Quietschend wurde ich rot und drückte gegen seine Arme: „Musst du das noch so ungerührt von dir geben? Das ist schon peinlich genug, ohne, dass du dumme Kommentare abgibst!“
Es war peinlich, doch es stimmte. Als ich mich auf eine Wiese hinter dem angrenzenden Wald gesetzt hatte, hatte sich Bokuto einfach neben mich gesetzt und mich irgendwann auf seinen Schoß gezerrt. Nun hing ich also auf ihm und wurde von seinen Armen festgehalten.
Maulend hauchte mir die Eule in den Nacken: „Du stellst dich an. Ich bin total gemütlich, schließlich bin ich das welt-“
Grunzend schnitt ich ihn das Wort ab: „-beste Ass, ich weiß.“
Kichernd knuddelte mich die Eule durch: „Wie süß, dass du dir das merkst. Du bist ja so aufmerksam.“Augenrollend zuckte ich mit den Schultern: „Du liegst einem damit oft genug in den Ohr- BOKUTO!“
Kreischend bewegte ich mich in seinen Armen, wodurch das arme Ass hintenüber kippte und keuchend die Arme um mich löste.
„Was denn?“, unschuldig zog er eine Schnute und sah mich an, während ich mich auf ihm herumdrehte, damit ich ihm ins Gesicht sehen konnte.
„Hast du mir gerade einen Kuss auf den Nacken gegeben?“, knurrend sah ich ihn an, wobei er sein leichtes Grinsen kaum verbergen konnte.„Ich weiß nicht, was du meinst.“ Gut gelaunt sah er zu mir hoch.
Grummelnd stemmte ich meine Arme neben seinen Kopf und fauchte: „Ich habe doch gesagt, dass ich nichts von euch will!“
„Und ich hab dir gesagt, dass du dich für einen von uns zwei entscheiden sollst.“
Sauer starrte ich ihn an, bis plötzlich meine Arme weggezogen wurden und mein Kopf heruntersauste. Sanft landeten meine Lippen auf denen von Bokuto.
Keuchend riss ich meine Augen auf, doch hatte sich der Grauhaarige bereits um mich geschlungen und fasste liebevoll mit einer Hand auf meinen Hinterkopf.Murrend spürte ich das Prickeln auf meinen Lippen. Mein gesamter Körper erschien mir wie elektrisiert, wobei es hauptsächlich die Stellen waren, die Bokuto berührten.
Geschlagen schloss ich die Augen und gab mich dem Jungen hin. Zaghaft strich er über meinen Kopf und über meinen Rücken.
Wohlfühlend summte ich auf, ehe er seine Lippen zaghaft von meinen löste und mir liebevoll in die Augen sah.„Hanako…“
Benebelt nahm ich seine flüsternde Stimme wahr. Er schob mich vorsichtig an seine Brust und hielt mich fest.
Verschreckt riss ich die Augen auf und zuckte zusammen. Hektisch stemmte ich mich aus seinen Armen heraus. Es war gerade egal, wie sehr das Gefühl auch gepasst hatte, er hatte sich über meine Worte hinweggesetzt.
Während ich mir die Tränen aus den Augenwinkeln blinzelte, rappelte ich mich auf und stolperte einige Schritte von der Eule zurück. Diese setzte sich bloß geschockt auf und sah mich an.„Hanako?“
„Du… Nein! Ich habe dir gesagt, dass ich keinen von euch will! Ihr hört einfach niemals auf meine wahren Gefühle, also lasst mich in Frieden!“
„Aber du hast dich doch wohl gefühlt, oder nicht?“
„J-ja, schon, aber…“
„Siehst du? Wo ist dann das Problem? Komm her.“ Hoffnungsvoll streckte Bokuto seine Arme nach mir aus, doch wich ich bloß weiter nach hinten.
Wimmernd raufte ich meine Haare: „Das ist mir egal! Ich habe gesagt, dass ich keinen von euch will. Wieso könnt ihr das nicht einfach akzeptieren?“Inzwischen rannen die Tränen hinab. Schluchzend drehte ich mich herum und rannte taumelnd davon. Ich wollte nur noch weg; es war mir egal wohin, doch ich wollte einfach unter allen Umständen fort von hier.
„Hanako! Jetzt hab dich nicht so! Es war bloß ein Kuss! Und den hast du doch auch selbst erwidert!“
Ich ignorierte seine flehende Stimme und hetzte einfach weiterhin blind durch den Wald zurück.
Er konnte mich nun endgültig kreuzweise.*
Schon von Weitem sah ich die neugierig aufgerichteten Köpfe in meine Richtung sehen. Man konnte sich die Blicke natürlich nicht fortdenken, so wie ich aussah.
Mehrmals war ich im Wald gestürzt, hatte mich an stachelige Gestrüpp verletzt -ich Trottel musste in meinem Wahn ja unbedingt querfeldein laufen- und hatte inzwischen völlig zerstörte Haare, die aussahen, als hätte ich mich im Dreck gesuhlt.Noch immer rannte ich wie ein aufgeschrecktes Reh herum, weswegen ich stark zusammenzuckte, als mich die laute Stimme von hinten traf: „Hanako!“
Unkonzentriert stolperte ich vorwärts, doch griff mich jemand schützend am Arm und riss mich zurück in die Senkrechte, bevor ich fallen konnte: „Pass doch auf, du verletzt dich noch!“
Quietschend wankte ich herum und sah geschockt auf Kuroo, der ernst vor mir stand.
„L-lasst mich!“
Hastig entzog ich mich aus seinem Griff und sprang nach hinten.„Was hast du denn, Hana?“
„I-ich… N-nichts…“
Aufgewühlt lief ich an ihm vorbei und hörte es hinter mir her keuchen: „Gott… war die schon immer so ausdauernd und schnell?“
„Was hast du mit ihr gemacht?“
Einen kurzen Blick nach hinten und ich war zurück in der Schule. Kuroo hielt Bokuto am Kragen, damit er mir nicht folgen konnte und schien wohl eher minder begeistert zu sein, dass ich so auftauchte und Bokuto auf gewisse Weise die Schuld daran trug.„Hanako?“
Perplex blieb ich mitten im Gang stehen.
„Wie siehst du denn aus?“
Verwirrt blinzelnd musterte mich Shirofuku von oben, bis unten: „Bist du durch den Dreck gerobbt?“
Schief zwang ich ein Grinsen auf meine Lippen und nickte zögerlich: „So ähnlich…“
Da stellte sich in meinem Inneren schon die Frage, ob sie das beim Frühstück nicht mitbekommen hatte oder es verdrängt hatte.
„Na dann!“, kichernd klopfte sie mir auf die Schultern: „Mach dich grob sauber, du weißt ja, dass du noch mit schwimmen kommst, dann brauchst du dich jetzt nicht zu duschen.“Ich wusste nicht, ob sie es mit Absicht tat, doch machte mich ihr Gesichtsausdruck gefügig.
Unfähig etwas anderes zu tun, nickte ich und sie lief fröhlich an mir vorbei und raus aus dem Gebäude.
Ich hingegen trappelte leicht verstört die Treppe hinauf, die ich am Morgen hinuntergesaust war, und trat mit langgezogenen Schritten auf das Bad zu. Da wir Managerinnen die einzigen weiblichen Objekte in dem Trainingscamp waren, konnten wir unsere Sachen offen im Bad liegen lassen, weshalb ich nicht mehr in mein Zimmer huschen musste.
Ich machte mir zwischendrin wirklich Gedanken, was nun alles noch passieren würde, doch konnte es nicht mehr viel schlimmer werden.
Nein; es war schon alles am Gipfel angelangt, doch gab es immer noch die Möglichkeit sich zu strecken und ans Himmelszelt zu stoßen.
Ich war mir zwar nicht sicher, doch hatte ich das bittere Gefühl, dass der Schwimmausflug auch nicht so ohne sein würde.
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Haikyuu!! - Blumen im Haar #Wattys2019
FanfictionLächelnd ließ ich die Beine baumeln: „Werde ich hier auch nochmal runter geholt?" „Nope, sicher nicht." Kichernd sah ich nach unten und blickte Kuroo auf den Kopf: „Also willst du mich hier oben gefangen halten? Bin ich Rapunzel?" Grinsend sah er zu...