twenty two➹

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Bis zum Wochenende ignorieren meine Eltern mich und auch von Jackson, Troy oder Daniel werde ich nicht gestört. Ich verkrieche mich noch mehr als sonst, verbringe meine Pausen auf dem Klo und habe das Gefühl, noch mehr für mein Wesen verurteilt zu werden als sonst schon.

Gerade leutet unsere Schulglocke zum Wochenende und alle Schüler starten aus dem Raum zu flüchten, da kommen mir drei altbekannte Jungs entgegen gestolpert und versperren mir den Weg nach draußen. ,,H-Hallo...", sage ich nervös und blicke zu den dreien nach oben. ,,Was hältst du davon, wenn du dich ein wenig ablenkst und heute mit uns zu einer Party gehst?-" ,,Ah, Troy, Daniel, wie gut euch zu sehen! Könnt ihr mal kurz mit anpacken?", ruft mein Lehrer allerdings dazwischen, bevor ich überhaupt reagieren kann. Kurz sehen Jackson und ich den beiden nach, bis wir alleine im Klassenraum sind. Schwer seufzend verstärke ich den Griff um meinen Rucksack und möchte an Jackson vorbei gehen. Ohne seine Freunde wird sich die Angelegenheit ja geklärt haben. Doch ein heftiger Stoß an die Brust lässt mich gegen dur nahegelegene Wand knallen, ehe der größere sich vor mir aufbaut und gefährlich knurrend seine Hände neben meinem Kopf plaziert. ,,Also?", will er wissen und sieht mich eindringlich an. ,,I-Ich hab H-Hausa-arrest...", hauche ich leise. ,,Wir machen es einfach so wie beim letzten Mal.", seufzt er, legt dann aber seinen Kopf schief und sagt leise: ,,Wie kann jemand wie du Hausarrest bekommen? Was hast du gemacht?" ,,N-Nicht-" ,,Denk an das Bild!", knurrt er laut, kommt mir dabei nochmals näher. ,,H-Hausaufgaben vergessen...", hauche ich leise, eingeschüchtert von seiner Präsenz. Diese Aura verändert sich aber schlagartig, als er sich wieder normal hinstellt und mir leicht auf die Wange schlägt. ,,Ich komme um acht. Zieh was passendes an.", und damit geht er. Schwer schluckend schüttle ich meinen Kopf und flüchte aus dem Schulgebäude.

Zu Hause angekommen entdecke ich bloß einen Klebezettel auf dem nur "sind weg" gekritzelt wurde. Sie können mich so schlecht kontrollieren, also muss es eigentlich ein Notfall sein. Vielleicht haben sie aber auch einfach Kameras aufgehangen. Zuzutrauen wäre es ihnen...

Zwei Stunden liege ich einfach nur in meinem Bett, starre an die Decke und traue mich nicht mal ein Buch in die Hand zu nehmen, bis es plötzlich an meinem Fenster klopft und ausgerechnet Jackson mir versucht zu sagen, dass ich dieses öffnen soll. Quälend langsam stehe ich auf und schlürfe zum Fenster. Es ist gerade mal sechs Uhr, was tut er also schon hier?!

Schnell reiße ich das Fenster auf und ziehe den Älteren in mein Zimmer. ,,Geht's dir gut, Nerd? Du siehst ein bisschen tot aus", lacht er, als er zu Boden stolpert und grinst mich frech ab. ,,W-Was machst du hier?", frage ich leise und sehe ihn unsicher an. ,,Wollte dir beim umziehen helfen.", erwidert er und zwinkert mir zu. Kopfschüttelnd setze ich mich aufs Bett und ziehe die Beine an meinem Oberkörper. ,,Ist ja gut. Mir war einfach langweilig. Sag mal, wo sind deine ganzen Sachen?", fragt er und sieht sich stirnrunzelnd um. ,,Sieht blöd aus." ,,M-Meine Eltern h-haben mir die Sachen w-weggenommen.", erwider ich hauchdünn. Daraufhin nickt der Junge einfach nur und nimmt neben mir Platz. ,,Wir spielen heute ein paar heiße Spiele, mach dich darauf gefasst.", lacht er dann. Wahrscheinlich wegen meinem fragenden Blick seufzt er laut und lässt sich nach hinten fallen. ,,Wirst du schon verstehen." Stumm nickend betrachte ich ihn ein wenig, bis er sich plötzlich aufsetzt und auf meinen Kleiderschrank deutet. ,,Zeig mir ein paar Outfits.", fordert er und nach kurzen Zögern stehe ich tatsächlich auf.

Es dauert nicht lange, bis ein Outfit steht und Jackson zufrieden scheint. Sogar mehr als ich selbst. ,,I-Ich s-sollte meine Haare richten.", flüster ich leise und will ins Bad flüchten, um endlich alleine zu sein. Mein Herz spielt schon die ganze Zeit verrückt.

Doch auch jetzt folgt er mir. Als ich vor dem Spiegel stehe stellt er sich hinter mich und betrachtet mich abschätzend. ,,W-Warte mal- H-Hast du rote A-Augen?", frage ich wie aus den nichts und reiße erschrocken meine Augen auf, als ich realisiere, dass ich meinen Gedanken nicht für mich behalten konnte. ,,Ich hatte schon gehofft du bemerkst es nicht.", seufzt er und schlingt urplötzlich seine Arme um mich. ,,Bis zur Party ist das weg, Kleiner.", murrt er dann noch und drückt sich von hinten an mich. ,,J-Jackson...", wimmer ich leise und drücke ihn von mir, um ihn überfordert anzusehen. ,,K-Kannst du b-b-bitte draußen auf mich w-warten?", hauche ich leise. ,,Nimm sowas doch nicht immer so ernst.", seufzt er und verdreht mehr als auffällig die Augen. Doch selbst als er das Bad verlassen hat, glaube ich ihn: ,,Auf der Party wird es noch besser.", murmeln zu hören.

nerdy ass ➹Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt