,,Good mornig" flüstert er direkt neben meinem Gesicht und stülpt seine Nase in mein Haar. Ich rücke direkt zu ihm heran um den Abstand, der in der Nacht aufgekommen ist, wieder zu verringern. ,,Deine Wärme ist schöner als ich es mir vorgestellt habe" sage ich leise. Er lacht kurz auf und bleibt mit seinem Blick an der Decke hängen. ,,Du warst also noch nicht auf einem Kelly Konzert?" fragt er amüsiert. Damit geht er auf meine Aussage von gestern ein. ,,Nicht nur Kelly, sondern auf keinem einzigen" korrigiere ich ihn. Er schaut mich kurz an, ehe sich sein Blick erneut auf der Wand verharrt. ,,Aber bald ist es soweit" lächel ich ihn breit an. ,,Bei uns?" fragt er und schaut mich nun mit diesen klaren, blauen Augen an. Ich nicke ihm überglücklich zu. ,,Your first Kelly concert" spricht er eher zu sich selbst. ,,Was beim ersten mal vielleicht weh tut, ist beim zweiten Mal umso schöner" sagt er ohne mich direkt anzusehen. Was vielleicht auch gut ist, denn ich laufe an wie eine Tomate. Ob es so von ihm beabsichtigt ist oder nicht aber ich beziehe seine Aussage nicht auf das Konzert! Ich meine, was soll bei einem Konzert schon weh tun, außer die Füße vom stehen?
Widerwillig verlasse ich sein Bett. ,,Wo sind meine Sachen?" frage ich leise und suche den Boden ab. ,,You look perfekt right now" sagt er. Das ich ihm nur in seinem, ich betone SEINEM, T-shirt gut gefalle kann ich mir gut vorstellen. Ich schaue ihn bittend an, da ich echt keine Lust habe ohne Hose aus Paddy Kellys Zimmer zu verschwinden. Sein T-shirt kann ich ja anberhalten.
Das hört sich jetzt so an als würde ich das für ihn tun dabei möchte ich mir selbst diesen Wunsch erfüllen. ,,Under the chair" sagt er und setzt sich an die Bedkante.
,,Danke". Mit den Klamotten laufe ich zu seinem Bett und lege sie dort ab. ,,Habt ihr eigentlich einen CD-Player?" frage ich während ich mir meine Jeans überziehe. Das Paddy mir im Rücken steht macht mich leicht nervös aber es gefällt mir. ,,Of course, why?" fragt er lachend. Okay, eine dumme Frage. ,,Naja weißt du, ich vermisse es meine tägliche Musik zu hören" sage ich und drehe mich zu ihm, um ihn anzulächeln. ,,I bring you one" grinst er mich an. Zufrieden streiche ich sein T-shirt, an meinem Körper, glatt. Ich versinke leicht darin und sehe warscheinlich aus wie eine Kartoffel im Kartoffel-Sack. In einem unglaublich schönem Kartoffel-Sack. ,,Ich muss jetzt gehen oder?" frage ich obwohl ich die Antwort schon kenne. ,,Ich komm mit" sagt er tröstend. Ja, er kommt die Treppe mit runter, danach trennen sich unsere Wege. ,,But at first, I have to change my clothes" sagt er. ,,Soll ich schon mal raus?" frage ich ihn. ,,No, you can stay. But I have to change everthing, you know?". Ich schmunzel ihn an bevor ich mich um drehe um ihm stückweit die Privatsphäre zu geben, die er jetzt grade will oder eher gesagt braucht.
Und während ich so an die Wand schaue kommen mir so einige Fragen in den Sinn, die ich Paddy, oder generell mal einen Kelly, fragen wollte. ,,Darf ich dich was fragen?". Mal wieder tue ich etwas ziemlich unüberlegtes und ich frage mich ob dieser Morgen nicht endlich enden kann. Ohne nachzudenken drehe ich mich um und er steht mir, nur in Boxershorts, gegenüber und schaut mich leicht erschrocken an. Zum Glück hat er diese schon an. Ich bin so überfordert, dass ich gar nicht weiß wo ich hinschauen soll. Bloß nicht auf seinen Schritt, Amelie!
Ich bin ziemlich froh das Paddy mich von diesem brennenden Gefühl erlöst, indem er sich weiter anzieht. ,,Klar" sagt er nebenbei. ,,Stimmt es, dass ihr euch verkleidet um draußen rum laufen zu können?". Er schaut mich durchdringen an. ,,In the past. Heute nicht mehr. Wir können sowie nicht ohne Security hinaus. Und mit denen ist es ziemlich schwer unentdeckt zu bleiben. Ein Zopf und eine Kappe geben dir ein paar Minuten Freiheit" antwortet er mir und irgendwie ist es ein komisches Gefühl einen Kelly so privat zu fragen. Es ist seltsam, da sie einem sonst doch so fern waren. ,,Was ist mit dir? Was tust du wenn du draußen bist?" fragt er mich und zieht mit seinen Händen seine Haare unter dem T-shirt hervor.
Oh mein Gott, kann er das bitte nochmal machen?
,,Ich will dich nicht mit meinem Leben langweilen" antworte ich ihm und lächel ihn verlegen an. ,,Don't say something like this. I wan't to know something about you and your "normal" life". ,,Also naja, ich treffe mich mit Freunden. Was man halt so tut". ,,Und was ist es, was man halt so tut?". Ich lächel ihn an und beginne ein wenig über mich zu reden. ,,Also meistens laufe ich mit meinen Freunden durch Läden um mir Sachen anzusehen die wir uns eh nie kaufen werden. Wir gehen in den Supermarkt und besorgen uns ganz viele Süßigkeiten und reden über den neusten Klatsch und Tratsch". ,,Und was ist Klatsch und Tratsch?" will er wissen. ,,Also meistens geht es wohl um Mädchen die wir nicht mögen oder Jungs" antworte ich. Das Wort Jungs lässt ihn aufhorchen. ,,Seid ihr eigentlich wirklich alle single?" stelle ich die Frage aller Fragen. Paddy schaut mich mit einem undefinierbaren Blick an. Er weiß wohl nicht genau wie und ob er darauf jetzt antworten soll. Okay zugegeben, diese Frage kam jetzt ziemlich überraschend. ,,Some yes. Some no" antwortet er. Er hat seine Worte sehr Weise gewählt. Zwar gab er mir eine Antwort allerdings ohne zu viele Informationen preis zu geben. ,,Also keine Mädchen bei den Kelly Boys?" harke ich nochmal nach um nicht gleich das Thema schweifen zu lassen. Meine Neugierde ist zu groß. Ich möchte wissen, was sich jeder Kelly-Fan so fragt, möchte heraus finden wie weit ich gehen kann. ,,So kann man das nicht sagen" antwortet er. ,,Keine festen." fügt er hinzu. ,,Listen Amelie. Das mag sich jetzt für deine Welt in deinem Kopf komisch anhören aber wir sind auch nur normale Menschen". Wow, okay. Das tat weh. Was denkt er sich denn? Das ich dachte ein Kelly hätte keine Freundin, würde sich nicht küssen, eine Beziehung führen oder sogar nie Sex haben.? ,,Not everyone has a girlfriend but sometimes we have some girls" sagt er erneut und so langsam dämmert es mir was er mir mitteilen möchte. ,,Normaly, I am not allowed to tell you this" sagt er nun und wirkt verzweifelter als zuvor.
Jetzt ist da nur noch eine Frage die in meinem Kopf herum schwirrt.
,,Und du?" spreche ich die zwei Wörter aus, auf die Gefahr hin hier mit eine Grenze zu überschreiten. ,,Also ich meine wenn du Lust hast...also um menschliche Bedürfnisse zu stillen...also...naja...machst du es dann auch mit...also...naja...bin ich eine von...". Ich bekomme diese Frage einfach nicht ausgesprochen. Aber ich muss es wissen. Schläft Paddy mit Groupies? Bin ich eine von vielen? Wahrscheinlich würde keine Antwort der Welt meine Gefühle verändern aber trotzdem brennt diese Frage nun auf meiner Seele.
Er grinst mich leicht an. ,,No". antwortet er. ,,I use an another way". ,,Okay gut" sage ich und spüre meine heißen Wangen sehr deutlich. ,,Also ich meine. Ne, ich meine nichts. Ich bin nur. Naja macht ja jeder so. Also denke ich. Nicht das ich. Also schon, aber. Oo Gott, warum hab ich dich das eigentlich gefragt, jetzt bekomme ich diese Bilder nicht aus meinem Kopf" rede und rede ich. Wahrscheinlich mache ich alles von Sekunde zu Sekunde nur noch schlimmer. Paddy schaut mich verwirrt und zugleich amüsiert an.
Zusammen, mit vielen neuen Fantasien in meinem Kopf, verlassen wir sein Zimmer und es war ja klar das ausgerechnet jetzt Kathy hier lang laufen muss. Really? Warum? Hätte das Schicksal nicht einmal gnädig zu mir sein können? Wieso passiert sowas immer mir?
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i just wanna feel you
Novela JuvenilZwei Seelen, die sich von Anfang an völlig zueinander hingezogen fühlen