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Fröhlich flötete Nishinoya mir zu: „Daichi hat uns beauftragt dich zu holen!“
Panikartig vergriff ich mich in meiner Unterlage: „Nein! Niemals wieder! Tut mir das nicht nochmal an!“
Überpowert kam Tanaka in den Raum gestürzt: „Das selbe wie gestern! Daichi hat uns gesagt, dass wir deine Meinung ignorieren sollen!“
Ängstlich sprang ich auf und hopste ein Stück zurück, sodass ich an der Wand andockte: „Nein!“
Selbstverteidigend ging ich etwas in die Hocke und hielt die Arme schützend vor mich. Was ich da tat, wusste ich selbst nicht genau, doch nützte es ja alles nichts. Ich wollte da nicht nochmal hin und basta!

Sanft griff Tanaka nach meinem Arm, doch warf ich mich zur Seite und lief an ihm vorbei.
„Niemals!“, laut kreischend sprang ich hin und her und sah plötzlich noch zwei weitere Gestalten auf mich zukommen.
Im Tunnelblick raste ich zwischen ihnen hindurch und raus aus dem Raum – allerdings kam ich nicht weit.
Sobald ich draußen war, wurde ich von der Seite aus an der Hüfte gepackt und zurückgezogen: „So fängt man kleine, wilde Kätzchen!“
Während ich mich zappelnd bewegte, wurde ich herumgedreht und sah Kuroo vor mir.
Schnaubend formte ich eine Faust und zielte auf sein Gesicht, doch wurden meine Arme plötzlich festgehalten, während sich die nächste Person von hinten über mich beugte.

Fauchend wand ich mich in den Griffen der Jungs hin und her: „Kuroo! Bokuto! Lasst mich los!“
Augenblicklich wurde ich losgelassen, was mich erstmal perplex schauen ließ. Ohne, dass ich richtig reagieren konnte, hatte sich jeder der zwei eine meiner Hände geschnappt und verschränkte sie mit einer ihrer eigenen. Breit grinsend begannen sie mich den Flur entlang zu ziehen, während ich knallrot anlief und mich nicht einmal darüber beschweren konnte, dass ich gerade noch meine Schlafsachen trug.

Jauchzend liefen Tanaka und Nishinoya an uns vorbei, während sie sich abklatschten und flott hinter der nächsten Ecke verschwanden.
Während sich mein Körper immer weiter verkrampfte, sahen die beiden Kapitäne lieb -zumindest, wenn man das in einer solchen Situation so nennen konnte- auf mich hinunter.
Grummelnd ließ ich mich weiterziehen und versuchte meine Gesichtsfarbe zu regulieren, damit man nicht denken konnte, dass ich das Verhalten der zwei Typen gut fand oder mich genierte, weil einer von ihnen mein Senpai war oder sowas.
Um ehrlich zu sein, machte mich das alles auch eher sauer – nicht wegen den Jungs, sondern wegen mir. Ich konnte mich einfach nicht gegen die beiden Hornochsen durchsetzen, was mir bitter aufstieß, denn ich hasste es so eingepfercht zu werden.

„Da sind wir, Hana!“, riefen die zwei Kapitäne und sahen mich zufrieden an. Hektisch, wobei ich versuchte meine wiedergewonnene normale Farbe im Gesicht zu behalten, entzog ich ihnen meine Hände und trat murrend in den Raum.
Wieso musste ich eigentlich immer dran glauben? Das war doch wirklich nicht fair! Das war die reinste Provokation!

„Hallo, Ishida!“
„Guten Abend, Hanako!“
„Hallo!“
„Hana!“
Seufzend nickte ich in die Runde, welche die selbe Zusammensetzung wie gestern hatte und setzte mich hin, woraufhin sich die Kapitäne der Katzen und Eulen natürlich neben mich pflanzen mussten.
Na schön. Dann: Lasset die Spiele beginnen!

*

Mit warmem Gefühl im Bauch sah ich auf die Uhr. Trotz meiner dünnen Kleidung war mir verdammt warm. Man mochte es kaum glauben, doch hier im Trainingscamp waren selbst die Nächte der Horror mit ‘nem Föhn auf höchster Stufe!
Um mich herum lagen die Jungs betrunken auf ihren Rücken oder hatten sich schlummernd zusammengerollt.
Heute hatten sie es aber echt übertrieben, wobei wir glücklicherweise morgen einen freien Tag hatten – die Temperaturen waren morgen zum schmelzen unangenehm!
Viele der Jungs hatten sich auch schon jetzt ihre Oberteile ausgezogen, damit ihnen ein wenig kühler wurde.
Ich fragte mich ehrlich, wie es morgen aussah und ob die sich überhaupt noch bewegten, denn der ganze Sport setzte sich sicher auch in ihren Knochen fest.

„Hana?“
Fragend richtete ich meinen Blick auf und sah lächelnd auf Kuroo, der sich mit blankem Oberkörper neben mir ausgebreitet hatte und mich katzenhaft angrinste.
„Ist dir nicht warm?“
Verlegen nickte ich: „Klar, aber ich kann ja bedauerlicherweise nicht wie ihr was ausziehen.“
„Können schon!“, schoss es plötzlich von der anderen Seite her und ein vollkommen dichter Bokuto krabbelte näher an mich heran.

Belustigt sah ich dabei zu, wie er seinen Kopf auf meine überkreuzten Beine legte und die Augen schloss.
Egal, wie alt sie auch sein sollten, in jedem der anwesenden Spieler steckte doch immer noch ein kleiner Junge.
Liebevoll legte ich meine Hand auf den Kopf der Eule und streichelte sanft durch die Haare hindurch. Augenblicklich legte sich ein breites Lächeln auf seine Lippen und er kniff ein Auge auf, um mich strahlend wie ein Kleinkind anzusehen.
Verträumt machte ich weiter und er schloss wieder entspannt die Augen.

Da richtete sich plötzlich der Kater auf meiner anderen Seite auf und rutschte näher an mich heran.
Müde senkte sich sein Kopf auf meine Schulter.
„Ist da etwa jemand ein müder Kater?“, flüsterte ich ihm leise entgegen. Schlapp nickte der große Junge und schmiegte sich mit geschlossenen Augen näher an mich heran.
Nun wurde ich also von zwei Tieren belagert – und inzwischen hatte ich nicht einmal mehr etwas dagegen, was aber nicht minder dem Sake von vorhin zu verdanken war.

Plötzlich spürte ich hinter mir einen kleinen Körper, der sich an meinen Rücken lehnte und den Kopf an meinen dockte.
Vorsichtig drehte ich meinen Kopf etwas und erhaschte den Blick auf orangene Haare, die nur auf einen aus der Gruppe zutreffen konnten. Schmunzelnd richtete ich mich wieder nach vorne aus und spürte schon, wie der Nächste meinen Körper als Schlafplatz missbrauchte.
Bei genauem Hinsehen, erkannte ich wie sich Lev zu mir zog und seinen Kopf in meinen Schoß legte. Dabei stieß er etwas an Bokuto, der sofort die Augen aufschlug und Lev unsanft rüber schob, damit sein Kopf nicht auf dem Boden landete.

Sobald die Beiden fertig mit rangeln waren, kehrte wieder Ruhe auf mir ein, wobei mich Bokuto aus müden Eulenaugen heraus ansah und seine Hand auf meine legte.
Zunächst verstand ich nicht ganz was er jetzt wollte, doch tippte er sich auf den Kopf und dann wieder auf meine Hand.
Grinsend fing ich an durch seine Mähne zu kraulen und er schloss zufrieden die Augen.
Ich fragte mich gerade, wieso mir das Verhalten der vier nicht wieder auf die Nerven ging. Vielleicht hing es ja mit dem Alkohol zusammen, aber irgendwie hatte ich die Vermutung, dass ich sie einfach so gerne mochte, gerade weil sie alle vier so eine kindlich-unreife Art an sich hatten.
Man sah es ihnen zwar nicht sofort an, doch waren sie alle vier noch mit diesen Charakterzügen ausgestattet, was mich sogar gestern noch auf die Palme gebracht hatte.

Was war denn jetzt anders? War es der Alkohol oder war es wirklich Zuneigung, die ich für sie empfand, dass ich selbst ihre dümmlichen Arten aushielt?

Haikyuu!! - Blumen im Haar #Wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt