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Seufzend redete ich auf Kageyama ein: „Aber weck ihn nicht auf, okay?“
Genervt nickte der Schwarzhaarige, während er Hinata unsanft in seinen Armen zurechtrückte.
„Was hab ich denn gerade gesagt?!“, sauer zischend sah ich nach oben, ehe mir beschwichtigend eine Hand auf die Schulter gelegt wurde.
„Er wird schon aufpassen, keine Sorge, Hanako.“
Seufzend sah ich am Arm entlang und landete bei Daichi, der gerade zwischen Sugawara und mir hockte.
„Wenn du das so sagst…“, murmelte ich trocken und verfolgte den jüngeren Zuspieler im Raum mit meinem strengen Blick. Wenn er Hinata aufwecken würde und ich das spitz bekäme, dann könnte der sich auf was gefasst machen!

Nachdem ich Hinata sicherlich eine Stunde schlafend auf meinem Schoß liegen hatte, hatte sich Kageyama entschlossen schlafen zu gehen, wobei ich ihm dann den Lockvogel aufgedrückt hatte.
Angefressen lehnte ich mich zurück und vermisste das kleine Heizkissen auf meinen Beinen. Hinata hatte eine angenehme Wärme ausgestrahlt, die sich trotz der nächtlichen Hitze ertragen lassen hatte.
Nun aber zog ich mir meine Jogginghose zurecht und zupfte an meinem Oberteil, bis es wieder richtig saß.
Sugawara und Daichi klärten gerade ab, wann sie endlich unsere übrigen Zweitklässler ins Bett schicken sollten.

Lev, Inuoka, Yaku und Yamamoto waren auch schon mit Kenma abgehauen. Von der Nekoma war also nur noch Kuroo übrig, der zusammen mit Bokuto das Schlusslicht bildete, denn auch die übrigen Spieler der Fukurodani waren schon mit Akaashi geflohen.
Shinzen und Ubugawa hatten sich ebenfalls schon verzogen und von der Karasuno waren auch nur noch die Drittklässler mit Tanaka und Nishinoya übrig.
Nun waren wir also eine gemütlich kleine, achtköpfige Gruppe, die sich leise in kleinen Gruppen unterhielt, wobei ich herausstach, denn Asahi hockte beim Libero und dem zukünftigen Ass der Karasuno, womit ich dann alleine war und niemanden zum Reden hatte.

Gemütlich lehnte ich mich an die Wand hinter mir und überlegte auch auf mein Zimmer zu gehen, denn schließlich war es schon recht spät und wir hatten morgen wieder Training.
Wohlig legte ich meine Hände auf meinen Beinen ab und gähnte leise. Wenn meine Ohren mich nicht täuschten, redete das Dreiergrüppchen aus Krähen gerade auch über ein Verschwinden, was auf ihren Futons enden würde.
Sanft wurde ich angetippt und sah auf. Vor mir hockte Sugawara und lächelte mich fürsorglich an: „Magst du jetzt auch schlafen? Wir haben dich heute wohl schon lange genug aufgehalten.“

Leicht reckte ich mich, schüttelte aber dann den Kopf, als ich Katze und Eule sah: „Ich glaube eher, ich sollte die beiden Fremdkörper gleich mal ins Bett verfrachten.“
„Was heißt hier bitte Fremdkörper?!“, entrüstet kam Kuroo her gekrabbelt – natürlich mit Bokuto im Schlepptau.
Verwundert runzelte ich die Stirn. Hatte ich gerade wirklich unbewusst so laut geredet?
„Ihr seid die einzigen aus den anderen Mannschaften. Ansonsten kannst du hier eben nur noch Krähen sehen“, wie selbstverständlich wies ich herum und sah, wie sich die Katze und die Eule staunend besahen.

Lachend stemmte ich meine Hände auf den Boden zwischen meinen überkreuzten Beinen und lehnte mich etwas vor: „Und? Wollt ihr schon gehen?“
Anzüglich grinsend wandten sich die beiden wieder zu mir: „Gibt's auch einen Gutenachtkuss von dir?“
Überrascht sah ich die beiden an: „Wie kommt ihr denn darauf?“
„Weil wir sonst nicht mitgehen!“
„Dann bleibt ihr eben hier! Mir doch egal!“ Brummend sah ich die zwei Tierchen an, die bettelnd ihre Gesichter verzogen und die Köpfe schief legten.
Seufzend gab ich mich geschlagen: „Okay, okay! Von mir aus gibt's dann auch noch einen Gutenachtkuss…“

*

Hastig verschwand die Eule in ihrem Zimmer – doch natürlich erst nach dem Gutenachtkuss auf ihre Stirn.
Kopfschüttelnd sah ich nun zu Kuroo, der mich intensiv anstarrte und schließlich meine Hand ergriff, um mich mit sich zu ziehen.
Maulend folgte ich ihm durch die Gänge, bis vor die Tür des Schlafraums, in dem die Nekoma Oberschule Platz gefunden hatte.

Sanft ließ Kuroo meine Hand wieder los und schob mich gegen die Wand. Groß sah ich ihn an, während er bloß verständnislos auf mich wies: „Bokuto hast du auch einen Gutenachtkuss gegeben.“
Stirnrunzelnd schüttelte ich mit dem Kopf und schlug zaghaft gegen seine Brust: „Pah! Aber der Unterschied ist, dass er mehr getrunken hatte als du! Der hätte mich ohne nicht mehr gehen gelassen. Du brauchst das also nicht.“

Da verengte er seine Augen ein wenig und beugte sich zu mir herab: „Bedeutet dir die gehörnte Eule also mehr als ich?“
Leise seufzte ich und stellte mich auf die Zehenspitzen, bevor ich ihm einen kurzen Kuss auf die Stirn gab: „Zufrieden?“
Beschwichtigt richtete er sich wieder auf, wobei er zwar nickte, sein Blick jedoch weiterhin lustvoll aussah.

„Kuroo? Du hast getrunken, lass mich gehen.“
Langsam legte sich sein Arm um meine Taille und er zog mich an sich. Verdattert winkelte ich die Arme an und versuchte mich fortzudrücken, was der schwarze Kater jedoch zu verhindern wusste.
Bevor ich noch weiter machen konnte, kam sein Gesicht zu meinem herab und er legte seine Lippen heiß auf meine.
Quietschend riss ich die Augen auf und sah, wie er seine verschlossen hielt. Daraufhin schob sich eine Hand von hinten an meinen Kopf und drückte mich gegen ihn.

Geschlagen hörte ich auf mich zu rühren, denn Kuroo hatte wohl nicht vor, sich von mir zu lösen.
Sanft, doch dennoch bestimmt schob er mit seiner Zunge meine Lippen auseinander und fing an sich in meinem Mund auszutoben.
Unbewusst fasste ich mir auf das Pflaster an meinem Hals, ließ mich sonst jedoch schlaff wie eine leblose Puppe in seinen Armen hängen.

Widerwillig entließ Kuroo meine Zunge und zog seine Lippen sanft von meinen. Wieder sah ich ihn groß an, doch diesmal lehnte er seine Stirn sanft an meine und fragte plötzlich flüsternd: „Nein?“
Mit zusammengebissenen Zähnen schüttelte ich den Kopf und legte meine Hand zärtlich auf seine Wange: „Nein.“
„Bokuto?“
„Nein.“
Fragend sah er mich an, wobei seine Augen an leichtem Glanz verloren hatten und matter aussahen, als sonst.
„Niemand.“

Traurig brummte er auf, ehe er sich aufrichtete und anfing schief zu grinsen. Etwas verlegen sahen wir uns an, ehe er den Griff der Tür in die Hand nahm und nach unten drückte.
„Gute Nacht, Hanako.“
Leise flüsternd schob er die Tür auf und verschwand im Inneren, ehe sie sich genauso geräuschlos wieder schloss.
Betölpelt fasste ich mir an meine Lippen und spürte einen kleinen Knick in meinem Herzen.
Das erste Mal, dass wir uns nach der Mittelschulzeit, in der ich in der Nähe von Kuroo und Kenma gelebt hatte, getroffen hatten, nannte er mich bei meinem vollen Vornamen. Auch wenn das absurd klang, war es doch irgendwie schmerzhaft für mich. Egal wie sehr ich die Abkürzung auch gehasst hatte, Kuroo hatte mich bisher einfach immer so genannt – egal, ob er nun gut oder schlecht drauf war.

Hallo.
Nur ganz kurz für die Leute, die hier immer fleißig Kommentare hinterlassen:
Ich werde leider etwas kürzer treten, was heißt, dass ich die Kommentare nicht alle immer beantworten kann. Schule fängt in ein paar Tagen wieder an, was heißt dass ich vermutlich nur noch uploaden werde, anstatt alle Kommentare so ausführlich zu beantworten.
BeeBeeBuu
PS.: Ihr könnt natürlich noch immer so viele Kommentare schreiben wie ihr wollt ^-^

Haikyuu!! - Blumen im Haar #Wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt