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Ich sitze nun schon seit fast zehn Minuten auf meinem Bett und warte darauf, dass ich eine Nachricht oder ein anderes Zeichen von Jackson bekomme. Ich habe sogar schon angefangen zu zweifeln, ob das alles ernstgemeint war. Ich habe aus Angst, meine Eltern könnten etwas mitbekommen, mein Zimmer abgeschlossen und gemeint, ich würde mich gehen früh schlafen legen, damit ich morgen viel lernen könne. In Windeseile habe ich mich irgendwie in Schale geschmissen und die, laut Jackson, heißen Klamotten angezogen. Sogar ein paar der neuen Sneaker habe ich an, um die Älteren gnädig zu stimmen.
Obwohl ich die ganze Zeit darauf warte, dass etwas derartiges passiert, zucke ich unheimlich zusammen, als mein Handy zu vibrieren beginnt und mir einen eingehenden Anruf anzeigt. ,,J-Ja?", frage ich leise und zupfe nervös an meiner Hose herum. ,,Hey, sorry für die Verspätung. Kannst du als deinen Fenster klettern und bis zu dem großen Baum mit der Schaukel kommen? Mein Bruder und ich sind in dem weißen Chevrolet Camaro." ,,U-Uh... ja klar.", hauche ich überfordert, lege auf und stopfe mein Handy mitsamt meinem Portmonee und einem Hausschlüssel in meine Jackentasche. Die Garage grenzt sofort an mein Zimmer, es sollte selbst für mich nicht zu schwer sein, darauf zu springen. Wie ich von dort aus weiter komme, weiß ich noch nicht, aber die Bäume die hier überall herumstehen, müssten mir irgendwie helfen können.
Das Zittern meiner Aufregung und Nervösität führt am Ende dazu, dass ich mit einer aufgeschürften Hand an dem Auto von Jackson und seinem Bruder ankomme, aber immerhin komme ich an ohne erwischt worden zu sein. Schwer schluckend stelle ich mich vor die beiden Jungs, die an Auto angelehnt stehen und vor sich hingrinsen. Tatsächlich fällt mir die Ähnlichkeit der beiden sofort auf. Äußerlich gesehen sind die fast die selbe Person. Sein Bruder hat allerdings hellere Haare und ist ein wenig kleiner, als er selbst.
,,H-Hey.", sage ich leise und halte meine Hand kurz wedelnd in die Luft. ,,Ach Gott ist der süß.", kommt es sofort aus dem Mund des mir Fremden, ehe er grinsend ums Auto läuft und auf dem Rücksitz platz nimmt. ,,Klappe Joshua!", ruft Jackson dennoch, ehe er auf den Beifahrersitz deutet und sich selbst hinter dem Steuer niederlässt. ,,Keine Sorge, der Spast kommt nicht mit auf die Party.", murmelt er noch leise, ehe er wie ein bescheuerter aufs Gas drückt und uns quer durch die Stadt kutschiert, ohne das bloß ein Wort gewechselt wird. Erst als wir an einem etwas abgelegeren riesigen Haus ankommen, beugt Joshua sich nach vorne und drückt mir einen Zettel in die Hand. ,,Nur für den Notfall. Wenn er zu viel getrunken hat oder du eher nach Hause willst.", kommentiert er sein Handeln. Bevor ich allerdings antworten kann, werde ich plötzlich aus dem Auto gezerrt und direkt in die Arme von Troy und Daniel geschleudert. ,,Wow, da sieht aber jemand echt heiß aus!", wird mir aufgrund der lauten Musik von Troy ins Ohr geschrien. Statt darauf zu antworten, werde ich erneut weggerissen, diesmal aber in die Richtung von Jackson, der mich auch sofort mit ins Haus schleppt und an eine aufgebaute Theke mitten ins Wohnzimmer schleppt. ,,Wir lassen es langsam angehen.", sagt er gearde so laut genug, dass ich ihn verstehen kann und drückt mir kurz darauf einen der Plastikbecher in die Hand. ,,Keine Sorge, wir werden dich auch nicht alleine lassen."
Doch gerade mal fünfundzwanzig Minuten später sitze ich mutterseelenallein auf dem riesigen Sofa und spiele mit den Becher in meinen Händen, während ich die restlichen Leute hier beobachte. Nicht gerade selten werde ich komisch und fragend betrachtet oder so behandelt, als wäre ich unsichtbar. Immer wieder rammt mich jemand, verschüttet ein bisschen seines Getränks auf mir und entschuldigt sich nicht mal. Ich musste sogar schon meinen Platz wechseln, um einen total ignoranten Paar Platz zu machen. Zumindest hoffe ich, dass sie zusammen sind, so wie sie rungeknutscht haben...
Gefühlt vergehen Stunden, in denen ich mir bloß aus Langweile das Haus angucke, einige Getränke probiere und die Toilette aufsuchr, bis mir endlich mal wieder jemand bekanntes entgegen stolpert. Doch als ich Jackson sehe, sind seine Augen ganz rot und das Grinsen scheint mir auch nicht ganz geheuer. ,,Komm, lass uns mit den anderen Wahrheit oder Pflicht spielen." ,,I-Ich will n-nicht...", stotter ich leise, werde aber dennoch in den Garten zu einer Feuerstelle geführt, um die sich schon einige der Partygäste versammelt haben. ,,Jackson...", murmel ich mit unbehaglichem Gefühl und versuche seine seine Hand von meinem Rücken zu entfernen. Doch da werde ich auch schon auf die Bank gedrückt und von grinsend von Jackson angestubst. ,,Das wird spaßig.", grinst er, ehe er laut rumgröhlt und damit das Spiel startet. Fast die ganze Zeit sitze ich stumm da und lausche den Geheimnissen der anderen oder versuche mir bei dem dämlichen Pflichtaufgaben nicht den Kopf einzuschlagen. ,,Milo!", wird dann aber mein Name gerufen, sodass ich stark zusammen zucke und erschrocken in das grinsende Gesicht eines mir fremden Mädchens gucke. ,,Wahrheit oder Pflicht?" ,,W-Wahrheit.", sage ich nervös und reibe meine Hände aneinander. ,,Mhh... Hast du jemals gekifft?", fragt sie geradewegs heraus, bekommt dafür aber einen heftigen Rippenstoß. ,,Natürlich nicht!", beschwert sich ihr Nachrbar, ehe er schwer seufzt. ,,H-Habe ich n-nicht.", antworte ich dennoch und schlucke schwer. ,,Gut.", lächelt sie leicht und richtet ihren Blick dann auf Jackson. ,,Pflicht.", sagt dieser leicht heiser. Sofort kommt einer der Jungs auf ihn zu und drückt ihn eine kleine Stange in die Hand. ,,Mach unseren Nerd mal ein bisschen high.", sagt dieser und überreicht ihm dann auch noch ein Feuerzeug. Das mein Erpresser gerade einen Joint in der Hand hält, ist mir spätestens dort klar. ,,I-Ich will nicht.", stotter ich angespannt und versuche irgendwie zu flüchten. Mein hektische Aufstehen wird von Jackson und diesen anderen Typen zu Nichte gemacht und so lande ich wieder auf der Bank. ,,Hab ein bisschen Spaß.", seufzt mein Gegenüber, ehe er den Joint anzündet und einen ersten Zug nimmt, als wäre es das normalste der Welt. ,,Mund auf.", haucht er dann beim auspusten des Rauches. Verwirrt und gleichzeitig ein wenig eingeschüchtert zögere ich, ehe ich aufgrund der hypnotisierenden Wirkung seiner Augen einen kleinen Spalt zwischen meinen Lippen entstehen lasse. Grinsend nimmt der Ältere noch einen Zug, während er nach meiner Wange greift und mit näher kommt. Doch als seine Lippen plötzlich auf meinen landen und er mich nährt an sich ranzieht, weiß ich gar nicht mehr, was mit mir geschieht. Überfordert stemme ich meine Hand gegen seine Brust und versuche unsere Münder voneinander zu trennen. Genau in dem Moment wandert allerdings der Rauch in meinen Mund, der aufgrund des "Kusses" nicht so schnell austreten kann. Völlig überfordert reiße ich mich von ihm los und huste jeglichen Rauch aus meinem Körper, bis mir dicke Tränen in den Augen stehen. Lachend zieht Jackson mich wieder zu sich und klopft mir auf den Rücken. ,,Du bist wirklich ein totaler Nerd."
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nerdy ass ➹
Teen Fiction❀*̥˚❀*̥˚❀*̥˚❀*̥˚ ,,Vielleicht... Vielleicht sollten wir nochmal von vorne anfangen.", haucht er leise gegen meine Wange und zieht mich ein wenig aus der Haustür hinaus. ,,Gib mir eine Chance, dass wieder gut zu machen!", redet er weiter. Aus Panik...