Mir bleibt immer noch die Luft weg, mein Hals ist trocken, mein Herz rast wie wild, meine Hände sind total verkrampft und ich kann meinen Blick einfach nicht von Ihnen lösen. Zumal ich meinen Augen immernoch nicht ganz trauen kann.
,,Das Essen" höre ich meine Mutter sagen und für ein paar Sekunden wende ich meinen Blick von dem Tisch gegenüber ab, um zu ihr zu schauen und hinab auf meinen Teller. Ich habe nicht einmal bemerkt wie dieser dort hingekommen ist. Das Geschehen auf der anderen Seite ist einfach viel interessanter und so surreal. Innerlich bin ich einfach fertig mit den Nerven. Ich kann mich nicht mehr bewegen. Nicht einmal um das Besteck zu greifen. Um erlich zu sein ist mir das Essen, auf das ich mich schon eine ganze Weile gefreut habe, total egal geworden. Denn wie wahrscheinlich ist es bitte, dass man seine Lieblings-Band einfach so, privat trifft? Richtig, sehr unwahrscheinlich! Und doch sitzen sie alle neun, mir gegenüber, an einem Tisch und speisen in einem kleinen, unscheinbaren Restaurant, in Köln. Welches nebenbei mein Lieblings-Restaurant ist. Meiner Meinung nach gibt es hier das beste Essen. Doch meine Meinung ist eine andere als die meiner Eltern und auch nicht so relevant weshalb wir sehr selten hier sind. Und grade heute entscheiden sich die besten Sänger der Welt ebendfalls hier zu speisen.
Ich kann kaum atmen und habe Angst gleich umzukippen, aufgrund zu weniger Luftzufuhr oder, dass mir vor lauter starren die Augen ausfallen. Doch ich kann sie einfach nicht von Ihnen abwenden. Deren Haare sind einfach zu schön und seine klaren, blauen Augen ebenfalls. Sie ziehen mich in einen Bann, von welchem es unmöglich ist sich zu entreißen. Er ist mit Abstand der hübscheste und das Lächeln auf seinen Lippen, das sich grade bildet, ist einfach zu perfekt und beweißt meinen eigenen Gedanken-Gang. Moment? Seine Augen? Sein Lächeln? Scheiße! Ich spüre wie die Hitze in mir aufsteigt und die Welt anfängt sich, um mich herum, schneller zu bewegen. Er hat mich beim beobachten erwischt und mir ebenfalls in die Augen geschaut. Paddy Kelly hat mit mir Blickkontakt gehalten! Für jeden mag es dumm klingen aber dann weiß er nicht wie es ist, in jemanden verknallt zu sein den man nicht haben kann. Hoffnungslose Liebe. Und grade dann dieser Person aus lauter zusammenhängenden Zufällen gegenüber zu sitzen und ihm in die Augen geschaut zu haben, ist wie ein Flug auf den Mars!
Was mach ich hier? Warum sitze ich hier so ruhig? Am liebsten würde ich hinüber gehen und fragen, ob ich ein Foto mit ihnen machen darf und eventuell ein Autogramm auf einer dieser billigen Savirten des Restaurants bekommen kann. So gut das Essen auch ist, die Einrichtung könnte ausgebessert werden. Aber irgendwie ist es das, was ich so sehr an diesem kleinen Laden mag.
Erneut riskiere ich einen Blick nach vorn, habe mittlerweile aber schon mein Besteck in der Hand und tue so als würde ich meine Gabel mit Essen beladen wollen. Der Schock sitzt einfach noch so tief, dass ich nichts essen kann. Ich kann es einfach nicht glauben! Ihre Bewegungen sehen so unecht aus, so wie sie selbst. Als wären sie gar nicht echt. Mein Gehirn ist so überfordert und kann diese Situation nicht verarbeiten, so dass sie für mich aussehen wie Wachsfiguren. Ich sitze ihnen gegenüber und tue rein gar nichts außer sie anzusehen. Wie oft hat man schon so eine Chance.? Aber ich traue mich einfach nicht hinüber zu gehen. Ich weiß nicht was falsch mit mir ist.
,,Willst du nicht essen?" fragt meine Mutter mich, doch ich starre weiterhin gradeaus und sehe wie Paddy sich nach links rüber, über Barbys Teller, beugt um nach dem Salz zu greifen. ,,Amelie?" ruft meine Mutter fragend. Ich schaue zu ihr und meinem Dad und weiß einfach nicht was ich machen soll. Ich komme mit den Emotionen in mir grade nicht klar. Ich schaue wieder zu dem Tisch hinüber und stoße direkt auf seinen durchdringenden Blick. Dies gibt mir den Rest und ich kann nicht anders als weg zu schauen, wenn ich hier gleich nicht irgendeine Attacke bekommen möchte. ,,Ich bin gleich zurück" entschuldige ich mich bei meinen Eltern und mache mich mit wackligen Beinen auf den Weg in das Damen WC.
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i just wanna feel you
Teen FictionZwei Seelen, die sich von Anfang an völlig zueinander hingezogen fühlen