gänsehaut pur

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Habe ich schon einmal erwähnt, dass es das Größte ist neben Paddy aufzuwachen? Ich glaube es ist sogar noch schöner als neben ihm einzuschlafe, denn er ist geblieben und dir wird nochmal bewusst, dass das alles real ist. Ihn so friedlich schlafen zu sehen bringt einem zum grinsen. Ihm beim träumen zu beobachten hat so etwas intimes. Zu realisieren, dass es wirklich er ist, bringt einen fast um. Jedes mal, aber auch wirklich jedes mal erschreckt mein kleines Herz sich und setzt für eine Sekunde aus. Sich daran gewöhnen kann man einfach nicht. Neben Paddy aufzuwachen ist ein Geschenk. Das beste überhaupt. Voller Freude, Elan, Glückshormone ohne Ende und ein Haufen an Gedanken startet man in den Tag.

Während er vermutlich immer noch in meinem Bett vor sich her schlummert bin ich, zusammen mit Elli, dabei den Tisch zu denken damit der hübscheste Typ auf Erden mit seiner Familie frühstücken kann. Es macht mich keineswegs traurig, dass er gleich hier sitzen wird und ich wieder nur eine Angestellte bin und er Paddy. Zu wissen, dass es nicht so ist übertrumpft alles. ,,Nikolas hat Recht" sagt Elli. ,,Womit?" frage ich neugierig. ,,Du bringst einfach immer positive Energie mit dir". Ihre Antwort zaubert mir ein leichtes Lächeln ins Gesicht. ,,Es macht Spaß mit euch zu arbeiten" sage ich. ,,Aber noch mehr gefällt es dir, für wen du arbeitest" grinst Elli mich an. Ich fühle mich irgendwie ertappt und werde von jetzt auf gleich schüchtern und verunsichert. ,,Dir nicht?" frage ich nach. ,,Schon, aber ich ziehe sie nicht mit meinen Blicken aus" antwortet sie und teilt weiter das Besteck aus. Ich schaue mich hektisch um, um zu gucken ob es jemand gehört haben könnte. ,,Außer den guten Jimmy vielleicht" grinst sie vor sich hin. ,,Du bist unmöglich" lache ich. Eins schätze und liebe ich an Elli sehr. Ihre direkte Art. Sie sagt was sie denk, auf eine charmante Art und Weise. ,,Aber einen Unterschied gibt es da zwischen dir und mir" redet sie weiter. Ich warte gespannt darauf, dass sie fort fährt, doch das tut sie nicht. ,,Und der wäre?" frage ich in der Hoffnung es nicht zu bereuen. ,,Meine Blicke werden nicht erwidert" sagt sie. Schlagartig werde ich rot und bringe kein Wort mehr heraus. Redet sie von Paddy? Scheiße, ahnt sie etwas? Oder weiß es sogar? Ach Quatsch, woher denn? ,,Schau nicht so überrascht" sagt Elli. ,,Ich arbeite hier jetzt schon eine ganze Weile und kann die Menschen für die ich arbeite ganz gut einschätzen beziehungsweise deuten". ,,Außerdem bist du ein hübsches Mädchen er würde echt Glück mit dir haben, wärst du kein Fan" fügt sie hinzu. Das ich ein Fan der Kellys bin habe ich ihr gegenüber einmal erwähnt. Ich bin überrascht, dass sie es sich berhalten hat. ,,Ich weiß. Ich will ja auch gar nichts von ihm" sage ich. Oh man, war das schlecht gelogen. ,,Naja schon, aber ich weiß wie es um meine Chancen steht" korrigiere ich meine Aussage.

Zusammen lassen wir uns im Aufenthaltsraum nieder. ,,Bekommt man eigentlich viel mit, wenn man hier arbeitet?" frage ich aus Neugierde. ,,Ja schon. Deswegen wird man zuvor auch streng geprüft" sagt sie im ernsten Ton. Ich glaube ich habe einen wunden Punkt angesprochen und frage deshalb, obwohl ich gerne so manches wissen würde, nicht weiter nach.

*paar Stunden später*

Sanft klopft es an meiner Tür. Ich hebe meinen Kopf und warte gespannt darauf, wer da nun meine Tür öffnen wird. Paddy. Wer auch sonst? Noch nie kam jemand anderes hinein, wenn es an meiner Tür klopfte. Und soll ich euch etwas verraten? Es stört mich nicht.

Seine Anwesenheit macht mich sofort glücklich und ich kann nicht anders als zu lächeln. ,,Do you have time?" fragt er leise während er das T-shirt vom Boden aufhebt, welches ich grade ebend dort hingeschmissen habe. ,,Ja. Warum?" frage ich und beobachte wie er mein Oberteil über die Lehne des Sessels hängt. Okay, dieses T-shirt wird nie wieder gewaschen. Sowie alles andere, was er berührt hat. ,,Du wolltest doch das Musikzimmer sehen" antwortet er immernoch mit leiser Stimme und den Händen in den Hosentaschen seiner weißen Stoff-Hose.

Ich laufe mit ihm durch die Gänge des Schlosses und lasse ihn dabei nicht aus den Augen. Er ist irgendwie angespannt. Oder nervös? Ich habe keine Ahnung. Er ist zurückhaltend, in seinen Gedanken versunken. Er ist so ruhig und in seinen Bewegungen ein bisschen versteift. Aber auch ich merke, dass ich mich irgendwie fremd in dieser Situation fühle. Ich weiß nicht ganz wie ich mich verhalten soll. Es liegt wohl daran, dass mein Körper grade einen inneren Konflikt mit sich selbst ausführt. Welche Position soll ich jetzt einnehmen? Das Mädchen was diesen Junge vor mir über alles liebt oder die Rolle des Fans? Schwierig, da ich beides bin. Vielleicht hat Paddy ja ein ähnliches Problem und verhält sich deswegen so anders. Ihn so zu sehen färbt auf meine Gefühlslage ab. Es macht mich unsicher und süchtert mich ein.

i just wanna feel youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt