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„Was macht ihr denn hier?“ Unauffällig stieß ich dem nicht so begeisterten Daichi in die Seite.
„Wir wollten mal gucken, ob du den Tag mit den Ollen überlebt hast! Wir dachten ja eigentlich, dass du allein hier wärst um von denen wegzukommen, aber du bist ja mit Daichi hier…“, misstrauisch beäugte Lev uns: „Hat das einen bestimmten Grund?“
Neugierig sah Hinata mich an: „Habt ihr euch etwa geküsst?“
Entsetzt schüttelte ich den Kopf: „Nein!“
Missmutig verzog Daichi sein Gesicht: „Doch.“
Verwirrt schwang mein Gesicht zu ihm herum: „W-was? Wieso sagst du das?“
„Die stören; ganz einfach.“
„A-aber…!“
„Nichts aber. Es stimmt, also nichts mit aber.“
„Wieso stimmt das?“
„Du hast mich gerade eben geküsst.“
„Was? Nein! D-das war doch kein Kuss! D-das war doch bloß, damit du ihnen nicht mit einem bepissten Gesicht gegenüber trittst! Du weißt doch selber, dass das mit einem Kuss nicht wahr ist!“, aufgelöst wedelte ich mit meinen Händen herum, während mich die drei Erstklässler munter begafften.

Schulterzuckend schnappte sich Daichi meine Hand und zog mich zurück auf die Bank: „Na gut…“
Schummernd landete ich auf meinem Hintern und Daichi setzte sich neben mich: „Wenn das nicht wahr ist, dann kannst du dir drei auch ignorieren und du legst dich einfach wieder hin.“
„A-aber Daichi!“
Schmollend blickte er auf mich: „Muss ich dich an die anderen vier erinnern?“
Seufzend sah ich zu Hinata: „Wir sehen uns später, ja? Ich gehe mit dir noch dein Eis essen. Wir treffen uns einfach in einer Stunde beim Brunnen, okay?“
Eifrig nickend sprang er mit den anderen beiden fort.

„Musste das wirklich sein?“, grummelnd besah ich den Kapitän, der mich mitgenommen ansah.
„E-es tut mir leid, Hanako…“
Kopfschüttelnd ließ ich meinen Kopf gegen seine Schulter sinken: „Was ist denn heute mit dir los? Du bist doch sonst so ausgeglichen…“
Betroffen hob er die Arme an: „Ich weiß nicht… Aber du hast heute schon so viel Zeit mit den anderen Jungs verbracht, da wollte ich dich nicht auch noch mit Hinata teilen.“
Ungewollt gluckste ich auf: „Wird da etwa jemand zu Sugawara? Du machst seiner Mutterrolle ja schon richtig Konkurrenz.“
Verlegen legte er einen Arm um mich: „So schlimm bin ich doch gar nicht…“
Lachend schob ich mich ein Stück näher zu ihm und umarmte ihn leicht: „Nein, du bist überhaupt nicht so schlimm.“

*

„Musst du wirklich gehen?“
„Du kannst ja mitkommen.“
„Mmh… willst du nicht einfach hier sitzen bleiben?“
„Auf deinem Schoß? Noch länger und du bist ein Plattfisch!“, lachend knuffte ich Daichi in die Seite.
Mit einer Schnute drückte er seinen Kopf gegen mich: „Kann Hinata nicht einfach warten?“
„Daichi…“, sanft streichelte ich über seine Haare: „Was würdest du sagen, wenn du sitzen gelassen werden würdest, weil Hinata mich bitten würde, dich zu versetzen? Ihr seid mir doch beide wichtig und ich hatte es ihm versprochen, das musst selbst du akzeptieren.“
Seufzend hob er seinen Kopf wieder an und sah mir in die Augen: „Aber du gehst wirklich nur zu den drei'n?“

Lachend schob ich mich von seinen Beinen: „Jap, nur zu den drei Gestalten! Ich überleb das schon, schließlich ist Kageyama da und kann mich beschützen, meinst du nicht?“
Zweifelnd schüttelte sich sein Kopf: „Kageyama ist jetzt auch nicht unbedingt vertrauenswürdiger, wenn es um eine solche Aufgabe geht…“
„Ach komm schon! Er ist stark! Zur Not wehre ich mich eben selbst, bevor mich jemand moppst!“, vorführend ballte ich eine Faust und hielt sie vor Daichi: „Ganz schwach bin ich auch nicht!“
Matt griff er nach meinem Handgelenk und zog mich leicht zur Bank zurück. Schwungvoll stand er auf und stand direkt vor mir. Dadurch, dass wir gleich groß waren, standen wir auf Augenhöhe und sahen uns unweigerlich an.

„Ich begleite dich einfach bis zu ihnen… Danach muss ich wohl auf den Verstand von ihnen vertrauen.“
Unbeholfen nickte ich und musterte ihn. Auch Daichi hatte ein sehr markantes Gesicht, was mir gerade richtig auffiel.
„Sollen wir?“, abwesend sah er mir in die Augen und schien die Frage bloß der Form halber gestellt zu haben.
„J-ja…“
Auch wenn ich gehen wollte, bewegten sich meine Beine kein Stück weit. Ich blieb einfach wie angewurzelt stehen und war in seinem Blick gefangen.
Still standen wir einfach da und rührten uns nicht. Irgendwie wäre es falsch gewesen, hätte ich mich jetzt bewegt.

Zaghaft spürte ich eine Berührung an meiner Hand, ehe sie warm umschlossen wurde.
„Deine Hand ist ganz kalt…“, murmelte Daichi leise: „dabei haben wir es doch warm.“
„Ich weiß…“, unsicher biss ich die Zähne aufeinander.
Langsam hob mein Gegenüber seine Hand und legte sie auf meine Schulter. Zaghaft schob er sie zu meinem Hals hin und führte sie zu meiner Wange.
Mit trockenem Hals nahm ich seine Handlung wahr und spürte mein Herz laut pochen: „D-daichi…“ Durch all die Aufregung hörte ich meine Stimme quietschen.

Sanft legte er seine Lippen auf meine und sah mir in die Augen. Sofort wurden meine tellergroß.
Zögerlich löste er sich von mir und dockte mit seiner Stirn an meine: „Tut mir leid…“
Überrascht schmiegte ich mein Gesicht an seine Hand: „W-wieso?“
„Weil es so über mich kam…“, pispernd schloss er die Augen und fuhr mit seinem Daumen meine Wange entlang: „Willst du jetzt zu Hinata? Du kommst noch zu spät…“
Erleichtert nickte ich und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Nasenspitze, bevor ich seine Hand von meine Wange nahm und ihn mit der Hand, die noch immer mit meiner verschränkt war, fortzog: „Danke.“

*

Kichernd betrachtete ich Hinata, der sich gierig auf sein Eis stürzte. Zu viert saßen wir auf einer der Terrassen beim Brunnen und futterten ein Eis.
Ich hatte zwar wirklich ein schlechtes Gewissen meinem Bauch gegenüber, denn dies war mein zweites Eis in nicht einmal 12 Stunden, doch hatte ich ja auch extrem viel Bewegung gehabt, weshalb es dann doch kein allzu großes Problem darstellen sollte.
„Und ihr hattet euch auch wirklich nicht geküsst?“, Lev lehnte sich zu mir herüber und musterte mich prüfend.
Kopfschüttelnd blickte ich ihn an: „Nein, wir hatten uns nicht geküsst.“ Glücklicherweise musste ich gar nicht lügen, denn die Frage bezog sich ja auf den Moment, an dem die drei Erstklässler bei Daichi und mir aufgetaucht waren – nicht auf die Zeit danach.
„Mmh… Ich habe Kuroo vorhin getroffen, er sah richtig geschunden aus, aber vermutlich nur, weil du da schon mit Daichi weg warst“, kichernd machte sich die Katze über ihren Kapitän lustig.
Seufzend sah ich auf mein Eis: „Der kriegt sich auch wieder ein; soll sich bloß nicht so anstellen, ist ja nicht meine Mutter!“

Hallo!
Bald schon habt ihr's geschafft und mein Buch ist aus xD Noch 8 Kapitel dürften es sein, obwohl ich das Letzte nur als schlechtes Ende bezeichnen würde ^^'
Und meine Entschuldigung geht mal wieder an die Leute, die immer brav kommentieren. Mir hat die Pause im Bezug auf die Kommentare überhaupt nicht gut getan °~° Und mein größtes Problem ist, dass mein E-Mail-Postfach die ganzen Kommentare verschluckt hat und ich nicht mehr alle auf Wattpad logisch beantworten kann, da ihr ja gerne mal Textstellen markiert.
Ich muss mich eh mal wieder an das Uploaden und den Kram gewöhnen ^^'
Wie dem auch sei, wir lesen uns am Donnerstag wieder,
BeeBeeBuu

Haikyuu!! - Blumen im Haar #Wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt