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Haut an Haut liegen wir eng umschlungen zusammen. Ich lausche seinen Herztönen und Umkreise mit meinem Finger das kleine Muttermal an seinem Hals. "Do you listen to me?", fragt er lachend. Ich erwache aus meiner Trance und schaue zu seinen Augen hinauf. Sofort plagen mich Schuldgefühle, weil ich ihm mal wieder nicht zugehört habe, doch sein sanftes Gesicht beruhigt mich. "Ich habe nachgedacht", entschuldige ich mich. "Worüber?", fragt er und ich habe gehofft seine Neugierde nicht zu wecken. Paddy zwingt mich von seinem Körper, damit er mir besser in die Augen schauen kann. Jetzt wirkt er nicht mehr so gelassen, eher ein wenig besorgt. "Nicht so wichtig", antworte ich. "Es klang aber ernst", meint Paddy und in seinen Augen erkenne ich Furcht, also entschließe ich mich dazu, ihm meine banalen Gedanken mitzuteilen, um ihm seine Sorgen zu nehmen. "Ich habe mich nur gefragt, ob das was zwischen uns ist, schon wahre Lieb sein kann. Weil wir noch so jung sind. Das ganze Leben steht noch vor uns. Was ist, wenn wir nicht auf ewig zusammen bleiben? Das hier, jedoch die große Liebe ist und wir sie danach nie wieder finden?". Schweigend blickt er mir entgegend. Die Stille ist fast unerträglich, da ich nicht weiß was jetzt in seinem Kopf vor sich geht. Ich hoffe nur, dass er mich nicht falsch verstanden hat. "Du wirst keine Chance haben dies herauszufinden, da ich nicht vorhabe dich zu verlassen", sagt er. Seine Worte treffen direkt auf mein Herz und ein Schauer fährt mir über den Rücken. Glücklicher hätte er mich in diesem Moment nicht machen können. "Aber du zweifelst an unserer Liebe?", fragt er. Bei seinen Worten verfalle ich in Panik. Ich möchte nicht, dass er denkt ich zweifel an uns, oder an ihm. Auf keinen Fall! Ich springe auf und setzte mich auf seinen Schoß. "Nein! Es waren nur dumme Gedanken". Er richtet sich auf, gibt mir einen Kuss und verlässt das Bett. "Es gibt gleich Essen", sagt er und reicht mir mit einem verschmitzten Lächeln meinen BH und irgendeins meiner Shirts, die allesamt auf dem Boden liegen. "Wegen dir ist mein Zimmer ziemlich unordentlich", beschwert er sich in einem amüsierten Ton. "Du bist derjenige, der sie immer auf den Boden wirft", verteidige ich mich. Ich verlasse das Bett während Paddy, aufgrund meiner Bemerkung, vor sich hin grinst. "Aber ich könnte sie tatsächlich mal wieder mit nach Hause nehmen. Bald ist nichts mehr in meinem eigenen Schrank". Paddy streift sich ein Hemd über und kommt auf mich zu gelaufen, um mir seine Hände an die Hüfte zu legen. "Aber nicht alle", flüstert er und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. ,,Ich zweifel wirklich nicht an unseren Gefühlen", erwähne ich es nochmal. Nur um ihm zu vergewissern, dass er sich wirklich keine Sorgen machen muss.

Unauffällig folge ich ihm in den großen Speisesaal. Noch immer fühle ich mich unwohl unter all seinen Geschwistern zu speisen. Einfach, weil ich es nicht ganz realisieren kann. Es ist einfach nicht selbstverständlich. Ich nehme gleich neben Paddy platz, der keine Sekunde zögert, seinen Stuhl näher an meinen heran zu rücken und seine Hand auf meinen Oberschenkel zu platzieren. Es ist unmöglich die Schmetterlinge in meinem Bauch zu unterdrücken. Zu Beginn wäre dies vor seiner Familie unmöglich gewesen. Und deswegen verunsichert mich Jimmys Blick, der auf die Verschmelzung unserer Körper liegt. Doch als seine Augen auf meinen stoßen, lächelt er spitzbübisch. Sofort breitet sich die Hitze in mir aus sowie die schlimmsten Befürchtungen. Hat man uns gehört? Denn wir haben uns nicht grade bemüht leise zu sein. Die Vorstellung ist mir einfach so unangenehm, dass mich Gedanken solcher Art öfters, in der Gegenwart von Paddys Familie, plagen. Wir dürfen in diesem Haushalt einfach keinen Geschlechtsverkehr mehr haben. Ich blicke auf Paddys Hand hinunter und dann erneut zu Jimmy, der seine Aufmerksamkeit mittlerweile auf etwas ganz anderes gerichtet hat. Vielleicht frage ich ihn einfach mal. Wir verstehen uns ja eigentlich ganz gut. Okay, nein. Das werde ich nicht tun! Dennoch, ich hätte mir wohl niemals ausgemalt, dass Jimmy derjenige sein würde, mit dem ich mich am besten verstehe, gleich nach Maite natürlich. Schließlich war mein zweiter Lieblings-Kelly Johnny. "Wie feiert ihr eigentlich Silvester?", frage ich in die kleine Runde. "Wir laden jedes Jahr gute Freunde zu uns ein", antwortet Paddy. Gute Freunde? Bis jetzt habe ich keinen von Paddys "Kontakten", abgesehen von seinen Geschwistern, kennengelernt. "Du kannst natürlich auch kommen, Baby", flüstert Paddy mir entgegen und küsst flüchtig meine Wange. Ich lächel ihm zögernd zu.

i just wanna feel youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt