Langsam erwacht mein Körper aus seinem Schlaf und ich kann euch sagen, dass es sich nicht besonders rosig anfühlt. Mein Körper ist schwer wie blei und meine Augen noch total verschlafen. Ein Blick auf den Wecker lässt mich erahnen wieso; es ist gerade mal kurz vor acht.
Wir haben uns gestern gegenseitig in den Schlaf geküsst, gestreichelt und anderweitig beglückt, so dass ich gar nicht sagen kann wann uns die Augen zu fielen. Spät.
Ich drehe mich verträumt um und sehe wie Paddy, mit seinen Gliedmaßen in alle Richtungen verteilt, noch seelenruhig schläft. Toll. Soll ich ihn wecken? Schlafen lassen? Selber nochmal versuchen einzuschlafen?
,,Paddy?" flüster ich. Ja, es ist sicherlich nicht besonders nett von mir ihn aus seinem Schlaf zu reißen aber geteiltes Leid ist halbes Leid, oder? ,,Paddy?" wiederhole ich doch er reagiert nicht. ,,Paddy?" starte ich einen weiteren Versuch. ,,What?" stöhnt er genervt und dreht sich von mir weg. Will er jetzt weiter schlafen? Ich Rücke näher zu ihm und betrachte seinen unglaublich schönen Rücken der mich nur so dazu einlädt ihn zu berühren. Ich setze einen sanften Kuss zwischen seine Schulterblätter. ,,Bist du wach?" frage ich leise. ,,Jetzt schon" antwortet er, dreht sich zu mir und schaut mich mit kleinen Augen an. ,,Tut mir leid. Ich wollte dich nicht wecken" sage ich. Ja ist klar, Amelie. Darum hast du auch mehrmals nach ihm "gerufen". Ja okay, irgendwie tut es mir im Nachhinein auch etwas leid.
Seine Augen fallen schneller wieder zu als sie sich geöffnet haben und während ich sein schlafendes Gesicht betrachte und sein nackter Körper vor mir liegt, frage ich mich was ich da gestern getan habe. So schön die Nacht auch war, ich habe mich einfach auf ihn eingelassen. Nachdem er sich gut zwei Wochen nicht gemeldet hat. Er hat mich angerufen und ich bin gesprungen. Ich hätte ihn ja wenigstens voher mal fragen können warum ich nichts von ihm hörte. Ich ärgere mich ein wenig, dass mein Verstand den "Paddy-Bonus" zuließ.
Ein paar Minuten später, in denen mein Kopf sich sämtliche Szenarien ausmalte, regt Paddy sich wieder. Locker legt er seine Hand auf meine Hüfte und rückt näher zu mir ehe er seine Augen öffnet.
Ich kann ihn fragen. Hier und jetzt. Was ich eigentlich gestern schon hätte machen müssen. Ich frage ihn! Sofort; nach einem Kuss.
Ich lege meine Lippen sanft auf seine und versuche das Gefühl vollkommen in mir aufzunehmen.
,,Ich werde das vermissen" flüster ich und wie vom Blitz getroffen stützt er sich über mich ab und vereint unsere Münder, so dass sich unsere Züngen berühren. Wir haben weniger als zehn Worte miteinander gewechselt, keine Zähne geputzt und sind grade mal eine halbe Stunde wach und ohne Vorwarnung dringt er in mich ein. Verlangend und dynamisch bewegt er sich, greift sich in dem Kissen fest, kann seinen Atem kaum kontrollieren und bringt uns dahin, was wir gestern immer wieder nur angekratzt haben. Und auch wenn er nicht auf mich eingeht und nur sein "Ding" macht gefällt es mir und all meine Sinne schalten sich ab. Es ist ein erlösendes Gefühl endlich zum finalen Punkt zu kommen, das ich kaum wahrnehmen wie er sich mir entzieht und sich in dem Bett versinken lässt um seine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen.
Ich drehe meinem Kopf zu ihm und versuche kurz meine Gedanken und Gefühle zu sammeln. ,,Ich meinte eigentlich nicht den Sex" sage ich ruhig. Er schaut mir wortlos in die Augen. ,,Ich meinte bei dir zu sein. Und deine Stimme zu hören.". Immernoch blickt er mir monoton in die Augen. Seine Hand liegt auf seinem Brustkorb der sich immernoch brisanter hebt und senkt als normal. ,,Warum hast du dich so lange nicht gemeldet?" frage ich ihn endlich. ,,I am sorry" sagt er ruhig und gibt mir einen sanften Kuss. Ich dachte da würde jetzt noch was kommen doch er setzt sich auf und sucht nach seiner Boxershorts. Sorry Paddy, aber mit einem einfachen "Es tut mir leid" kommst du mir nicht davon. ,,Warum?" frage ich und setze mich auf. Sein nackter Rücken auf dem seine braunen, ungekämpten Haare liegen, ist mir zugewandt und es ist wirklich schade, dass sein Po jetzt von einer schwarzen Boxershorts bedeckt wird. Er atmet tief aus und dreht sich zu mir um. Ist er jetzt genervt, dass ich wissen will "warum"? Anhand seines Blickes erkennt man wie sehr er in Gedanken versunken ist. Hallo? Erde an Paddy.
,,I am really sorry" erwacht er aus seiner Trance. ,,I am not so into it, to have a girlfriend". Wow, okay. Was ist das für ein Grund. Hallo, er ist mein erster Freund sagt aber ER sei es nicht gewöhnt eine Freundin zu haben? Mal abgesehen davon; was ist das für eine dumme Aussage? ,,Ich war unter Stress und wenn ich dann mal Zeit hatte war es schon mitten in der Nacht" ergänzt er. Gut, das kann ja sein aber trotzdem tut es weh. ,,Ich bin ein wenig verletzt" gebe ich zu und schlagartig verändert sich sein Ausdruck im Gesicht. ,,I know. It was stupid!" seine Stimme erklingt in voller Reue. ,,Ich bin deine feste Freundin. Ich will mich nicht so fühlen als wäre ich irgendein Mädchen, dass dir gut genug ist wenn du es nötig hast" sage ich. Zugegeben etwas hart vielleicht aber ich will das er weiß was in mir abgeht. ,,Hell no, I love you!" kommt es wie aus der Pistole geschossen. ,,Und ich dich. Was bedeutet, dass du mich auch Nachts anrufen darfst!" mache ich ihm klar. ,,Es tut mir leid!" wiederholt er. ,,Sehr" flüstert er, kommt und gibt mir einen zarten Kuss. ,,You are my girlfriend. Not just one girl. I will call you" flüstert er.
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Zusammen sitzen wir in dem großen Speisesaal und außer uns ist keiner im Hause wach.
Ich genieße den warmen Tee und Paddys Streicheleinheiten an meinen Beinen, welche auf seinem Schoß liegen. Dementsprechend ist auch meine Haltung auf dem Stuhl nicht die eleganteste. ,,Ich war übrigens auf einem der Konzerte" grinse ich. ,,Schön Johnny beobachtet?" fragt er amüsant. ,,Du Idot" lache ich. ,,Ich wollte eigentlich zu dir aber ich wurde nicht durchgelassen.". ,,Ich werde Bescheid geben" zwinkert er. Die Zweisamkeit ist plötzlich vorbei als Maite in den Raum geschlichen kommt. ,,Wenn haben wir denn hier.?". Sie klingt ziemlich überrascht. Paddy schaut sie leicht geschockt an und als dann noch weitere Geschwister gefolgt kommen, wirkt sein Blick schon fast besorgt. Er trinkt aus seiner Tasse und schielt mit den Augen nach oben zu seinen Geschwistern. Naja, zu den die nun mal da sind. Ich nehme meine Beine von Paddy und setze mich aufrecht hin. Die Blicke die ich zugeworfen bekomme sind nicht grade herzlich. ,,I picked her up" sagt Paddy. ,,Ich gehe schon einmal hoch" sage ich leise zu Paddy. Es klingt so als hätten wir schon voher einen "Aufbruch" angestrebt aber ich wollte einfach nur schnell weg. Die Stimmung war irgenwie bedrückend und ich wollte echt nicht die doofe in den Augen der Kellys sein. Und ich muss auch gar nicht lang auf Paddy warten.
Kaum ist er im Zimmer falle ich ihn schon mit meiner Fragerei an. ,,Hast du streit mit ihnen? Oder mögen sie mich nicht?". ,,No. Sie mögen dich" schneidet er mir das Wort ab. ,,Warum kann ich dir das nicht glauben?". ,,They like you, Amelie. Sie mögen nur meine Entscheidung in wen ich mich verliebt habe nicht. Sie sind skeptisch. Haben versucht mir das irgendwie auszureden. Aber wie du siehst hat es nicht geklappt." sagt er ruhig. ,,Also hast du dich deswegen nicht gemeldet?" hacke ich nach. ,,Ich hatte wirklich viel zu tun. Aber ja. Vielleicht schon. Ich musste mir Gedanken machen. Brauchte Ruhe, die ich aber kaum gefunden habe." erklärt er. ,,Aber das soll keine Ausrede sein. Es war trotzdem blöd von mir." ergänzt er. ,,Ja das war es" stimme ich ihm, mit einem halbherzigen Lächeln, zu. ,,Aber wie soll das denn laufen, wenn sie mich nicht mögen? Ich mag sie. Ich will nicht, dass sie mich nicht mögen!". ,,Sie mögen dich" sagt er. ,,Ja aber sie wollen mich nicht an deiner Seite sehen.". ,,Damit müssen sie sich abfinden. Den geht es eigentlich nur genauso wie mir. Sie brauchen Zeit. Bekommen sie nur nicht. Zu viel im Kopf um zu verstehen, dass du unserer Privatsphäre nicht schaden wirst.".
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i just wanna feel you
Ficção AdolescenteZwei Seelen, die sich von Anfang an völlig zueinander hingezogen fühlen