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Warm kuschelte ich mich an Kuroo heran. Es hatte die ganze Nacht hindurch geregnet. Zusammen hatten wir uns in eine Ecke der Sporthalle verkrümelt. Ich hockte auf seinem Schoß und hatte meinen Kopf an seine Brust gelehnt, während er mich mit seinen Armen umschlossen hielt.
Trotz des schlechten Wetters war es extrem heiß, weshalb ich mir das schwarze Shirt ausgezogen hatte -allerdings nicht mehr wusste, wo es war- und nur noch in Top und Hotpants anwesend war.
Was mich aber wirklich störte, war -diesmal mal nicht Kuroo- das laute Geräusch und die vielen sich überschneidenden Stimmen. Sie hatten mich aus dem Schlaf gerissen, doch war es so, als würde der Kater nicht mal etwas mitbekommen. Seelenruhig schlummerte er weiter, während um uns herum die Hölle los brach.

„Eh? Von wem ist denn das Shirt?“
„Wohl von Kuroo.“
„Fehlt nur noch der BH von Hanako!“
„Seid leise! Die sind hier doch sicher noch irgendwo!“
Die vier Stimmen ordnete ich in halbwachem Zustand sicher zu der Karasuno, doch wusste ich nicht genau wer. Sicherlich Tanaka und Nishinoya, vielleicht ja auch noch Ennoshita und Daichi.
Aber zum Glück fing Kuroo jetzt an zu grummeln. Hastig schüttelte ich ihn und wollte ihn endgültig aufwecken, doch er murrte nur und drückte mich fester an sich.

Erstickt hustete ich und wackelte herum: „Kuroo! Lass los! Die anderen sind d-“
„Hey! Ich hab sie gefunden! Die zwei Turteltäubchen hocken hinter dem Ballwagen!“
Erschrocken riss ich meinen Kopf herum und starrte in ein Paar von braunfarbigen Augen. Mühsam drückte ich mich etwas von Kuroo ab, doch der Kater öffnete bloß desinteressiert ein Auge und musterte die große Gestalt, die vor uns war und uns gerade verpfiffen hatte: „Morgen, Inuoka.“
„Guten Morgen, Kapitän!“ Kichernd blickte der Braunhaarige zu uns herunter.

Neben ihm erschienen weitere, neugierige Köpfe, die jegliche Teams repräsentierten.
Ogano, Gora, Bokuto, Akaashi, Lev, Yamamoto, Yaku, Kenma, Tanaka, Nishinoya, Ennoshita, Kageyama, Hinata, Daichi, Asahi und Sugawara.
Es waren zwar größtenteils die Mitglieder der Nekoma und Karasuno, doch machte das Vertraute an den beiden Teams die Sache nicht zwingend angenehmer – eigentlich war es ja sogar noch unangenehmer, denn mit diesen Personen hing ich ja am meisten zusammen; zuzüglich Bokuto.

Die Ausdrücke der Gesichter waren alle unterschiedlich. Manche angespannt, manche geschockt, andere neugierig oder auf eine Story aus und der Rest war einfach neutral gestimmt, denn sie fanden nichts extremes an dieser Situation – was aber mal wieder nicht alle so fanden.
Bevor jedoch jemand etwas sagen konnte, was irgendeine Lawine auslösen würde, sprang Daichi vor die Menge und fing an, mit ausgebreiteten Armen, auf sie einzureden: „So! Und jetzt lassen wir die beiden verschwinden und sich neue Sachen anziehen!“
Mit gestreckten Armen scheuchte der Kapitän die Meute hinterrücks und zurück zu den restlichen Leuten in der Halle.

Hinter mir hörte ich Kuroo leise lachen, während ich ihm aufgebracht in den Bauch knuffte: „Was ist daran so lustig? Das könnte man alles falsch verstehen!“
„Was ist daran falsch zu verstehen?“, andeutungsvoll zog er mein Gesicht zu seinem: „Wir sind doch jetzt zusammen.“
Murrend stieß ich mich von ihm los und rappelte mich auf: „Für sieben Tage, Kuroo. Nicht länger.“
Schnaubend stand er auf und kam näher: „Definitiv länger, Hana.“
„Knick es, little naughty Cat!“
Schmollend beugte er sich zu mir herab: „Was ist, wenn du dich trotz aller Erwartungen in mich verliebst?“
„Nichts. Was sollte denn dann sein, falls es überhaupt eintreffen würde?“
„Also hast du Angst, mir zu verfallen?“
„Vergiss es! Lieber sterbe ich, als dass ich mich zu mehr mit dir entschließe!“
Herausfordernd drückte er mir einen kurzen, unscheinbaren Kuss auf: „Dann hörst du sieben Tage lang auf das, was ich dir sage.“

Erstarrt blieb ich stehen, während er an mir vorbei ging und auf den Hinterausgang der Halle zu.
Sauer wirbelte ich herum und sah ihm aufgebracht schreiend hinterher: „Schieb dir das sonst wo hin! Sowas kannst du definitiv vergessen! Wenn ich diese Woche gepackt habe, kannst du was erleben!“
Gelassen drehte er den Kopf und zwinkerte mir zu: „Ich dich auch, liebste Hana.“
Schnaubend stampfte ich mit dem Fuß auf und sah ihn um die Ecke der Tür verschwinden: „Idiot!“

Erst jetzt bemerkte ich die Stille, die in der Halle entstanden war. Unsicher drehte ich mich herum und sah in glotzende Gesichter.
Augenblicklich schoss mir Blut in den Kopf und ich hustete erschrocken auf. Während ich mich hastig herumdrehte und aus der Halle lief, raufte ich mir die Haare.
Dass ich auch immer schreien musste! Dieser blöde Kater brachte mich so sehr auf die Palme, dass es beinahe schon schmerzte! Als würde ich mich in ihn verlieben, nur, weil der werte Herr das gerne so haben wollte!

*

Den Vorfall am Morgen hatte zwar keiner mehr angesprochen, doch spürte ich immer die Blicke auf mir, wenn die Karasuno gegen die Nekoma spielte.
Es schien aber sonst auch wie immer – die Nekoma übertrumpfte uns -wenn auch nur knapp- während dem Spiel. So lief es zumindest die drei vorherigen Spiele ab. Dieses war irgendwie anders.
Was es auch immer war, ließ die Nekoma unkonzentrierter spielen. Vermutlich lag das aber auch nur daran, dass das das letzte Spiel vor dem Mittagessen war.
Wo ich gerade schon ans Essen dachte, bekam ich Hunger. Genauso wie Kuroo, hatte ich seit dem Frühstück gestern nichts mehr in den Magen bekommen.

Vorfreudig auf das Mittagessen, machte mein Magen einen Hüpfer. Ein kleines Vehikel war jedoch, dass ich in näherer Zeit wieder Küchendienst hatte. Zusammen mit Shimizu und Otaki müsste ich dann früher aufstehen, immer ein oder zwei Spiele sausen lassen und ätzend freundlich sein, wenn ich das Essen rausgeben musste.
Unaufmerksam nahm ich den Abpfiff wahr und wollte schon nach den Trinkflaschen greifen, als ich den Jubel von den Krähen hörte.
Überrascht schaute ich auf das Scoreboard und las mir den Stand durch. Das Spiel war 21:25 ausgegangen – gewonnen hatten die Krähen!
Erfreut brach ich mein Vorhaben ab und sah stolz auf mein Team. Von den Katzen hörte ich nur unzufriedenes Murren, was mich kichern ließ.
„Kuroo! Was ist denn heute los? So schlecht warst du ja noch nie!“
„Ich hab eben so langsam echt Hunger, verdammt!“
„Du musstest ja mit Ishida hier pennen und die Mahlzeiten alle ausfallen lassen!“
„Sei bloß still, Dämon-Senpai!“
„Leute, Leute! Wir wollen doch mal nicht so sein. Beruhigt euch. Wir laufen jetzt einfach und machen sie nach dem Essen wieder fertig.“
Belustigt sah ich auf Kai, der verzweifelt versuchte die hitzige Debatte zwischen Kuroo und Yaku abzukühlen. Er immer mit seinen freundlichen Worten – vielleicht würden zwei Schläge die Beiden ja eher wieder zurück auf den Boden holen.

Haikyuu!! - Blumen im Haar #Wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt