Abrupt wurde ich aus meinem Schlaf gerissen. Während mir etwas in die Wange pikte, öffnete ich die noch immer müden Augen.
„Guten Morgen, Hana."
Überrascht runzelte ich die Stirn und sah den Jungen an, der sich über mich gebeugt hielt und seinen Finger gegen meine Wange gedrückt hielt: „Morgen, Kuroo..."
Grinsend ließ er sich zurückfallen, als plötzlich die nächste Person fröhlich aufgedreht über mir hing: „Hey, hey, hey! Guten Morgen, Hana!"
Kurz musste ich lachen, als ich den gut gelaunten Bokuto hin und her wippen sah. Noch immer etwas müde richtete ich mich auf, sodass ich Bokuto wackelnd neben mir hocken sah und Kuroo grinsend zu seinem Gegenüber sehen sah.„Wie spät ist es?", gähnend tastete ich herum, doch fand ich mein Handy nicht, was ja irgendwie noch in meinem Zimmer lag, während ich hier im temporären Gemeinschaftsraum saß - und dabei nur verschwommen an den Abend denken konnte.
„Du hast noch genug Zeit, bevor wir frühstücken gehen. Heute haben wir aber wieder Training, was heißt, dass wir in der Bullenhitze ackern müssen."
Murmelnd streckte ich mich und spürte schon, wie mich der Kater -und zwar nicht der schwarze neben mir, sondern der durch Alkohol verursachte- überfiel: „Na super. Aber oh wehe, ihr kommt mir mit euren verschwitzen Sachen dann zu nah!" Mahnend sah ich sie an, worauf sie laut lachten und die Aufmerksamkeit der übrigen Jungs im Raum auf sich zogen.„Morgen!" Kurz nickte ich der Horde zu, ehe ich mich mühsam vom Boden erhob und innerlich weinend zur Tür stolperte. Ich hatte einen Kater wohl noch nie so intensiv gehabt, da mich das Gefühl hier echt umhaute.
Fürsorglich wurde ich von zwei Seiten gegriffen und aus der Tür, die ich mit einer schnellen und Schmerz verursachenden Bewegung öffnete, bugsiert. Neben mir liefen die amüsierten Kapitäne von Fukurodani und Nekoma, denen es wohl blendend ging.
„Und warum geht es euch so gut?", fragte ich beleidigt. Wieso musste es mir immer als einzige so miserabel gehen?
„Wir sind das doch gewöhnt, schließlich haben wir mehr Trinkerfahrung, als du, Hana", flötete Kuroo fröhlich, während Bokuto ausgelassen nickte.Innerlich verfluchte ich die Beiden, bis ich schließlich vor meiner Zimmertür stand. Vorsichtig schob ich sie auf und sah Shimizu gerade ihre Sachen holen, damit sie sich fertig machen konnte.
Sobald sie uns bemerkte, lächelte sie uns lieb entgegen, was ich schief erwiderte.
„Kannst du den Rest allein?"
„Oder sollen wir noch nachhelfen?"
Während die zwei Ratten mir amüsiert anzügliche Blicke zuwarfen, drehte ich mich rötlich herum und lief langsam in den Raum hinein: „Haha. Danke und nein!"*
Stumm betrachtete ich den jammernden Hinata. Erneut hatte er seinen Aufschlag vergeigt - was jedoch nicht ganz der Grund für seinen Frust war.
„Aber mir tut alles weh!", jammerte er zu Kageyama hin, der ihm jedoch nur auf den Hinterkopf schlug.
„Dann trink gefälligst nicht so viel! Du hättest sowieso nichts trinken dürfen!"
„Du hast doch auch getrunken!"
„Ja, aber im Gegensatz zu dir, kenne ich die Grenze, die ich nicht überschreiten sollte!"
Mitten auf dem Feld schlugen sich die zwei Erstklässler die Köpfe ein, wobei es wohl keine sonderlich kraftvollen Schläge waren, denn die übrigen Mannschaftskammeraden schüttelten bloß seufzend den Kopf, anstatt einzugreifen„Jungs!", rief Daichi laut zu den beiden: „Wir sind mitten im Spiel, also reißt euch mal zusammen! Auch wenn Hinata seine Aufschläge heute vergeigt, haben wir noch immer eine Chance zu gewinnen!"
Respektvoll sah ich den Kapitän an, denn er klang richtig glaubhaft. Murrend stellten die zwei Vögel ihre Streitigkeit ein und konzentrierten sich wieder auf das Spiel.
Innerlich lachte ich, denn unser Team hatte es wohl am heftigsten getroffen. Wir Krähen waren wohl einfach nicht trinkfest, was wir mit Gestern allemal bewiesen hatten.*
Das Spiel zog sich unnötig in die Länge. Immer wieder musste es kurz unterbrochen werden, da Hinata und Kageyama sich regelmäßig in der Wolle hatten, wenn der Kleinere wieder etwas falsch machte. Meist waren es seine Angriffsschläge, die der Zuspieler als zu schlecht abstempelte.
Von außen schien es ganz belustigend zu sein, doch nervte es mit der Zeit extrem.
Sogar die Mannschaften, die eben gespielt hatten oder auf den nächsten Gegner warteten, schüttelten ab und zu den Kopf.Momentan wartete die Fukurodani auf ihren nächsten Gegner, wobei die Nekoma gerade gegen die Ubugawa gewonnen hatte und sich ebenfalls zu den Eulen gesellte.
Im Spiel ging gerade wieder eine Finte von Hinata daneben, da er dem Ball dämlicher Weise zu wenig Schwung gab, um über den Block zu kommen und somit nur gegen die obersten Fingerspitzen prallte und plump zurück auf unsere Feldseite fiel.
Schnaubend sah ich zu, wie Kageyama wieder auf Hinata zusteuerte, doch brüllte ich plötzlich, ohne, dass meine Beherrschung gewann, laut über das Feld: „Idioten! Lasst den Scheiß oder ich sorge dafür, dass ihr gleich zwei Runden lauft! Ihr habt den Satz sowieso verloren, also hört jetzt auf mit dem Müll und konzentriert euch mal wieder! Vielleicht bekommt ihr ja noch einen Punkt und es wird keine zu große Blamage, die ihr habt! 15:24 ist echt eine schwache Leistung, dafür, dass ihr inzwischen so stark geworden seid! Also bewegt euren Arsch endlich manierlich und reißt das Ruder wenigstens etwas herum!"Groß wurde ich angeguckt, ehe Tanaka und Nishinoya auf dem Feld plötzlich aufgeregt herumsprangen und sich abklatschten: „Sie hat Arsch gesagt!"
Verlegen errötete ich und räusperte mich, ehe ich geniert auf den Boden sah. So hatte ich das tatsächlich nicht geplant gehabt - so war es nämlich mega peinlich; allein schon, dass ich gebrüllt hatte, aber so war es doch noch peinlicher!
„Na los, Jungs! Sie hat Recht, also reißen wir uns endlich zusammen!" Motiviert klatschte Daichi in seine Hände und lockerte die Atmosphäre, da sich die Krähen nun wieder ordentlich und konzentriert aufstellten, um weiterzuspielen.Nach dem Anpfiff ging es wieder los. Den Aufschlag der Shinzen nahm Nishinoya locker entgegen und schickte ihn zu Kageyama. Angespannt hockte ich da und beobachtete, wie der Zuspieler sich Tanaka als Angreifer heraussuchte und ihm zuspielte.
Erfreut rannte der Glatzkopf auf ihn zu und sprang vor dem Netz ab. Vor ihm sprangen zwei Blocker ab und deckten seinen Schlag. Tanaka schlug aber mit voller Kraft zu und durchbrach den Block mit Leichtigkeit.
Laut pfeifend wurde der Punkt verkündet. Zufrieden entspannte ich mich und sackte auf meinem Platz zusammen. Meine Ansprache hatte also doch etwas gutes gebracht - was ein Glück, sonst wäre das für mich echt verdammt unangenehm geworden!
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Haikyuu!! - Blumen im Haar #Wattys2019
FanfictionLächelnd ließ ich die Beine baumeln: „Werde ich hier auch nochmal runter geholt?" „Nope, sicher nicht." Kichernd sah ich nach unten und blickte Kuroo auf den Kopf: „Also willst du mich hier oben gefangen halten? Bin ich Rapunzel?" Grinsend sah er zu...