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Brummend bezahlte ich das Souvenir für Himiko und schob es in eine Tüte. Die hatten hier aber auch echte Wucherpreise, das stand fest.
Suchend sah ich mich nach Bokuto um, doch fand ihn nicht. Unwillig wandte ich mich wieder dem Verkäufer zu: „Haben Sie einen ungefähr so großen Jungen mit grauen, abstehenden Haaren gesehen?“ Hilflos hob ich meine Hand und wackelte mit ihr weit über meinem Kopf herum, um die Größe von Bokuto ungefähr anzuzeigen.
Fragend beugte er sich zu mir rüber: „Der junge Herr, der am Anfang bei Ihnen war?“
Auf mein Nicken hin schüttelte er seinen Kopf: „Nein, meines Wissens ist er hier zwar noch irgendwo, aber ich wüsste nicht sicher wo.“
Seufzend drehte ich mich um und lehnte mich an die Verkaufstheke: „Danke trotzdem.“

Still beobachtete ich die Regalreihen, bis sich ein grauer Haarschopf zeigte. Ungeduldig drückte ich mich ab und trat einen Schritt auf Bokuto zu, der sich langsam zu uns bewegte.
„Wo warst du denn so lange?“, schnitt meine Stimme mit einer ungewollten Schärfe durch die Luft.
„Sorry, ich hab's nicht gleich gefunden…“, entschuldigend lächelte er zu mir hinab und tätschelte meinen Kopf: „Aber jetzt bin ich ja da, also keinen Grund zur Sorge.“
Schmollend verzog ich mein Gesicht und stieß ihn zur Kasse: „Keinen Grund zur Sorge? Als ob ich mir um dich Sorgen machen würde... Du spielst Volleyball und bist vermutlich auch noch stärker als Kuroo, da brauch ich mir doch keine Sorgen zu machen.“
Lachend bezahlte die Eule und kam zurück zu mir: „Wenigstens machst du dir dann wegen mir keinen Kopf.“
Mit einer sanften Handbewegung zog er meinen Kopf näher zu sich und fummelte irgendwas in meinen Haaren herum.

„Bokuto?“
„Ja, bin fertig, Hana.“
Fragend sah ich in sein fröhliches Gesicht, ehe er auf einmal sein Handy rausnahm und ein Bild von mir machte.
„Hier“, stolz hielt er mir das Handy mit dem Foto hin. Stirnrunzelnd musterte ich es und fasste mir anschließend ins Haar.
„W-wieso?“, errötend musterte ich sein Gesicht: „D-du musst mir nichts kaufen, das weißt du doch!“
Erleichtert kicherte er: „Naja, aber was die zwei anderen können, kann ich schon lange. Und wenn es heißt, dass sie damit ihre Gefühle ausdrücken, möchte ich dir ebenfalls etwas geben, mit dem du an mich denkst und meine Gefühle verstehst.“
Verlegen lächelte ich ihm zu: „Danke, Bokuto…“ Fröhlich legte ich meine Hand noch einmal auf sein Geschenk und erinnerte mich an das Bild.
Er hatte mir eine kleine, silberne Spange geschenkt, auf der eine ebenso kleine Blume zu sehen war.

Glücklich ergriff ich die Hand meines Begleiters und zog ihn zur Tür hin. Überrascht folgte er mir und ließ sich von mir nach draußen führen.

*

Jammernd wurde ich mitgezogen: „Wieso? Ich will nach Hause!“ Kläglich scheiterten meine Fluchtversuche und Daichi nahm mich erbarmungslos weiter mit.
„Och, komm schon! Du warst jetzt schon mit allen wo, außer mit mir!“
Geschlagen gab ich nach und folgte dem Kapitän: „Und wohin geht es?“
„Ich dachte an den kleinen Park.“
Schulterzuckend sah ich ihn an, während er mich noch immer an der Hand mitzog: „Wie du willst.“
„Motivation, wo bist du hin?“, streng sah mich der Drittklässler an, sodass ich leicht schmunzeln musste.
„Entschuldige Daichi, es ist eben einfach so, dass meine Beine kaputt sind.“
„Ach? An den Beinen liegt es?“, keck grinste er mich an und blieb stehen. Ehe ich mich versah lag ich schon in seinen Armen. Sanft schob er seine Arme unter meinem Rücken und meinen Kniekehlen zurecht und lief dann los.

Perplex sah ich ihn an, was ihn zum lachen brachte: ,,Überrascht?“
Betölpelt nickte ich: „J-ja… Sowas ist eher eine typische Kuroo-Aktion, von dir kenne ich sowas gar nicht wirklich.“
Amüsiert trug er mich die Straßen entlang: „Daran musst du dich wohl gewöhnen.“
„Manchmal ist sowas ja gar nicht so schlecht!“, provokant wackelte mit meinen Beinen herum.
Entsetzt sah er mich an, ehe er mich plötzlich lachend fallen ließ. Kreischend riss ich die Augen auf, doch wurde ich kurz darauf wieder federnd aufgefangen.
Entschuldigend strahlte Daichi mich an: „Das musste ich machen, tut mir leid.“
Blinzelnd sah ich ihn an, bevor ich meine Arme sicherheitshalber um seinen Nacken schlang und gebrochen kicherte: „Du bist ja verrückt!“
Lächelnd hob er mich wieder etwas höher und drückte mich an seine sichere Brust: „Von Natur aus ein wenig.“

Aufgebracht lachend knuffte ich ihm gegen die Brust und ließ mich von ihm weitertragen: „Frech bist du also auch noch?“
„Nur dir gegenüber.“
„Idiot!“, kichernd schloss ich die Augen und lauschte seinem entspannten Atem.
„Merci, Hanako.“
Seufzend strubbelte ich ihm durch die Haare und legte die Hand anschließend an seine Brust: „Du bist einer…“
„Einer wie keiner?“, lachend beugte er sich über mich und ließ seine Arme sinken.
Ehe ich etwas anderes mitbekam, lag ich auch schon rücklings auf einer Bank.
Meuternd hievte ich mich auf und blickte auf Daichi, der sich gedankenverloren neben mich schob. Seine Hände stütze er neben sich und ließ seine Beine schlaff liegen.

Verträumt sah er mich an: „Wie fandest du den Tag eigentlich?“
Nachdenklich erwiderte ich seinen Blick: „Es war zwar schön, aber auch wirklich anstrengend. Ihr habt alle so viel Energie, ich nicht.“
Amüsiert blickte er auf seine Hand: „Das stimmt auch nicht… Du bist bloß so demotiviert, sonst würdest du dich auch mehr anstrengen etwas zu tun.“
„Meinst du?“, mit hochgezogener Augenbraue musterte ich ihn und schüttelte den Kopf: „Ich denke nicht. Ich brauche bloß ein Bett und manchmal Musik…“
„Mit Musik wird es schwer… wenn ich singen würde läufst du noch weg, aber…“, zaghaft hob er einen Arm und berührte meine Schulter: „mit einem improvisierten Bett kann ich dienen.“

Sanft drückte er mich herum, und schob meinen Kopf auf seine Beine. Zögerlich sah ich nach oben und erkannte Daichi nervös lächeln.
„D-daichi, d-das ist…“
„Sh… Sei… sei bitte einfach still, ja?“
„J-ja…“, schüchtern schloss ich die Augen und atmete unbewusst tief durch. So eine Aktion hatte ich von Daichi am wenigsten erwartet.
Ich spürte wie die Finger des Oberschülers in sanften Kreisen über meinen Kopf fuhren. Wohlig schaudernd ließ ich ihn machen und kuschelte mich in seinen Schoß.
Manchmal kam ich mir tatsächlich wie eine Katze vor – Kuroo redete also nicht nur kompletten Quatsch. Ich genoss die Streicheleinheiten sichtlich und klammerte mich leicht an den freien Arm des Kapitäns.
Gut gelaunt prustete er und ließ seinen Arm in meinen.

„Daichi… Ich mag di-“
„Wuhhuhu! DAICHI! HANA!“
Zuckend schoss ich in die Luft, wobei ich Daichi ausversehen meinen Ellenbogen in die Brust rammte. Keuchend rieb er sie sich und sah mit mir zusammen herum.
In einigen Metern Entfernung sprang Hinata winkend in die Luft. Neben ihm trotteten ein missmutiger Kageyama und ein grinsender Lev her.
Entschuldigend legte ich meine Hand auf die Brust meines Nebenmannes: „Es tut mir leid, Daichi! Das war wirklich nicht meine Absicht!“
Erzwungen lächelte er: „Schon gut, mach dir keine Sorgen… Viel schlimmer ist, dass wir jetzt die drei an der Backe haben.“
Lachend legte ich meinen Kopf auf seiner Schulter ab: „Ach? Stören die uns etwa?“
Rötlich sah mich der Kapitän an: „Ähm… Ja, irgendwie doch schon, meinst du nicht?“
Grinsend drückte ich ihm einen Kuss auf die Wange: „Immer noch besser als eine peinliche Stille, oder nicht? Außerdem schulde ich dem Piepmatz noch ein Eis!“

Hallo :)
Ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gerutscht ^^
Jetzt muss ich mich etstmal an 2020 gewöhnen...
Aber was soll's? Ich halte mich heute mal kurz, wünsche euch noch eine schöne Woche und wir sehen uns Dienstag wieder :3
BeeBeeBuu

Haikyuu!! - Blumen im Haar #Wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt