Schnaufend warf ich mich auf den Boden: „Auszeit!“
Verblüfft sahen die anderen mich an, während ich plötzlich mein Shirt über den Kopf zog.
„Warum brauchst du eine Auszeit? Du bist Schiri und spielst nicht mal.“
Nachdem ich in meinem Top -was ich mir glücklicherweise drunter angezogen hatte- die Arme reckte, sah ich schmollend auf Kuroo.
„Zu aller erst einmal, hast DU mich hierher gebracht, also musst du mich auch mal lassen. Zum zweiten, mir ist verdammt warm! Und der dritte Punkt ist, dass ich Hunger hab, weil gleich Abendessen dran ist.“Groß sahen mich die Kerle an, ehe sie sich zunickten und gelassen vom Feld dackelten.
Verwirrt sah ich ihnen dabei zu und bekam beinahe einen Schlag.
„Dann lasst uns mal essen gehen. Ich hab Hunger.“
„Ich auch!“
„Und ich erst!“
„Du solltest mal besser weniger essen, Hinata.“
„Sei ruhig, Tsukki! Meine Mama mag mich, auch wenn ich klein bin und viel esse!“
„Jaja, ist klar, ihr beiden. Jetzt lasst uns endlich gehen, sonst ist das Essen noch kalt, bis wir da sind.“Stirnrunzelnd sah ich zu wie fünf Gestalten durch die Tür verschwanden und sich eine Große neben mich hockte.
„Du hast also Hunger? Und bist vermutlich auch noch richtig müde?“
Verlegen nahm ich das altbekannte, katzenhafte Grinsen wahr. Der Typ hatte echt mal Nerven.
„Ja und? Ich bin eben so.“
Amüsiert betrachtete Kuroo mich und richtete sich wieder auf. Freundlich reichte er mir eine Hand herunter, um mir beim Aufstehen zu helfen.Zunächst wollte ich sie annehmen, doch ließ ich mich dann zurückfallen und schüttelte kurz meinen Kopf: „Gib mir zwei Minuten…“ Müde schloss ich die Augen und atmete tief durch.
Der Tag war wirklich verdammt anstrengend gewesen. Vielleicht lag es daran, dass ich die letzten Zeit zu wenig Schlaf bekommen hatte und ich richtig aktiv gewesen war – zumindest aktiver als die restlichen Managerinnen, denn irgendwie war ich recht viel mit den Jungs herumgeturnt, was die anderen Mädchen nicht taten, sondern nur gemeinsam dastanden.Sanft schoben sich zwei Arme unter mich. Einer unter meine Kniekehlen und einer zwischen meinen Armen hindurch.
Verwirrt blinzelte ich und sah wie Kuroo mich vorsichtig anhob. Langsam setzte er sich in Bewegung und trug mich aus der Halle heraus.
Müde verfolgte ich das geschehene und schmiegte mich an seine Brust heran: „Entführung!“
Mein leise genuschelter Protest brachte ihn zum Lachen. Gut gelaunt trat er die nächste Tür auf und transportierte mich ein paar Treppen herauf.Gähnend reckte ich mich und drückte meine flache Hand gegen seine Brust: „Willst du mich hier runterlassen?“
Spielerisch begann er zu überlegen: „Soll ich dich nicht noch in die Mensa tragen?“
Schmal lächelte ich und hampelte etwas herum, dass er mich schließlich murrend herunterließ.
„Das nehme ich mal als ein eindeutiges nein.“
Schulterzuckend drehte ich mich von ihm weg und lief auf die offene Tür der Mensa zu: „Vermutlich. Aber danke hierfür.“
Ich sah ihn vor meinem geistigen Auge grinsen und betrat gut gelaunt den Raum.*
„Hana!“ Grinsend wurde ein Kopf auf meine Schulter gelegt. Erst wollte ich zuschlagen, doch stellte ich mit Entsetzen fest, dass der Kopf nicht einmal zu Kuroo gehörte. Stattdessen lehnte das Ass der Fukurodani auf meiner Schulter und sah mich fröhlich an.
Versucht beherrscht räusperte ich mich: „Hanako, wenn schon…“
Fleißig wank die Eule ab und war wohl mächtig stolz auf sich. Dafür würde der räudige Kater noch bezahlen, denn schließlich hatte er beim drei gegen drei Spiel vor dem Essen ständig Hana zu mir gesagt.„Du kommst doch morgen Abend auch wieder mit, oder? Akaashi freut sich auch schon.“
Verblüfft hielt ich Inne. Wie bitte? Was wurde das denn? „Ich weiß noch nicht, ob ich komme oder nicht. Das schaue ich spontan, wie ich eben Lust hab. Wenn einer von der Karasuno meine Hilfe braucht, dann helfe ich ihm.“
Hastig nickte Bokuto: „Klar doch, aber die haben Shimizu und euren Trainer, da können die dich auch entbehren.“Ungeduldig sah ich fort. Alles Positive, was ich über dieses Kerlchen gedacht hatte, war angeknackst. Er war irgendwie genauso wie Kuroo, was mich verdammt aufregte, denn alle genialen Spieler aus der Präfektur Tokio, Region Kanto, hatten irgendwie einen an der Waffel.
Nur war der Punkt, dass sie eben in irgendwas genial waren, das Gegenargument, dass man sich mit ihrer bescheuerten Art auseinandersetzte und diese irgendwie zu akzeptierten versuchte.
In dem Fall war ich froh, dass wir bloß ein paar Perverse oder welche mit definitiv zu viel Ausdauer bei der Karasuno hatten. Von meinen Jungs war also glücklicherweise niemand total bescheuert.*
Nachdem ich die Eule endlich abgehangen hatte, lief ich durch die Flure des Gebäudes und auf den Raum zu, in dem ich mit Shimizu zusammen schlief.
Kurz bevor ich ankam, lief mir ein überdrehter Nishinoya mit dem Glatzkopf über den Weg.
„Hanako!“ Was hatten die bloß alle mit meinem Vornamen? Ich hatte den doch niemanden angeboten!
„Kommst du noch mit und verbringst den Abend mit uns? Daichi hat uns beauftragt dich abzuschleppen! Wir sind da auch nicht nur von unserem Club.“
Breit grinsend versperrten sie mir den Weg, worauf ich nur hastig den Kopf schüttelte: „Sorry Jungs, aber heute setz ich mal aus.“„Ist gut.“ Eifrig nickten die Jungs und packten mich an den Armen, um mich mit sich zu ziehen.
Genervt schlug ich um mich: „Hört ihr mir eigentlich zu?“
„Daichi meinte, dass wir deine Entscheidung ignorieren und dich einfach mitnehmen sollen!“
Entschieden zogen sie mich mit sich und ignorierten meine Befreiungsversuche:
„Hilfe! Entführung! Shimizu! Ukai! Herr Takeda! Irgendwer?“ Laut begann ich zu rufen, bevor mich schallendes Gelächter in Empfang nahm.Entsetzt verstummte ich und hörte auf mich zu wehren, während die Zweitklässler mich in einen Raum zogen und mich auf einen freien Sitzplatz auf dem Boden drückten.
„Tut mir leid! Aber wir wollten wenigstens dich dabei haben, weil Shimizu schon gesagt hatte, dass sie lieber etwas mit den anderen Mädchen macht.“ Entschuldigend sah Daichi mich an, was mich bloß zur Weißglut brachte.
„Und dann denkst du, dass ich ausgerechnet bei euch hocken will? Vielleicht hätte ich ja auch gern was mit den Mädchen gemacht!“ Meine Aussage klang absurd, denn ich machte eher alles alleine als mit Mädchen zusammen.Die Gruppe von Jungs schien es wohl auch zu bemerken, denn sie sahen mich nur schief an.
Seufzend sah ich auf den Boden: „Idioten… Wenn ich nein sage, dann ist es auch nein!“
Unerwartet schob sich ein Arm um meine Schultern: „Aber, aber! Hier sind doch alle, die du liebst!“
Überrascht sah ich zu Kuroo, der seinen Arm um mich gelegt hatte und nun strahlend mit dem Finger auf sich wies. Also sollte er mit seiner Aussage gemeint sein? Kindskopf!
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Haikyuu!! - Blumen im Haar #Wattys2019
FanficLächelnd ließ ich die Beine baumeln: „Werde ich hier auch nochmal runter geholt?" „Nope, sicher nicht." Kichernd sah ich nach unten und blickte Kuroo auf den Kopf: „Also willst du mich hier oben gefangen halten? Bin ich Rapunzel?" Grinsend sah er zu...