40. Kapitel

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Wir stehen in diesem Tattoo-Studio unter Manus Wohnung. Hier sind ziemlich viele Leute, es scheint echt gut zu laufen. Eine Frau steht dort hinter dem Tresen, ihre Arme mit bunten Tattoos verziert. Sogar im Gesicht hat sie Tätowierungen, drei winzige Sterne an der Schläfe. Sie ist extrem hübsch, hat die knallroten Haare zu einem Zopf gebunden und blinzelt uns durch ihre langen Wimpern an.

   „Hey, was kann ich für euch tun?“

   Freddie zieht seine Jacke aus, zeigt der Frau sein Handgelenk. „Ich hätte gern einen Kreis, genau hier so“, er zeigt ihr die genaue Position. „Nichts Besonderes, einfach einen ganz normaler Kreis.“

   „Okay. Ausgemalt oder nur die Linie?“

   „Nur Linie.“

   Sie macht sich Notizen und nimmt auch irgendeine Maße, sagt, dass sie seine Wünsche kurz zu Papier bringt. Sie regeln den Preis des Tattoos, dann setzen Freddie und ich uns in den kleinen Raum links von uns. Freddie schaut mich lächelnd an, während ich mich auf einen Stuhl neben der Liege setze.

   Wir müssen nicht lange warten, da kommt die Tätowiererin, die sich als Helen vorgestellt hat, wieder in den Raum. Helen lächelt Freddie zu und streift sich Handschuhe über. Sie reinigt die betreffende Stelle an seinem Handgelenk und trägt die Vorlage auf. Es ist wirklich nur ein bescheuerter Kreis. Ohne Schnickschnack. Einfach ein Kreis. Oh Mann.

   „Ist das okay? So wird das dann später aussehen“, sagt Helen und sieht ihn fragend an, deutet auf die Vorlage.

   „Klar, perfekt so.“

   „Ein Kreis ist schon bisschen abstrakt. Was hat es damit auf sich?“

   Frederik beginnt seine Karma-Geschichte vorzutragen, während Helen die Tätowiermaschine mit Tinte füllt und beginnt die Outlines zu stechen. Mehr als Outlines gibt’s bei dem Tattoo ja nicht. Freddie muss manchmal seine Augen schließen, kommt sonst aber super damit klar, dass ihm grad Farbe unter die Haut gestochen wird. So lange dauert es gar nicht, da legt Helen die Tätowiermaschine weg und klatscht in die Hände.

   „So, wir sind fertig.“ Sie wischt noch einmal mit einem Tuch über das Tattoo, ehe sie es desinfiziert und mit Folie überdeckt. Sie erklärt Freddie noch, wie er es pflegen muss, aber das weiß er alles schon, ist ja nicht seine erste Tätowierung.

   Er grinst zufrieden, schaut von seinem Kreis am Handgelenk zu mir.

   „Und, gefällt es dir?“, frage ich ihn.

   „Sehr. Ich bin sehr zufrieden“, er hält Helen die Hand hin, sie schlägt ein und wir verabschieden uns, nachdem er bezahlt hat.

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