41. b) Alles mit Methode

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Annabeth schloss die Augen und legte mit diesem Mistkerl eine Cha-Cha-Cha Performanz hin, die ich gerne mit ihr getanzt hätte. Bei der letzten Drehung warf er sie in den Rücken und flüsterte, so laut, dass ich es noch hören konnte: „Wenn du verlierst, gehörst du mir." Er schaute mich an.

„Fang an!" Annabeth trat ihm energisch auf dem Fuß, doch er packte sie so, dass sie seinen Bewegungen folgen musste.

„Warum ist Kronos auferstanden?", rief Sokrates und drehte Annabeth um ihre eigene Achse.

„Weil er dazu verdammt gewesen ist und weil ihm geholfen wurde!", knirschte sie zurück, ich konnte sehen, wie böse Erinnerungen in ihr aufstoben. Erinnerungen an eine Schwärmerei, an Verräter und an Opfer.

„WER hat ihm geholfen?" Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Er hatte etwas vor, etwas, was ihm nur nützen konnte.Etwas, das Annabeth niederzwang. Luke.

„Luke", fauchte Annbeth.

„Wer?", fragte Sokrates, obwohl Annabeth es deutlich genug gesagt hatte.

„Es war Luke!", schrie Annabeth ihm ins Gesicht, doch am Ende versagte ihre Stimme zu einem verzweifelten Schluchzen.

„Erzähl mirmehr über ihn."

„Er...er"Sie geriet ins Stocken und versuchte sich aus den Schlingen von Schlafrock zu winden, „Er ist nur auf die falsche Bahn gerutscht, er wurde von ihm kontrolliert, die Macht hat ihn geblendet! Er war ein guter Mensch!"

„Natürlich Liebes, doch Percy ist auch ein guter Mensch,nur stander von Beginn anauf der anderen Seite der Schlacht.Auf der guten Seite. Aber was ist denn nun Gut und Böse? Nur weil es Gutes gibt, wird das Böse als Schlechtes gesehen. Sind nun alle nicht gut? Oder teilen alle Guten das Böse gleichermaßen?"

Was hatte das schon für eine Bedeutung? Luke hatte uns gerettet, und das konnte Schlafrock nicht zunichte machen. Hoffentlich wusste Annabeth, was Sokrates mit ihr vorhatte. Mich schüchterte er damit nicht ein.

„Welchen von beiden hättest du gewählt, wenn alles schön gewesenwäre, wenn du die Wahl gehabt hättestund dich nicht dein Gewissen zu einem geschickt hätte? Du musst deine Gedanken ehrlich wiedergeben, sonst wirst du die wahrheit nie erkennen." Elegant führte er sie in eine Promenade, eine Geste, die ihrZeitzum Nachdenken geben sollte. Dieses Spiel spielte er mit seinen Karten.

Sie gab keine Antwort. Ich spürte, wie sich in mir Unbehagen ausbreitete. Entweder wollte ich eingreifen und ihr die Antwort ersparen oder sie hören.

„Mir reicht's!" Clarisse schnappte sich einen Holzschacht und schlich auf Schlafrock zu. Sie hob ihren Knüppel, ließ ihn durch die Luft fliegen und Sokrates schlug ihn ohne Probleme beiseite.

„Ach, Darling, es ist niedlich, beinahe naiv, wie du versuchst, mich zu überlisten. Aber das klappt bei mir nicht. Wie du siehst bin icheinProfi im Provozieren und Vorausahnen von menschlichem Verhalten. Zum Beispiel würde Annabeth gerne ihre Mutter anbeten, doch das kann sie nicht oder lieber im Boden versinken, so sehr schämt sie sich. Oder du, Little Miss Ares, du würdest mir liebend gerne die Fresse polieren." Den letzten Teil des Satzes sagte er so, als ob er ihn mal in irgendeiner Teenie-Show gehört und ihn noch niemals benutzt hatte.

„Und du, Kleiner des Poseidon, willst mich am liebsten zu einem Kampfduell auffordern, habe ich Recht? Wäre das der Weg, um dich zufrieden zu stellen? Lässt du keine Gerechtigkeit walten?"

Das war der Moment, wo ich die Kappe drehte und mein Schwert in meiner Hosentasche zu seiner ganzen Größe heranwuchs. Das Schwert schnitt sich durch den Stoff meiner Hose und verhakte sichin den Überresten meiner Jeans.

Percy Jackson - Der Feind des Halbgottes, inspiriert von Rick RiordanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt