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Mümmelnd aß ich mein Brot. Neben mir saßen Kuroo und Bokuto, die sich über meinen Kopf hinweg fröhlich unterhielten. Gelegentlich horchte ich bei ihren Worten auf, doch ignorierte ich es zu 90%.
Gerade unterhielten sie sich über verschiedene Top-Volleyballspieler aus Japan. Sie quatschten nicht nur über die Asse, sondern auch über die anderen Positionen.
Gelegentlich schnappte ich Namen auf, die mir bekannt vorkamen. Die zwei Kapitäne zählten aber nicht nur die echten Toppositionen auf, sondern auch gute Spieler gegen die sie einmal gespielt hatten.
Ich hörte, dass sie von Oikawa sprachen. Auch Ushijima war dabei, wobei er ja zu den top drei Assen gehörte. Sie erwähnten auch einen Tendo, mit dem ich allerdings nichts anfangen konnte. Scheinbar war dieser Spieler ein Mittelblocker, der solide Guess-Blocks, die nach Intuition gingen, setzen konnte und diese beinahe nie daneben lagen.
Kuroo redete irgendwie anders über diesen Tendo, so als könnte selbst er ihm nur schwer etwas entgegensetzen konnte. Da schwebte mir die Frage vor, was genau das für ein Mittelblocker sein sollte, wenn er selbst mein Katerchen in die Flucht schlagen könnte.

„Kuroo?“
„Mmh?“, überrascht traf mich sein Blick.
„Hast du Angst vor Tendo?“
Perplex riss er die Augen auf, während Bokuto amüsiert anfing zu lachen.
„Ich habe keine Angst vor ihm; wie kommst du drauf?“
„Du redest so komisch über ihn… Da dachte ich eben so.“
„Nein. Aber er ist wirklich gefährlich. Er ist ein Drittklässler von der Shiratorizawa. Wenn es nur allein er wäre, dann wäre es kein Problem, aber das gesamte Team ist wohl das stärkste eurer Präfektur.“
„Von wegen!“, stirnrunzelnd wandte ich ihm mein Gesicht zu: „Aus unserer Präfektur sind noch immer wir die stärksten! Genau das werden wir auch zeigen, wenn wir endlich gegen diesen dummen weißen Adler spielen!“

Nun kicherte auch Kuroo los: „Ach, Hana. Wenn das alles so einfach wäre, dann hätten wir auch längst den verdammten Eulen die Flügel gestutzt. Die Karasuno hat dieses Jahr zwar ein starkes Team, aber niemand kann sicher sagen, ob ihr dieses Jahr zu den Nationalmeisterschaften kommt.“
Schmollend sah ich auf meinen Teller: „Wenn du so denkst, wieso trainieren wir dann alle so hart mit euch?“
Grübelnd tappte die Katze mir auf die Haare: „Kann ich dir nicht sagen, aber wir werden alle unser Möglichstes geben, damit ihr groß und stark werdet, um uns beim Frühlingsturnier gegenüber zu stehen.“
„Irgendwann stehen wir an der Spitze… Nach dem Frühlingsturnier wird die Karasuno gewonnen haben. Wir werden euch alle besiegen.“

*

„K-kuroo!“, kreischend hielt ich mein Handtuch fest, während der Kater mich an sich drückte.
Freudig brummend schmiegte er seinen Kopf an meine Halsbeuge und sah mich aus klaren, rehbraunen Augen an: „Mmh? Was hast du denn?“
„Gott! Kuroo du bist pervers! Was tust du hier? Ich meine, ich stehe hier halb nackt, was willst du also hier?“ Unscheinbar stieg eine schwache alkoholische Note in meine Nase: „Hast du getrunken?“
„Ich? Nein, noch nicht viel…“, unschuldig lächelnd glitten seine Hände weiter um mich herum: „Aber du solltest vielleicht anfangen etwas zu trinken, du bist ganz schön heiß…“

Knallrot hampelte ich in seinen Armen herum: „Bitte, lass mich los, Kuroo. Ich will mich anziehen.“
„Darf ich?“
„Nein! Sicher nicht!“
Mit einer leichten Schnute begann er an meinem Hals zu knabbern: „Sicher, Prinzessin?“
„K-kuroo! Jetzt hör doch bitte auf!“
„Was bekomm ich dafür?“
„Keine Ohrfeige?“, zweifelnd reckte ich meinen Kopf zur Seite, um ihn zum Aufhören zu drängen, doch gab ich dem Kapitän bloß noch mehr Angriffsfläche, an der er sich mit seinem Mund austoben konnte.
„Du machst mir Angst, Kuroo! Lass das bitte bleiben!“ Panisch schnellten meine Hände nach oben und presste sich gegen seinen Kopf, damit er fortginge. Das Problem war nun nur, dass mein Handtuch zu rutschen begann. Bevor ich es jedoch zurück nach oben ziehen konnte, hatte es schon jemand anderes in der Hand: „Pass doch wenigstens auf deine minimale Bekleidung auf…“

Mit der einen Hand hatte Kuroo das Badetuch gepackt und mit der anderen meine Hände von seinem Gesicht genommen: „Und ich werde dann als pervers bezeichnet, obwohl es deine Schuld war…“
„W-was?“, perplex sah ich ihn an, ehe er mir grinsend einen Kuss auf die Lippen drückte:
„Zieh dir was ordentliches an oder willst du etwa so gehen?“
„D-du…“
„Ja, ich. Jetzt hopp, hopp!“
Mit Nachdruck drückte er meine Hände an den oberen Rand des Handtuchs und schob mich zurück zu dem Haufen an Kleidern: „Ich warte draußen. Beeil dich, sonst komm ich dir wirklich noch helfen.“
Ohne weiteres war er wieder verschwunden und ich ließ vor Schreck das Tuch fallen. Was zur Hölle war das denn gerade gewesen? Musste ich das jetzt verstehen?

*

„Ging das nicht etwas schneller?“
„Was hetzt du denn so?“ 
„Ich will eben nicht gleich unter Zeitdruck stehen.“
„Zeitdruck? Hä?“ Verwirrt strich ich eine Haarsträhne hinter mein Ohr und betrachtete Kuroo.
„Komm mit, ja?“
„A-aber-“
Schon hatte er meine Hand in seiner und setzte sich in Bewegung. Angespannt zerrte er mich die Flure entlang und lächelte mir gelegentlich zu.

„Kuroo? W-wohin gehen wir genau? Das ist nicht der richtige Weg. Ich dachte wir gehen in die Runde?“
„Vielleicht später noch. Komm einfach mit mir, Hana“, sanft sprach er meinen Namen aus und führte mich die Treppen hinunter. Liebevoll strich sein Daumen über meinen Handrücken und machte mich verlegen.
Schüchtern musterte ich sein Profil und seufzte innerlich. Was hatte er denn nun wieder vor?

Sobald wir draußen angekommen waren, hielt er mich an und hielt mir eine Augenbinde vors Gesicht: „Vertraust du mir?“
Perplex verzog ich mein Gesicht: „J-ja, eigentlich schon… Aber keine krummen Spielchen, klar!?“
Prustend schüttelte er den Kopf: „Niemals, du kennst doch meine ehrliche Ader, oder nicht?“
Verständnislos knuffte ich ihm in den Bauch: „Auch wenn ich sie nicht sehr gut kenne, weiß ich, dass sie existiert. Also vertraue ich dir mal.“
Zufrieden führte er die Binde zu mir und legte sie vorsichtig über meine Augen. Behutsam, dass er meine Haare nicht erwischte, knotete er den Stoff hinter meinem Kopf zusammen.
Langsam huschte er hinter mich und legte die Hände auf meine Schultern: „Ich passe auf dich auf, keine Sorge.“
Nervös nickte ich und tastete kurz mit meinen Händen nach seinen: „Dann los.“
Lachend schob er mich nach vorne und ich machte die ersten Schritte.
„Vorsicht, du zertrampelst noch die Blumen.“
Ironisch kicherte ich auf: „Wie lustig. Um ehrlich zu sein, sind die mir gerade reichlich egal, weißt du? Bring mich einfach heil an den Ort an den ich sollte.“
Amüsiert gluckste er: „Ich muss dich doch irgendwie unterhalten und bei Laune halten, bis wir da sind.“

Juchu :)
Jetzt geht es aber los hier. Das Ende wird langsam, aber sicher verraten und es dauert auch nicht mehr so lange, bis dieses Buch komplett vorbei ist :3
Ich glaube, es sind noch 3 Kapitel und ganz zum Schluss ein etwas verkorkstes "Ende" ^^'
Aber spätestens im nächsten Kapitel wird wohl klar sein, wer am Ende das Herz von Hana erobert hat :D

Und um euch jetzt alle zu ärgern, lass ich das Kapitel von Donnerstag ausfallen😁

MfG BeeBeeBuu

























P.S.: Ich hoffe ihr scrollt alle schön bis hier herunter👀 Wenn nicht habe ich ein Problem, weil ich eben bloß einen Scherz gemacht habe.
Donnerstag kommt natürlich auch ein Kapitel, aber ich wollte auch gerne mal meine Leser verarschen; also so wie das manch andere Autoren machen xD
Vermutlich war das jetzt wirklich komplett unnötig und unlustig [wie ich].
Was auch immer; wir lesen uns ^^
BeeBeeBuu

Haikyuu!! - Blumen im Haar #Wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt