Ich habe es getan. Und bin super nervös. Ich bin ständig hin und her gerissen, von meinen eigenen Gedanken. Mal halte ich es für eine gute Idee und dann denke ich doch es sei eine völlig dumme Aktion. Meine Freundinnen sind hier; und jeden Moment sollte auch Paddy dazu stoßen. Nur, dass dieser noch nichts von seinem Glück weiß. Ich habe mich dazu entschieden ihn ins offene Messer laufen zu lassen.
Boar, ich bin so eine Idiotin. Wäre es jetzt noch zu spät, das ganze hier abzublasen? Eindeutig Amelie. Der Zug ist abgefahren.
,,Da wird keiner kommen". ,,Doch er kommt" antworte ich. ,,Hast du ihm die Einladung unters Tor durch geschoben?" fragt Emily lachend. ,,Nein, da hätte sie ja wegfliegen können" antworte ich ironisch. ,,Also wenn er kommen sollte, hat sich die Tortur im Bad wenigstens gelohnt" sagt Kerstin. ,,Leute. Ich habe Paddy nicht nur hier hin bestellt damit ihr mir glaubt, dass ich ihn kenne, sondern auch um euch meinen Freund vorzustellen.". ,,Das du ihn kennst, könnte ich dir ja irgendwie noch glauben. Aber du, seine Freundin?". ,,Danke Emily" antworte ich leicht entsetzt. ,,So war das nicht gemeint" entschuldigt sie sich. Übel nehmen kann ich es ihr nicht. Zu Beginn habe ich es ja selbst kaum glauben können. Es war so komisch Paddy Kelly anzusehen und zu wissen, dass er etwas für MICH empfindet. Es war so surreal. Gott, hat es lang gedauert bis ich ihn wirklich als Menschen wahrnehmen konnte. Zugegeben habe ich jetzt noch manchmal dieses Adrenalin in mir, wenn ich ihn auf der Bühne sehe. Mein Inneres explodiert bei dem Gedanken, dass der Typ auf der Bühne mein Freund ist.
Als endlich das ersehnte Klingeln durch die Wohnung halt, klopft mein Herz wie wild. Auch wenn ich gehofft habe, dass er kommt wünschte ich mir jetzt gerade er wäre wohl doch lieber zu Hause geblieben. Nervös blicke ich zwischen meinen Freundinnen umher. ,,Falls das Paddy sein sollte, bitte ich euch, euch normal zu verhalten" flehe ich sie mahnend an. Langsam erhebe ich mich und mache mich auf den Weg zur Tür. Aus einem unerklärlichen Grund bin ich ziemlich nervös. Wobei, das war gelogen; unerklärlich ist dieser Grund nicht. Ich habe Angst einen Fehler gemacht zu haben. Deshalb bin ich verdammt noch mal nervös. Auf dem Weg hinunter zur Tür drehe ich mich immer wieder um, um sicherzugehen, dass sie auch wirklich oben geblieben sind.
Ich drücke die Klinke hinunter und ehe ich die Tür vollkommen aufgemacht habe stelle ich fest, dass es sich hierbei wirklich um Paddy handelt. Hastig öffne ich die Tür und ziehe ihn hinein. Noch ehe er mich küssen kann oder auch nur dazu kommt ein Wort herauszubringen, beginne ich schon drauf los zu reden. ,,Ich habe Scheiße gebaut" gebe ich verzweifelt zu. Paddy's Augen liegen besorgt auf mir und durchbohren mich mit einem fragendem Blick. ,,Tut mir leid" entschuldige ich mich obwohl er nicht einmal weiß worum es geht. ,,Vielleicht solltest du lieber schnell wieder gehen". Total überfordert kommt Paddy einen Schritt auf mich zu und streicht mir sanft über die Arme. ,,Why should I go now again?" fragt er, und das zurecht. Ja Amelie, warum muss er jetzt wieder gehen? Toll, wie soll ich ihm erklären was ich angestellt habe? Doch noch bevor ich die Möglichkeit bekomme ihn darauf vorzubereiten und ihm meine dumme Tat zu gestehen, steht das Problem oben an der Treppe. Oder soll ich lieber sagen die Probleme?
,,Oh mein Gott, er ist es wirklich. Er ist es wirklich" fängt Eva an zu quietschen und bringt die anderen ebenfalls dazu hysterisch und euphorisch rum zu kreischen. Paddy blickt erschrocken hinauf und der Glanz in seinen Augen verschwindet. Bis zu diesem Moment, wo er aus seinen Augen erlischt, habe ich nicht mal wirklich mitbekommen, dass er da war. Ich spüre wie mein Herz schneller schlägt. Ich habe Angst.
Alle drei stürzen die Treppe hinunter doch kommen vor mir zum Stillstand während Paddy unauffällig einen Schritt zurück weicht. ,,Oh mein Gott" sagen sie immer wieder durcheinander und halten sich die Hände vor den Mund. Ich bin überrascht aber auch ziemlich froh darüber, dass sie ihm noch nicht um den Hals gefallen sind. Voller Reue drehe ich mich um und Blicke zu Paddy. Es scheint als könnte er spüren, dass ich ihn anschaue. Denn sein Fokus lag bis gerade eben noch auf den Mädels. Seine dunkelblauen Augen stechen förmlich in meine. Ist er sauer? Enttäuscht? Oder einfach nur überfordert? Ich hoffe auf letzteres.
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i just wanna feel you
Teen FictionZwei Seelen, die sich von Anfang an völlig zueinander hingezogen fühlen