,,Ich ergebe mich" strampel ich mit meinen Beinen, doch seine Finger lassen nicht von mir ab. ,,Stop, Jimmy" flehe ich. Meine Bauchmuskeln tuen schon dermaßen weh, so dass ich mich fragen muss, ob ich wirklich so untrainiert bin. Warum kann lachen so schmerzhaft sein?
Wenn ich mich jetzt von der Bank fallen lasse, könnte ich seiner Folter entkommen. Ein Versuch ist es Wert!
Nicht grade unsanft lande ich auf dem Teppichboden des Tourbusses. Erschocken richtet Jimmy sich auf und schaut zu mir hinunter. ,,Autsch" gebe ich von mir als sich unsere Blicke treffen und reibe mir über den Kopf. Tat doch mehr weh, als erwartet habe. Ich erhebe mich und spüre gleich eine Welle des Schwindelgefühls über mich kommen.
Notiz an mich: Nicht so abrupt aufstehen.!
Doch Jimmys Hände geben mir halt. ,,Alles gut?" fragt er während seine Finger auf meiner nackten Haut liegen. Gleich löse ich mich aus seinem Griff und nehme neben ihm Platz. ,,Ja" lächel ich und sehe zu, dass meine Klamotten wieder an Ort und Stelle sitzen. In den letzten Wochen habe ich viel Zeit mit Jimmy verbracht besonders seit dem wir auf Tour sind. Wenn ich ,,Wir" sage, meine ich tatsächlich auch mich. Zwar haben Paddy und ich eigentlich ausgemacht, dass jeder in seiner Welt bleibt aber nun ging es nicht anders. Schließlich möchte ich an dem Geburtstag meines Freundes bei ihm sein. Denn wir haben mittlerweile Dezember und ratet mal...Einen Tag vor dem besagtem großen Ereignis.
Die Zeit verflog einfach wie im Flug. Kaum zu glauben, dass die Bäume schon kahl sind und man es ohne Mütze draußen kaum aushält. Wenn wir schon beim Thema Kälte sind...Ich blicke umher und endecke am Ende der Bank einen Pullover von Paddy und so schnappe ich mir diesen, um ihn mir gleich über zu ziehen. ,,Du hättest doch sagen können, ich soll aufhören" pickt Jimmy mir in die Seite. Meint er das ernst? ,,Ich habe was gesagt!". Erst erntet er einen Bösen Blick von mir doch dann breitet sich ein Schmunzeln aus.
Wie ich schon erwähnte verbringe ich viel Zeit mit Jimmy. Ihm ging es nicht besonders gut und seine Freundin, die ihm sonst durch schwierige Zeiten half, trennte sich von ihm. Doch Jimmy brauchte echt nicht zu glauben er wäre allein, denn Paddy litt in den vergangenen Wochen ebenfalls immer wieder. Es war eine Qual, nicht bei ihm sein zu können und auch wenn er mir durchs Telefon versicherte, es sei alles gut, konnte ich ihm das nicht immer glauben. Als die beiden jedoch erkannten, dass sie nicht allein mit solchen Problemen sind, konnten sie sich gegenseitig irgendwie unterstützen. Zu wissen nicht der einzige zu sein, war wohl sehr heilsam.
,,Ist dein Kopf okay?" fragt Jimmy belustigt nach. ,,Sei leise" rolle ich scherzend mit den Augen. Die Tür vom Bus öffnet sich und kalte Luft strömt hinein. ,,Hey, close the door" ruft Jimmy und wirft einen Stift in Richtung Tür. Aber jetzt mal im ernst, können sie sich wirklich mal beeilen?
Angelo ist der letzte und zieht die Tür hinter sich zu während meine Augen schon jemand ganz anderen fokussiert haben. Oh man, er sieht so niedlich aus! Die Haare gucken aus seiner Mütze heraus und hängen ihm teilweise im Gesicht. Seine Nase ist total bleich. Dafür fließt umso mehr Blut durch seine Wangen. ,,Hey, baby" flüstert Paddy mir entgegen und bückt sich zu mir hinunter. Sein Gesicht ist eiskalt aber das lässt sich ändern. Mit meinen Händen an seinem Gesicht ziehe ich ihn näher zu mir und vereine unsere Münder und gebe ihm hin und wieder einen sanften Kuss auf die Nasenspitze. Immerhin muss sie wieder aufgetaut werden... Habe ich schon erwähnt, dass dieser Winter mit der schönste in meinem bisherigem Leben ist? Die herrschenden Temperaturen geben Paddy und mir nur noch mehr Gründe uns nahe zu sein.
,,Rutsch mal ein bisschen" bittet Paddy, Jimmy und lässt sich neben mir nieder. Ich zwischen zwei Kellys. Vielleicht brauche ich den Hoddi doch nicht mehr. Mir wird grade von ganz allein warm. ,,Jedes mal klaust du meine Klamotten" grinst Paddy und zupft an dem Stück Stoff der meinen Körper umhüllt. ,,Ich teile auch gerne meine mit dir" sage ich und schmiege mich an ihn, so dass mein Kopf an seiner Brust Platz findet. ,,Should I get some food?" höre ich Joey fragen, Patricia telefoniert und klärt ein paar Business Dinge während Angelo sich mit Jimmy unterhält. ,,Then I want the clothes you are wearing right now" flüstert Paddy mir ins Ohr und ein verschmitztes Grinsen meiner seits folgt. Sein Körper ist so angenehm warm, dass ich es nicht lassen kann mich noch enger an ihn zu kuscheln. ,,Hallo, Erde an Paddy". Wir beide schauen verwundert nach rechts und sehen Tarzan, der abwartend zu uns blickt. ,,Wollt ihr auch Reis mit Buttergemüse?". Paddy schaut kurz zu mir hinunter ehe er für uns beide zusagt. Und schon verlässt Tarzan, zusammen mit Joey, den Bus.
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i just wanna feel you
Teen FictionZwei Seelen, die sich von Anfang an völlig zueinander hingezogen fühlen