Noch kein Kelly war wach als ich mit weiteren Personen den Tisch gedeckt habe. Als ich ihn abräumte waren sie bereits weg. Nun stehe ich hier in der Küche und spüle die Gläser sowie das Besteck, welches sie grade noch benutzt haben, ab. Ich könnte mir die DNA von ihnen entnehmen und mir Klone herstellen lassen.
,,Die Schürtze steht dir". Die Gabel von der ich grade noch Kelly Speichel entnehmen wollte fällt mir aus der Hand, zurück ins Wasser. ,,Musst du dich immer so anschleichen?" frage ich ihn in einem Ton als hätte ich vergessen wer da in den Raum gekommen ist. Und ja, anscheinend hat mein Körper es für einen kurzen Augenblick vergessen, denn sofort ist es mir peinlich. ,,Und du immer so schreckhaft sein?" entgegnet er mir spitzbübisch. Damit habe ich nicht gerechnet und drehe mich zum grinsen um. Den Sieg unserer Diskussion möchte ich ihm nicht schenken. ,,Die Schürtze sieht doof aus" antworte ich ihm auf sein mehr oder weniger ehrlich gemeintes Kompliment, ich weiß es nicht. Ich kann hören und spüren wie er in der Küche herum läuft. Jeden Schritt den er mir näher kommt lässt meine Körper-Temperatur steigen, doch ich drehe mich nicht um. Ich bin hier zum arbeiten und ich will ihm nicht erneut verfallen, so wie gestern. Noch den ganzen Abend musste ich an ihn denken und wie er wohl sein kleines Problem los geworden ist. Diese Gedanken haben mich verrückt gemacht. Ich habe kaum Schlaf bekommen und fühle mich doch so voller Energie. Es ist als hätte er gestern Abend eine Batterie aufgeladen. ,,Du hast recht" höre ich ihn dicht neben meinem Ohr flüstern und ich bin echt froh, dass mein Oberteil lange Ärmel hat. Seine Stimme ist etwas ganz besonderes genauso wie die Gefühle die sie in mir auslößt. Sie lässt mich jedes mal Achterbahn fahren. Sie kann mich bis aufs tiefste zum weinen bringe oder zum lächeln als wäre ich einer dieser Sonnenstrahlen. Doch jetzt grade, so leise, so klar und doch so sanft macht sie mich einfach nur verrückt. Es ist qualvoll ihn zu lieben, ihn so sehr zu wollen. Seine Nähe habe ich mir so lange ersehnt und es schien unmöglich. So viele Nächte lag ich da und hätte vor Verzweiflung weinen können. Ich habe mich nicht verstanden und mich selber dafür verflucht, dass ich mich in einen Star verliebt habe, in jemanden der unerreichbar ist. Einen den alle wollen. Hoffnungslos verliebt, das war mein Status und jetzt stehe ich hier am Spülbecken mit Paddy Kelly im Rücken und seine Hände an der Schleife, welche die Schürtze an meinem Rücken, um meine Hüfte hält. Es ist als lässt er sich beim entknoten extra viel Zeit. Ein sanftes vorbei streichen seiner Fingerknöchel, an meinem bedecktem Rücken und schon ist die Schürtze entfernt. Er legt sie neben mir ab und ich traue mich nur mit meinen Augen hin zu schielen. Seine Hand sieht unheimlich attraktiv aus. Diese Adern die leicht hervor stechen finde ich besonders heiß. Kein Wort sagt er mehr und will einfach gehen. Er läd mich auf und dann will er mich einfach wieder fallen lassen. Für einen Moment gibt er mir eine Überdosis und in der nächsten Sekunde will er mich auf einen kalten Entzug schicken. ,,Darfst du überhaupt Abends schwimmen?" frage ich ihn sinnlos, einfach nur um ihn vom gehen zu hindern. Ich drehe mich um und sehe seinen irritierten Blick. ,,Du könntest dich erkälten und das wäre nicht gut für deine Stimme. Also kann ich mir vorstellen, dass es nicht so gern gesehen wird, dass du bei der Kälte schwimmen gehst". ,,Sherlook Holmes" grinst er und läuft weiter zur Tür. ,,Es sind doch grad die Dinge die nicht erlaubt sind die spaß machen, Sherly" antwortet er mir und verlässt den Raum. Seine Antwort bringt mich irgendwie zum schmunzeln. Ein Schmunzeln welches ich beim ganzen Spülen nicht mehr verliere. Warum war er eigentlich hier?
Die ganze Zeit laufe ich durch das untere Geschoss und suche die Stellen die es mal wieder nötig hätten geputzt zu werden. Mir ist langweilig und die Chance hier den Kellys nahe zu sein ist größer als wenn ich in meinen "vier Wänden, auf Zeit" sitze. Eigentlich muss ich gar nicht so viel tun aber ich würde gerne viel mehr machen. Das putzen bei Leuten die man vergöttert macht einfach viel mehr spaß als für seine Eltern oder sich selbst. Es ist interessant Stückweit zu sehen wie sie leben. All diese Eindrücke zu bekommen für die andere rund um die Uhr beten. Und ich habe sie nur dank Paddy bekommen. Von Anfang an war er da. Im Restaurant waren es seine Augen. Bei dem Fan-Treffen seine Stimme und jetzt sind es seine Berührungen. Der Junge der mich durch meinen Fernseher und meinen CD-Player sowie durch sämtliche Poster und Berichte verrückt gemacht hat, ist mir nun so unglaublich nah. Jede Stunde die ich länger hier bin vergesse ich immer mehr in welcher Lage ich eigentlich stecke. Ich sehe nicht mehr meine Idole, Die Kellys, sondern nur, dass der Junge der mir alles zugleich raubt und gibt, in meiner Nähe ist. Oft habe ich es bereut einen Jungen wie ihn zu lieben. Ich habe oft die Augen vor der Realität verschlossen. Ich wollte mir nie eingestehen, dass unsere Liebe keine Chance hat. Ich liebe ihn aufrichtig und er wusste nicht einmal um meine Existenz. Hoffnungslos verliebt in jemanden den man noch nicht einmal richtig kennt. Aber das was ich kenne ist besonders und zieht mich magisch an. Ich bin nicht stolz darauf, dass ich einem Jungen verfallen bin der in der Öffentlichkeit steht. Ich weiß, dass viele mich für verrückt halten aber was soll ich tun? Es ist nicht so, dass ich auf den Ruhm oder das Geld aus bin. Nein, nur auf einen Jungen wie ihn. Die Jungs in meinem Umfeld interessieren mich nicht. Sie sind nicht meines Geschmackes. Sie sind nicht wie er. Und das ist wohl mit eins der Probleme wenn man sich in Paddy Kelly verliebt, die Anderen gefallen einem nicht mehr. Ich möchte einen Jungen mit langen Haaren, einer der mir Abends etwas vorspielen kann. Jemanden auf den ich mich verlassen kann, der mir das Gefühl von Heimat und Sicherheit gibt. Einen Jungen von dem man weiß, dass wenn er liebt, nur dich liebt. Einer der lustig, verrückt und doch ernst sein kann. Einer der dich in seine beschützenden Arme nimmt. Gerne einen mit schönen Augen. Das was ich will ist "der eine" von dem ich 100 Prozent überzeugt bin. Das was ich will ist Paddy Kelly. Oder heraus finden wer dieser Paddy Kelly ist. Das was man kennt ist perfekt. Diese mystische Seite von der man nichts weiß ist das was mich neugierig macht. Wie ist er vollkommen privat? Wie ist der Junge für den ich so sehr schwärme?
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i just wanna feel you
Teen FictionZwei Seelen, die sich von Anfang an völlig zueinander hingezogen fühlen