Heute ist es tatsächlich so weit. Der Tag von dem ich wollte, das er nie kommt, ist da. Erst heute morgen teilte Paddy mir mit, dass er mich schon heute nach Hause fahren wird, da sie bereits am Abend zur Tour aufbrechen.
,,Hätte er doch schon Gestern was gesagt.". Frustriert lasse ich mich auf dem Sofa nieder plumpsen. ,,Dann?" will Elli wissen. ,,Ich weiß nicht, dann hätte ich die Zeit mehr genossen?". ,,Also war euer Tag nicht schön?" fragt sie. ,,Doch...sehr sogar. Aber er hat es mir heute morgen so nebenbei gesagt, als wäre es nichts Besonderes". ,,Vielleicht wollte er nicht, dass du es als etwas Besonderes ansiehst". Ich schaue sie schweigend an. ,,Na, du verabschiedest dich nur von einem normalen Jungen. Von deinem Freund. Er will wahrscheinlich nicht, dass du dir darüber Gedanken machst von Paddy Kelly Abschied zu nehmen." erklärt sie. Wow. Warum ist sie so weise? ,,Naja" beginne ich meine Erklärung. ,,Irgendwie verabschiede ich mich ja schon von Paddy Kelly, da dieser für mich nicht mehr so existieren kann. Er ist jetzt mein Freund; ein Paddy den nicht jeder kennt". ,,Ich werde dich vermissen. Alleine schon, weil Herr Kelly verliebt wehsentlich besser gelaunt ist" grinst sie mich an. Ja, ich kann mich an grumpy Paddy erinnern wobei ich glaube, dass das nur die halbe Version war von der, wie sie sein kann. ,,Naja, ich würde gern noch mit dir quatschen aber ich denke ich sollte packen". ,,So willst du dich verabschieden?" fragt sie entsetzt. Nein, natürlich nicht. Ich laufe auf sie zu und nehme sie in eine große Umarmung. ,,Ich habe dich wirklich gern" flüster ich. ,,Hey, das ist kein Abschied für immer! Wir sehen uns" lächelt sie mich an.
Auch wenn es in der Theorie nur wenige Klamotten sind, die ich zu verstauen habe, zieht sich die Prozedur in die Länge. Und irgendwie werde ich doch etwas wehmütig auch wenn ich mir fest vorgenommen habe mich nicht von negativen Gefühlen einnehmen zu lassen. Es war eine mega Zeit, mit vielen Ereignissen von denen ich später mal meinen Enkelkindern erzählen werde. Schließlich war es ein Sommer in dem ich unter anderem meine Jungfräulichkeit verloren habe und daran erinnert man sich doch für immer...
Vielleicht sollte ich mir beim Einpacken sowieso länger Zeit lassen, da ich danach eh auf Paddy warten müsste und zudem möchte ich nichts vergessen. Wobei? Vielleicht sollte ich mit Absicht etwas hier lassen um nochmal wieder kommen zu müssen. Ach komm, ne Amelie. Jetzt seh das Ende der Sommerferien doch nicht gleich auch als das Aus euer Beziehung. Meine innere Stimme hat Recht! Kopf hoch und auf das Wiedersehen freuen!
In Gedanken verabschiede ich mich von meinem Zimmer und scanne dabei nochmal jeden Winkel ab. Ein Teil von mir kann es immer noch nicht realisieren. Und so sehr mir der Abschied Schmerzen bereitet, freue ich mich auch auf meine eigenen vier Wände, meine tägliche Dosis an Musik sowie meine heiligen Poster, an den Wänden. Trotzdem muss ich schwer schlucken bei dem Gedanken mich in weniger als vier Stunden von all dem hier trennen zu müssen. Und wenn ich schon mal dabei bin mich langsam an den Gedanken zu gewöhnen, kann ich auch gleich damit anfangen mich von den Angestellten zu verabschieden. Vor allem von Nikolas.
Ich muss gar nicht lang nach ihm suchen, denn mir ist klar wo ich ihn auffinde.
Mit einem strahlendem Gesicht laufe ich auf ihn zu und falle ihm gleich in die Arme, ohne das er zuvor die Chance bekommt mich überhaupt wahrzunehmen. ,,Amelie" fährt er erschrocken auf. ,,Ich wollte tschüss sagen" entschuldigen ich mich. ,,Wie? Du fährst schon?" fragt er erstaunt. ,,Ja. Weißt du, ich arbeite hier schon länger nicht mehr und da sie jetzt privat auch gehen wird es Zeit für mich, diese Reise langsam zu beenden". ,,Die Reise langsam zu beenden" wiederholt er meine Worte. ,,Sie reden heute aber sehr poetisch junge Dame" sagt er und nimmt gleich eine bessere Haltung ein. ,,Liegt wohl daran, dass ich so viel Zeit mit Songwriter verbracht habe" grinse ich vor mir her. ,,Das muss es sein" lacht er. ,,Vergiss bloß nicht die Pflanzen zu pflegen, die ich gepflanzt habe" wahne ich ihn mit gehobenem Finger. ,,Natürlich nicht" beruhigt er mich. ,,Wann fährst du denn?" will er wissen. ,,Sobald Paddy zurück ist" antworte ich ihm. ,,Na wenn man von ihm spricht" grinst Nikolas und nickt in die Richtung aus der Paddy kommt. ,,Na dann" verabschiede ich mich und schließe ihn ein letztes mal in die Arme.
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i just wanna feel you
Fiksi RemajaZwei Seelen, die sich von Anfang an völlig zueinander hingezogen fühlen