thirty eight➹

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Zwei Tage lang sitze ich in meinem Bett, verlasse dieses nur für das nötigste und fühle mich durchgehend hintergangen. Dabei ist es nicht mal wirklich seine Schuld. Ich habe mich dämlich angestellt. Aber er hat das ausgenutzt. Ich bin sauer, verletzt, wütend und einfach enttäuscht. Erleichtert bin ich nur darüber, dass wir bereits Montag Nachmittag haben. Ich habe zwar gehofft, dass Daniel und Troy etwas an Jackson weitergeben und er sich dann bei mir meldet, doch das will einfach nicht passieren. Sehnsüchtig sehe ich alle zehn Minuten auf mein Handy, doch keine Nachricht von ihm. Das ich theoretisch nur noch morgen überleben und dann am Mittwoch um 4 Uhr Morgens zum Flughafen kommen muss, lässt mich dagegen wieder aufatmen. Ich habe bereits ein Taxi für halb vier bestellt, also muss ich meinen Eltern nicht mal in die Quere kommen. Morgen werde ich das Haus leider nochmal verlassen müssen, um die letzten Besorgungen zu machen, aber dann kann ich endlich weg und muss diese elende Stadt nie wieder sehen. Hoffentlich.

Den restlichen Tag gucke ich also nur dumm aus der Wäsche und fange an ein paar meiner Sachen einzupacken. Viele Klamotten besitze ich zwar, jedoch ziehe ich nur einen kleinen Teil davon an, was ich schnell auf meine Koffer verteile, ehe ich anfange, persönlichen Kram einzupacken und andere Dinge einpacke. Doch schon gegen neun Uhr bin ich so müde, dass ich tot ins Bett falle.

Was ich dabei nicht mitbekomme, ist dass meine Mutter lauthals brüllend ein Paket vor meine Tür stellt und sich für meinen Vater entschuldigt, der seinen Fehler noch immer nicht eingesteht.

Mein Kopf dröhnt, als ich meine Augen erneut öffne. Es müsste circa acht Uhr sein, weshalb ich langsam ins Bad schlürfe und mich halbwegs frisch mache. Mein Vater arbeitet Dienstags immer von acht Uhr morgens bis sechs Uhr Abends und meine Mutter wird auch in gut ein ein halb Stunden fahren, um zu arbeiten. Ein bisschen später werde dann auch ich gehen und den Tag wahrscheinlich in Downtown verbringen. Selbst wenn ich die Zeit nicht nur mit einkaufen verbringen werde ist es nötig, nochmal hier raus zu kommen.

Aus Sicherheitsgründen warte ich zwei Stunden in meinem Zimmer, ehe ich meine Tür aufreiße und raustürmen will. Dabei stolpere ich aber über einen Karton und stürze zu Boden. Ehe ich realisiere was passiert ist, knallt mein Kopf schon auf den Laminat. ,,Was zur Hölle-", stöhne ich schmerzerfüllt auf und reibe mir die Schläfe, ehe ich das Paket in mein Zimmer schiebe. Den Schmerz in meinem Körper ignorierend, schneide ich das Paket auf und öffne dieses verwirrt. Das erste was mir entgegen springt sind zwei zusammengerollte Hoodies und ein Shirt. Dass das Zeug wahrscheinlich von Jackson ist wird mir erst bewusst, als ich das T-shirt unserer Schule auseinander rolle und auf dem Rücken seinen Namen und seine Nummer erblicke. Als einer der Quaterbacks trägt er die Nummer 12 auf dem Rücken.

Irgendwie bin ich verwirrt...

Vorsichtig nehme ich auch die anderen beiden Kleidungsstücke aus dem Karton, worauf zwei Bücher sichtbar werden. Auf dem einen klebt ein kleiner Zettel, der mich tatsächlich kurz schmunzeln lässt. ,,Ich hoffe sie gefallen dir.", lese ich vor und greife nach dem ersten Buch. BLACK OUT - morgen ist es zu spät, so heißt es. Der Klappentext scheint auch relativ interessant zu sein, weshalb ich mir ohne zu überlegen die ersten paar Seiten des Buches durchlese. Erst danach schaffe ich es, auch das andere Buch in die Hand zu nehmen. Heart. Beat. Love. scheint zwar eher für Mädchen oder junge Frauen ausgerichtete zu sein, erscheint mir aber auch sehr anziehend. Ein Lächeln schleicht so auf meine Lippen und trotzdem tropft eine Träne auf den Umschlag des Buches. Schwer schluckend wische ich mir über die Augen, ziehe meine Nase hoch und stehe auf.

Ich verstehe nur nicht, warum Jackson mir sowas geben sollte, wenn er mich so gut verdrängen kann. Ich will mir das nicht antun und trotzdem lässt mich der Gedanke nicht los. Nicht mal als ich mich durch die Geschäfte dränge, bekomme ich den Kopf frei. Ich hoffe, Troy und Daniel waren einfach nur aufmerksam und haben mir ein Geschenk gemacht. Gleichzeitig hoffe ich aber auch, dass es doch von Jackson ist.

Erst als ich mit zwei vollen Tüten in den Händen wieder zu Hause ankomme, bemerke ich, wie verzweifelt ich doch eigentlich bin. Sogar so sehr, dass ich versuche Troy anzuschreiben. Kaum bin ich aber auf seinen Chat, trudelt eine Nachricht von ihm ein.

[snapchat]

Troy

Heyy... ich weiß dir wird es dadurch wahrscheinlich nur noch schlechter gehen aber Jackson hatte heute schon wieder seinen Spaß...

Mit irgendeinem Mädchen aus den Cheerleaderteam

Es tut mir leid aber ich denke du solltest es wissen...

...

Ist das Paket von euch?

Was?

Na das mit den Bücher und den Klamotten...?

Also nein?

Daniel und ich wollten gleich vorbeikommen und dir ein Geschenk bringen

Also ist es von Jackson?

Ich bin verwirrt

Da sind zwei Bücher zwei Hoodies und ein T-shirt mit Jacksons Nummer und so

Ein schulshirt?

Ja

Dann muss es von ihm sein... niemand anderes kommt an seine Sachen

Mh

Tut mir leid...

Alles gut

offline

Nichts ist gut! Ich verstehe einfach nicht, warum er mit jemand anderem Sex hat und gleichzeitig so ein Paket für mich parat hat. Er soll einfach aus meinem Leben verschwinden, wenn er mich so verarscht!

nerdy ass ➹Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt