4. Kapitel

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Am nächsten Morgen wache ich um sieben Uhr auf. Ich geh in die Küche, mach das Licht an und hol mir eine Tüte Cornflakes aus dem Regal, schütte etwas davon in eine Schale und gieß Milch dazu. Damit schleppe ich mich zur Couch, check jetzt erst dass da jemand liegt. Alter hab ich mich erschrocken. Totaler Filmriss. Aber in den hinteren Ecken meines Gehirnes finde ich die Information die ich brauchte: seinen Namen. Ich mach den Fernseher an, stelle die Cornflakes auf den Couchtisch und schüttle Manu an seiner Schulter.

„Hey, wach auf, du wolltest nach Hause gehen."

Er macht komische Geräusche die sich nach Schnarchen und genervtem Stöhnen anhören. Seine Augen blinzeln kurz auf, ich zieh eine Grimasse. Noch vom Schock seines Lebens überwältigt, nämlich meiner Visage, zieht er sich die Decke über den Kopf und pennt weiter. Leider ist meine Couch nicht so groß, dass ich mich hätte woanders hinlegen können, also setz ich mich zwischen seine angewinkelten Beine, leg meine Füße auf den Tisch und esse meine Cornflakes. Nach einer geschlagenen halben Stunde sagt er, dass er jetzt wach sei. Ich steh kurz auf, um ihm seine Beine freizugeben, setz mich dann sofort wieder hin. Er neben mir, guckt verschlafen zum Fernseher.

„Wann gedenkst du, zu gehen?", frag ich ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue.

„Weiß nicht, gefällt mir hier eigentlich."

„Mir gefällt es aber nicht, dass du hier bist, also verschwinde."

Manu sieht mich an, seufzt und steht auf. „Pass auf dich auf, Schwartz. Man sieht sich immer zweimal im Leben."

Dann fällt die Tür ins Schloss und ich bin wieder allein.

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