand.

   Ich wusste, was kommen würde. Und sobald ich dies gedacht hatte, ging der Hund auch schon auf Hannah los.

   Es war genauso wie ich die beiden das erste Mal gesehen hatte. Hannah rannte. Sie rannte um ihr Leben, als hätte sie vergessen, dass der Höllenhund ihr eigener war, der auf jedes noch so kleine Kommando reagierte. Ich hechtete hinter den beiden her, Clarisse hatte sich den Halbgöttern gewidmet, die immer noch mit den Lamias in der Luft schwebten.

   „Nein, nein, nein!", jammerte Hannah atemlos, wenn sie an einem weiteren Monster vorbeirannte. „Die müssten alle weg sein." Die Höllenhündin hatte zu ihr aufgeschlossen und war nur noch einen kleinen Sprung von ihr entfernt. Hannah versuchte, sich in den Wald zu flüchten, hinter die Grenze von Büschen und Bäumen, die sie vor dem großen Monster schützen sollten. Doch ich konnte erkennen, wie die Entfernung zu groß war. Für Hannah war es unmöglich, die schützende Grenze noch zu erreichen.

Percy Jackson - Der Feind des Halbgottes, inspiriert von Rick RiordanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt