Vorsichtig klopft es an meiner Tür und ich lege das Buch, in welches ich grade noch vertieft war, beiseite. Es ist eins was ich mir nach meinem kleinen Spion-Moment in dem Gemeinschaftsraum ausgeliehen habe. Ich schaue kurz in den Spiegel und bitte meinen Besucher hinein. Ich habe fest mit Nikolas oder Elli gerechnet weshalb ich umso erstaunter bin das es Paddy ist, der da grad zur Tür hinein kommt. Ich schaue ihn mit offenem Mund an und weiß nicht was ich sagen soll. Ich wollte ihm aus dem Weg gehen, weil ich nicht wusste wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll und jetzt ist es er, der mal wieder auf mich zu kommt. Ist es vielleicht wegen dem Buch? Ich dachte mir das bestimmt niemand was dagegen hätte wenn ich es mir ausleihen würde. Er schließt die Tür hinter seinem Rücken und grinst mich an. Jetzt ist mir meine Perplextheit doch etwas peinlich und auch das ich vor ihm einfach so in meinem Bett sitze. Ich meine in seinem Bett. Also, das in seinem Haus. Ach egal, vergessen wir das. In der nächsten Sekunde stehe ich auch schon vor diesem besagtem Bett. ,,I wanna talk with you" wird er plötzlich ernst. Sein Gesicht verfällt in dieses typische Interview-Gesicht. Wenn er eine Frage gestellt bekommt bei der er ganz genau darauf achten muss was er antwortet. Irgendwie ist dieses Gesicht zum anbeißen aber es so vor mir zu sehen macht mir auch ein bisschen Angst. Ich will nicht die Rolle der bösen Moderatorin tragen. ,,Ich hätte dich nicht küssen sollen. Das war falsch". Aber anscheinend trage ich sie schon längst. Ich bin wie einer dieser Fragen. Sie sind eigentlich ganz harmlos aber man möchte sie nicht gestellt bekommen. Wie man mit ihnen umgeht ist die gefährliche Sache. Ich verlocke Paddy und das will er nicht. Anscheinend ist er es nicht gewohnt seine Gedanken nicht kontrollieren zu können. Wenn er nur wüsste wie lange ich das schon seinet Wegen mitmache. ,,Du hast mich doch nicht geküsst" antworte ich ihm was ihn dazu bewegen lässt eine seiner perfekten Augenbraue hochzuziehen, sodass sich leichte Falten auf seiner Stirn bilden. ,,Naja, es war ja nur mein Hals" erkläre ich ihm und versuche die Hormone in mir zu unterdrücken. ,,Listen.". Oo nein, so fängt immer eine ernste Unterhaltung an. Das ich jemals eine mit Paddy Kelly halten würde hätte ich nicht gedacht. ,,You seems to be a nice girl. Not only from the outside" beginnt er zu reden und die letzten fünf Worte lassen mich besonders schwer schlucken. ,,Also from the inside" sagt er mit leiserer Stimme. Ich spüre seinen angeschlagenen Blick auf mir. Ich weiß, dass er gerne mehr machen möchte als nur mit mir reden doch das weiß er nicht. Er weiß nicht, dass ich sein Gespräch mit Joey mitbekommen habe. Und anscheinend weiß er auch nicht, dass er die Situation für uns beide schlimmer macht. Denn ich bin mir sicher, dass gleich ein Aber kommt. Vielleicht will er mich sogar hinaus schmeißen. Auf eine freundliche Kelly Art. ,,But I think its better to be just friends" sagt er und mustert meine Reaktion, auf die er eine Weile warten muss. Mein Gehirn weiß nicht wie es dies verordnen soll. Ein Kelly will mit mir befreundet sein. Allerdings wurde ich auch gleichzeitig von einem zurück gewiesen. ,,Weißt du, dass kannst du nicht tun. Du machst mich vollkommen verrückt. Jedes mal deine Blicke und diese Nähe. Und dann dieser, naja, sagen wir halbe Kuss. Jedes mal machst du mich...naja was du halt typisch Paddy mäßiges bei den Mädchen bewirkst und im nächsten Moment bist du wieder weg. Du hast mich geküsst und ich durfte dich nicht einmal berühren und jetzt willst du mir eine Freundschaft anbieten?". Während ich ihm mein Herz ausgeschüttet habe, habe ich gar nicht mitbekommen wie er mir näher kam. ,,Then touch me" sagt er leise und ich halte inne. Grade war ich noch drauf und dran freiwillig zu gehen. Er war für einen kurzen Moment ein ganz normaler Junge der meinem Herzen kleine Risse verursacht hat und jetzt ist er wieder der Junge vor dem ich Angst habe. Auf positiver Art und Weise. Geht das überhaupt? Er steht vor mir in einem weißen Hemd und darüber einen dunkel blauen Pullunder. Ich schaue kurz in sein Gesicht und dann auf seinen Oberkörper. Vorsichtig hebe ich meine Hand und lege sie sanft an die Stelle wo Brust aufhört und Schulter anfängt. Unschöner ausgedrückt, über seine Achsel. Er ist ganz warm und ich traue mich kaum meine Finger zu bewegen weshalb sie dort einfach nur verweilen. Ich schaue sie an und kann nicht glauben, dass es seine Kleidungsstücke unter meiner Hand sind. Mein Herz schlägt dezent schneller aber ich bin erstaunlich ruhig. Ich schiele kurz zu ihm hoch und kann sehen, dass auch er zu meiner Hand auf seinem Oberkörper schaut.
Damit die Situation nicht merkwürdig wird nehme ich meine Hand von ihm und laufe ein Stück nach hinten. ,,Nur Freunde also?" frage ich leise. ,,This would be nice" antwortet er. Oder soll ich eher sagen lügt er. Ich weiß nicht ob ich es mir einbilde aber es klingt als sei er mit seinem eigenen Vorschlag unzufrieden. ,,Erzähl mir von dir" sagt er und will sich auf mein Bett setzen. ,,Würde ich gerne aber ich habe gleich Küchen-Dienst" ,,Dann komm heute Abend zu mir" sagt er und meine Wangen glühen auf. ,,Woher soll ich wissen auf welcher Etage ich dich finde?" frage ich ihn. ,,Wir haben nur zwei. Es sei denn du willst mich auf dem Dachboden suchen. Aber ich werde dich abholen, Sherly" zwinkert er mir zu und geht aus dem Raum. Toll, wenn er nur mit mir befreundet sein möchte was für mich schon eins der größten Dinge ist, kann er dann aufhören mit mir zu flierten? Oder mich um den Verstand zu bringen? Normale Jungs sind schon kompliziert zu verstehen aber ich glaube bei Paddy wird es noch verwirrender. Einen Star, einen Künstler der seinem Verlangen nicht nachgehen möchte zu verstehen, wird wohl meine neue Herausforderung.
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i just wanna feel you
Teen FictionZwei Seelen, die sich von Anfang an völlig zueinander hingezogen fühlen