remember

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Überglücklich liege ich mit dem Rücken auf meinem Bett mit all meinen Bildern und Autogrammen um mich herum. Nur ein Foto habe ich in der Hand und das bildet mich und Paddy ab. Ich kann es immer noch nicht glauben. Er sieht auf dem Foto einfach so unglaublich gut aus. Wir nebeneinander. Optisch würden wir perfekt zusammen passen wenn man mich fragt. Aber leider fragt man mich nicht. Seine Haaren liegen offen nach hinten nur vereinzelte Strähnen fallen ihm über die Schulter. Sein Lächeln ist nur schwach und trotzdem bezaubernd. Seine Lippen sind zart pink schon eher rosa und sehr schmal aber perfekt geformt. Wenn ich die Augen schließe habe ich das Bild vor Augen, wie sie sich bewegen wenn er spricht. Wenn er direkt zu mir spricht.

Als er gestern ins Bad kam entwich mir sofort jegliche Farbe aus meinem Gesicht. In dem Restaurant stand er mir zugegeben einmal noch näher, was im Gegensatz zu der Nähe, die zwischen uns lag als das Foto gemacht wurde, gar nichts war. Und trotzdem reichte dieser Meter zwischen uns um mir den Boden unter den Füßen weg zu ziehen. In dem Moment, als er zu sprechen anfing, wurde es nur noch schlimmer. Er sprach zu mir. Er sprach meinen Namen aus und in diesem Moment hat es mich weniger verwundert warum er im Damen WC stand sondern mehr woher er meinen Namen kannte. Wahrscheinlich von dem Abend im Restaurant, als meine Mutter mich mit ihrer doch recht lauten Stimme gerufen hat. Aber ich hätte niemals damit gerechnet, dass er ihn noch weiß. Zumal es sich ein paar Minuten zuvor noch so anfühlte als würde er mich gar nicht mehr kennen. Mein Herz klopfte vor Freude. Nicht nur, dass er sich erinnern konnte, nein, aus seinem Mund klang es noch so schön. Aber alles aus seinem Mund hört sich perfekt an. Ich dachte schöner geht es nicht mehr, bis ich meine heiß ersehnten Fotos bekam. Die Kellys waren müde und kurz davor wieder zu gehen. Auserdem war ich jetzt schon gut 20 Minuten bei ihnen was wahrscheinlich viel zu lang ist für ein Fan Besuch. Trotzdem waren sie so unglaublich freundlich zu mir und so geduldig. Von jedem einzelnen bekam ich ein Autogramm und sie stellten sich alle neben mich für ein Foto. Jedes mal wenn einer der Kelly Jungs neben mir stand spürte ich Paddys Blick auf mir. Er schaute direkt zu mir und wenn ich es mal kurz gewagt habe ebenfalls zu ihm zu schauen machte er keine Anstalt schnell seinen Blick abzuwenden. Er hatte anscheinend kein Problem damit beim starren erwischt zu werden. Sein Blick machte mich nervös. Er stand so weit weg von mir und trotzdem konnte ich ihn so klar und deutlich spüren und als es nicht mehr sein Blick war, war es seine Hand an meiner Taille und die wärme seines Körpers. Ich traute mich in diesem Moment nicht zu atmen geschweige denn zu ihm zu schauen. Ich lächelte einfach nur so gut es ging in die Kamera. Als seine Hand für einen kurzen Moment noch mehr Druck an meinem Körper ausübte dachte ich mir springt mein Herz aus dem Brustkorp.

Mein Traum ging tatsächlich in Erfüllung. Als er sich von mir lößte und Barby zu mir kam war ich wie benebelt trotzdem versuchte ich mich so gut es ging auf Barby zu konzentrieren, da ich diesen Moment nicht vergessen wollte. Sie ist ebenfalls einer meiner Lieblinge. Es fühlt sich zwar doof an zu sagen, dass es ein paar gibt die man mehr mag aber insgeheim ist es so. Wobei sie als Einheit immer noch am stärksten sind. Ich schaute in die Kamera und, nachdem auf den Auslöser gedrückt wurde, zu Barby. Wir schenkten uns gegenseitig ein Lächeln wobei ihres tausendmal bezaubernder war als meins! Für jede einzelne Sekunde bin ich dankbar, doch Paddy hat es mir am meisten abverlangt. Ich bin wie benebelt nach Hause gelaufen. Das es schon relativ dunkel war hat mich Angsthase dieses mal nicht gestört. Ich war glücklich und habe mich stark gefühlt.

Auch jetzt liege ich hier zwischen all meinen Erinnerungen an gestern und will gar nicht mehr aufstehen. Wäre da nicht die blöde Tatsache, dass heute Schule ist. Die einzige positive Sache daran it, dass es der letze Schultag vor den Ferien ist. Ein letztes mal schaue ich auf das Gruppenbild welches ich am Ende noch zusätzlich bekommen habe und lege meine Lippen genau auf Paddys Kopf. Ich fühle mich wie eine Zwölfjährige dabei aber wenn ich in meinen Gedanken bin und Paddy beobachte kann ich nicht anders. Mein Verstand schaltet sich vollkommen aus und mein Körper handelt von allein.

Mühsam hebe ich mich aus dem Bett und laufe mit meiner Tasche runter in die Küche. Ich bin schon ziemlich lange fertig aber bin, so lange es ging, oben in meinem Zimmer geblieben, da meine Eltern etwas sauer wegen gestern sind. Zugegeben bin ich sehr spät nach Hause gekommen aber, dass ich den schönsten Abend meines Lebens hatte und eigentlich auch schon 17 Jahre alt bin ist egal. ,,Beeile dich, Amelie. Du möchtest ja nicht zu spät kommen" sagt mein Vater schon bevor ich sie Treppe vollkommen hinunter gelaufen bin. Ich weiß ganz genau, dass er damit Andeutungen auf gestern machen möchte und ich weiß, dass es nicht richtig war. Sie haben sich bestimmt Sorgen gemacht aber ich bereue gar nichts und würde es immer wieder machen. Genervt verrolle ich die Augen und bin ganz froh meine Zeit oben verbracht zu haben. Wer weiß was ich mir sonst noch anhören müsste. ,,Soll ich dich fahren?" fragt meine Mutter mich. Mein Vater ist wesentlich nachtragender als meine Mutter und ich bin froh, dass sich wenigstens eine von beiden wieder einbekommen hat. ,,Ja, aber ich habe was vergessen. Warte kurz". Wie auf Knopfdruck entscheide ich mich noch einmal nach oben zu rennen. Ohne etwas von gestern halte ich es heute nicht aus.

Während ich das Stück Papier, auf dem sich Paddys Unterschrift befindet, vom Bett nehme scheint die Sonne von hinten drauf und eine feine Bleistift-Schrift lugt hervor aber ich habe keine Zeit genauer hin zu sehen und beeile mich wieder hinunter.

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i just wanna feel youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt