Give me time. Warum muss Zeit so weh tun? Warum muss er mir so weh tun? Paddy weiß es bestimmt nicht und es ist sicherlich nicht seine Absicht aber wenn er mich so ignoriert tut es echt weh. Er ignoriert mich seit gut einem Tag und ich weiß nicht was er damit erreichen möchte. Er braucht Zeit. Gut. Nein, nicht gut. Das Leben ist viel zu kurz um sich Zeit zu nehmen und das werde ich ihm gleich nach dem Abendessen klar machen. Ach komm schon, Amelie. Du stehst nicht in der Position ihm irgendetwas klar zu machen. Er ist Paddy Kelly. Du kannst froh sein, dass er dich überhaupt anguckt. Aber ich bin auch ein ganz normales Mädchen in einer komplizierten Lovestory. Also habe ich ein Recht auf Klarheit! Er muss mir ja nicht sagen, dass wir jetzt ein Paar sind aber ich will einfach nur, dass das was zwischen uns ist aufrecht erhalten bleibt. Gehen wir mal davon aus ich bin das einzige Mädchen, haben wir dannein Verhältnis? Ein Verhältnis zwischen Star und Fan. Aber eigentlich ist zwischen uns ja noch nichts passiert. Nichts? Er hat mit dir geflirtet, ihr habt zwei Nächte zusammen in einem Bett geschlafen und er hat dich geküsst, Amelie! Also klar, nichts passiert.
Mein Mund ist ziemlich trocken und meine Hände würden wahrscheinlich ziemlich zittern, hätte ich nicht neun aufeinander gestapelte Teller in meiner Hand. Es ist so komisch ihn dort sitzen zu sehen, wie er mit seinen Geschwistern herum lacht und diskutiert, mit dem Gedanken daran, dass er mich Gestern geküsst hat. Ich möchte ihn so gerne um ein Gespräch bitten aber ich traue mich nicht. Nicht hier vor allen anderen. Er hat mich zwar als eine Bekannte hierher eingeladen aber sie wissen ja nicht was da wirklich zwischen uns ist.
Ich teile die Teller auf dem Tisch aus und versuche nicht zu Paddy zu blicken. Mein Körper brennt nicht wie Feuer auf, also schaut er mich wohl auch nicht an. Er ignoriert mich immernoch? Okay, dass tut weh. Ich dachte er mag mich. Schaut man Leute die man mag nicht gerne an? Du guckst ihn doch auch nicht an, Amelie. Ja aber ich arbeite.
,,Hey, Paddys girl" höre ich Joeys Stimme von der anderen Seite des Tisches rufen. Zur gleichen Zeit kommt jemand die Tür hinein. Ich hebe auf der Stelle meinen Kopf und meine Augen wandern nur so umher, so dass ich Joey beim erstenmal übersehe. Er lächelt mich an. Paddys Girl? Mir wird heiß. Ich bekomme Panik. Hat er mich wirklich Paddys Girl genannt, vor allen anderen? Mein Kopf schwenkt zur Tür. Eine Dame mittleren Alters kommt zur Tür hinein. Mit kleinen Schritten betritt sie immer mehr diesen Raum indem es grade schlagartig wärmer wurde. Auf ihrem Arm ist ein weiterer Mensch gestützt. Ein langer, weißer Bart und weite Klamotten. Mein Kopf rattert und rattert, bis er registriert, dass es sich hier bei um Dan Kelly handelt. Das Oberhaupt der Familie. Wow. Ich hätte nicht gedacht, dass das möglich ist, aber es ist gerade noch wärmer geworden. Mein ganzer Körper ist grade ziemlich aufgewühlt. Es ist das erste Mal, dass ich ihn höchstpersönlich sehe. Warte, warum ist mir nochmal so warm? Ach ja, Joey. Ich schaue zurück zu ihm. ,,Ihr seit doch Freunde, oder nicht?" fragt er mich mit einem Lächeln aber trotzdem leicht verwirrt. Es ist schlimm zu wissen, dass Joey weiß was da ungefähr zwischen Paddy und mir liegt. Und es ist eine Qual zu wissen, dass Paddy links, zwei Stühle weiter, neben mir sitzt. Ich traue mich nicht ihn anzusehen oder jemand anderen in diesem Raum. Ich kann nicht sprechen weshalb ich ihm nur zu nicke. ,,Vater hat bestimmt nichts dagegen wenn du mit isst" sagt Joey. Sein ernst? Ich würde so gerne mit ihnen essen! Wirklich! Aber jetzt grade fühle ich mich gar nicht in der Lage. ,,Can she eat with us?" fragt Joey den Mann der grade um die Ecke, am Ende des Tisches, Platz nimmt. Mit seinen kleinen, rein blauen Augen sucht er den Blick zu mir. ,,Who are you?" fragt er in gebrochenen Worten. Dies kommt wohl noch von seinem Schlaganfall und sofort fühle ich Mitleid. ,,Ich arbeite hier" antworte ich eingeschüchtert. ,,She is a good friend from Paddy" fügt Joey blitzschnell hinzu. ,,Okay, of course" sagt er. Er lächelt nicht und es scheint so als wäre er damit nicht wirklich zufrieden. Aber vielleicht irre ich mich auch. Ich fühle mich grade einfach so fremd, dass ich mir vielleicht einbilde unerwünscht zu sein.
Ich drehe mich zu Elli um die ebenfalls mit mir heute Dinst hat. Sie scheint überrascht. Ist auch klar, nicht einmal ich kann das hier grade fassen. Zudem habe ich nie jemandem erzählt, dass Paddy und ich befreundet sind. Ich lasse meinen Blick streifen und bin erleichtert sowie enttäuscht zugleich, dass neben Paddy bereits Jimmy sitzt. Mein Blick führt auf die andere Seite. Mein Herz geht auf als ich sehe, dass neben Johnny ein Platz frei ist. Ich war verunsichert und total überfordert aber grade freue ich mich wie verrückt und kann nicht anders als lächelnd hinüber zu laufen. Ich lasse mich zwischen ihm und der grinsenden Maite nieder. Wow. Von so nahem sieht er noch besser aus. Ich kann einfach jede einzelne Pore sehen. Ich bin ihnen so nahe, mein Grinsen verschwindet gar nicht mehr.
Mein Körper brennt und ich fühle mich plötzlich so unter Druck gesetzt. Ich weiß genau, dass es daran liegt, dass Paddy mich ansieht. Ich versuche deshalb Johnny nicht ganz so sehr verliebt anzuschauen, was mir sehr schwer fällt. Aber ich will nicht das Paddy es falsch versteht. Er ist der einzige Kelly von dem ich etwas will. Für Johnny habe ich nur diese typischen Fan-Girl Gefühle. Sie sind zwar anders aber nicht weniger intensiv. Aber Paddy wollte seine Zeit. Vielleicht kann ich Johnny dazu nutzen diese Zeit zu verkürzen. Oo Gott Amelie, hör auf! So bist du nicht! Stimmt, so bin ich nicht. Aber trotzdem wäre es interessant zu wissen ob ich ihn eifersüchtig machen könnte. Wenn ein Mensch eifersüchtig wird bedeutet dies doch, dass er einen sehr mag, oder?
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i just wanna feel you
Teen FictionZwei Seelen, die sich von Anfang an völlig zueinander hingezogen fühlen