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Abwesend starrte ich auf den Boden und wurde von Daichi in die Seite gepikt. Ich ignorierte ihn zwar, doch ließ er sich kaum abschütteln.
„Hanako? Ist was passiert?“
Kopfschüttelnd umschlang ich meine angezogenen Beine und sah ihn von der Seite heraus an: „Nein. Es nervt bloß alles.“
Fragend stoppte er und rutschte etwas zu mir herum: „Was denn genau?“
„Alles.“
„Genauer.“
„Jungs.“
„Genauer.“
„Kuroo und Bokuto.“
„Genauer.“
„Mann, Daichi!“
„Anwesend.“
Ungewollt kicherte ich los und schlug ihm gegen den Arm: „Verdammt. Eure Anhänglichkeit stört eben, mehr nicht.“
„Soll ich gehen?“ Langsam schob sich Daichi von mir fort.

„Nein!“, überrumpelt stürzte ich nach vorne und packte seine Arme, wobei ich mit zu viel Schwung gegen ihn klatschte. Mit verzogenem Gesicht rieb ich meine Stirn und sah nach oben, wo mich ein breit grinsendes Gesicht empfing.
„Also weder mit, noch ohne uns.“
Beschämt ließ ich mich nach hinten fallen und blickte auf: „Manchmal seid ihr echte Idioten!“
„Wissen wir doch!“ Aus dem Nichts heraus, johlte die ganze Horde Jungs los.
„W-was?“
Lachend wurde ich angesehen, bis ich einen Ellenbogen im Rücken spürte und mich auf diesen konzentrierte.
„Wir wissen doch alle schon, dass du uns für Idioten hältst.“ Belustigt lugte Nishinoya über meine Schulter.

Lächelnd ließ ich ihn über meinen Kopf fahren und blickte ihn freundlich an: „Also stimmt ihr damit auch überein?“
Gespielt nachdenklich tippte sich der Libero an die Lippen, ehe er mit seinem Finger in meine Wange pikte: „Eindeutig nein, aber wir müssen deine Meinung doch trotzdem wertschätzen, Hanako.“
Grinsend schüttelte ich den Kopf und sah durch die Runde. Die Jungs unterhielten sich wieder und schienen sich genauso wohl zu fühlen wie ich.

*

„Geht ihr schlafen?“
Fröhlich sah ich zu der Horde Krähen. Grinsend nickten die Zweitklässler und stellten sich neben mich: „Klaro. Es ist spät genug.“
Kraftvoll schob mich Nishinoya schon zur Tür und nickte noch schnell den Jungs zu, die noch im Zimmer sitzen blieben. Freundlich wank ich kurz zurück und wurde als nächstes von Tanaka mitgezogen. Motiviert führte er mich die Gänge entlang, während der Kleinste des Teams aufgeregt neben mir hersprang.
Schnaubend quetschte sich Ennoshita vor uns und sah die zwei Jungs bitterböse an: „Ihr geht jetzt schlafen und lasst Ishida in Ruhe. Ich bring sie zu ihrem Zimmer, kapiert?“

Schmollend jaulten die Stammspieler herum, bis sie von Narita und Kinoshita abgeführt wurden. Kichernd blieben der zukünftige Kapitän und ich zurück.
„Na gut. Ich setz dich dann mal bei Shimizu ab. Ihr gefällt glaube ich nicht hundertprozentig, dass du immer so oft und lang bei uns bist.“
Quiekend nickte ich: „Stimmt, stimmt. Die Mädchen sind immer gleich beleidigt, wenn ich nichts mit ihnen mache.“

Grinsend liefen wir nebeneinander her und er brachte mich zu meinem Zimmer.
„Danke, Ennoshita.“
Nickend drehte er sich herum und lief den Weg zurück: „Kein Problem. Wir sehen uns morgen, schlaf gut.“
Kopfschüttelnd öffnete ich die Tür und schob mich in den Raum hinein. Innen saß Shimizu zusammen mit Shirofuku herum. Die beiden schienen sich unterhalten zu haben, doch verstummten sie, als ich erschien.

„Ah… Ich geh dann mal, ja? Wir sehen uns morgen, Kyoko! Gute Nacht euch zwei!“ Flott huschte die Eule aus dem Raum und schloss die Tür. Verwirrt trabte ich auf mein Futon zu und setzte mich darauf: „Ist was passiert?“
„Nein, alles gut, kein Grund zur Sorge.“
Die Schwarzhaarige lächelte mir zwar vertrauensvoll zu, doch glaubte ich es trotzdem nicht so ganz.
„Na dann… Ich gehe gleich mal schlafen, du auch?“
„Ja. Ich habe auf dich gewartet.“
Haha, wie lustig.
Lächelnd nickte ich und sah zu, wie die Managerin aufstand und das Licht ausknipsen ging. Geschlagen rollte ich mich zusammen und schloss die Augen.
Wie auch immer es morgen weitergehen würde, ich wäre sicher darauf vorbereitet.

*

„Du läufst doch nächste Runde mit, oder?“
Entsetzt sah ich auf Nishinoya, der sich frech vor mir aufgebaut hatte: „Was zur…? Nein! Natürlich nicht! Wieso sollte ich? Ich bin Managerin. Wenn ihr das Spiel verliert und laufen müsst, bringt es euch was, aber wenn ich mitlaufe, bringt es rein gar nichts. Es macht bloß, dass ich schwitze und anfange zu müffeln…“
Die Jungs spielten gegen die Fukurodani und verloren -mal wieder- haushoch gegen die Ass-Mannschaft.
„Tu uns doch mal den Gefallen!“
„Pah! Vergiss es, Noya! Ich tue vieles, aber nicht sowas.“
„Och, komm schon!“ Flehend hob er die Hände und starrte mich an.
Ungerührt schüttelte ich den Kopf: „Nein. Ich laufe sicher nicht mit euch.“

Mürrisch wandte er sich ab und sprang eilig zum Feld. Mit einem Handschlag schlug er mit Hinata ein und stellte sich auf Position. Der Lockvogel lächelte mir zu und hoppte zu den anderen Ersatzspieler.
Nachdenklich wippte mein Kopf und ich betrachtete das Spielfeld. Gerade wurde ein Angriff von Tsukishima geblockt.
Grummelnd sahen die Jungs dem Ball hinterher und ich stellte fest, dass Sarukui den Aufschlag hatte. Sein Sprungaufschlag war wirklich äußerst gefährlich.

Nach dem Anpfiff flog der Ball mittels Sprungaufschlag von der Eule zu uns hinüber. Keuchend wurde er von Nishinoya angenommen und wackelig zu Kageyama geschickt.
„Sorry!“
„Passt! Tanaka!“
Mit kurzen Blicken stürzte der Zuspieler unter den Ball und drückte ihn kraftvoll zurück in die Luft. Das zukünftige Ass sprang frohlockend hinterher und schlug den Ball zischend über das Netz.
Den noch unvollendeten Block durchbrechend, krachte der Ball auf die Arme des Liberos. Knurrend stieß Komi den Spielball zu Akaashi. Dieser fackelte nicht lange und spielte sein Ass an.
„Bokuto!“
„Ja, ja, ja!“
Mit freudig quietschenden Schuhen rannte er los und peilte den Ball an. Im Sprung nahm er aus und ließ den Ball geradeaus durch den Block krachen.

Sobald es gepfiffen hatte, grölte die Fukurodani los. Sie hatten diesen Satz mal wieder gewonnen, was mir langsam, aber sicher etwas auf die Nerven ging.
„Hanako!“, rief Shimizu lächelnd zu mir herüber: „Kommst du?“
Nickend stimmte ich zu: „Klar, ich komme.“
Gemächlich schritt ich auf die Managerin zu, doch wurde plötzlich mein Arm gepackt und ich stürmisch zum Ausgang gerissen.
„Ich borg sie mir mal aus!“
Erschrocken landete ich draußen und atmete tief durch. Das war dann gerade doch etwas plötzlich gegangen; aber was war denn überhaupt los?

Hallöchen!
Heute mal wieder früher dran :)
Obwohl mir der Schnitt vom letzten Kapitel zu dem hier nicht so sonderlich zusagt, mag ich dieses Kapitel wegen Nishinoya richtig gerne!👀
Und hier mal eine Frage an euch: Wer, glaubt ihr, hat sich unsere liebe Hanako mal eben ausgeborgt?
Ich wäre mal gespannt, was ihr so denkt, wobei ich mir jetzt schon denken kann, auf wem rumgehackt wird😅
Wie auch immer, ich habe bald alle Kommentare durch und beantworte dann [vermutlich] wieder ohne größere Verzögerung😌
Bis Donnerstag,
BeeBeeBuu

Haikyuu!! - Blumen im Haar #Wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt