22. Kapitel

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Am nächsten Morgen liegen wir immer noch so da, als hätte sich nichts geändert. Als ich nach oben schau, sehe ich dass Manu schon wach ist. Ich lächle und er lächelt zurück. Ich suche seine Hand unter der Decke, um auf seine Uhr zu schauen. Es ist 8.15 Uhr. Ich setze mich auf, meine Hände liegen auf meinen Beinen.

   Manu setzt sich auch auf, sieht mich an. „Wie geht’s dir?“, fragt er ehrlich, wirklich interessiert.

   „Gut und dir?“

   „Auch“, er lächelt, legt seinen Kopf auf die Seite und sieht mich an. „Du bist echt schön anzusehen.“

   „Selbst mit roten Augen und lila Augenringen?“, ich lache und schiebe die Decke von mir runter, um mich wieder anzuziehen.

   „Ja, selbst dann.“ Er steht auch auf, hebt die Pizzakartons auf, legt sie auf dem Esstisch wieder ab. Die Küche sieht echt schlimm aus, überall liegt Müll rum.

   „Ordnung halten scheint wohl nicht unsere Stärke zu sein“, sage ich, während ich zu ihm laufe und mich auf den Tisch setze.

   „Eher nicht“, er lächelt, kommt auf mich zu. Oha. Sofort schlägt mein Herz drei Takte schneller. Er stellt sich direkt vor mich, beugt sich zu mir runter. „Wenn du wüsstest, was du mit mir machst.“

   Ich lege meine Hand in seinen Nacken und zieh ihn zu mir ran. Er sieht mir in die Augen, dann auf meinen Mund. Ich atme schwer, während er mir immer näher kommt. Er greift in meine Haare und drückt meinen Kopf zu ihm hinauf. Ich öffne meinen Mund, unsere Zungen treffen sich. Seine andere Hand hält meine Hüfte, hält mich am Platz. Er nimmt meine Unterlippe zwischen die Zähne und beißt leicht darauf, ehe er sich meinem Hals widmet. Mit meinen Beinen ziehe ich ihn noch näher an mich, will mehr von ihm. Als er schon halb auf mir liegt, die Küsse immer heftiger werden, drücke ich ihn von mir weg.

   Mein Herz schlägt schnell, als ich sage: „Ich weiß nicht ob das richtig ist, du weißt warum.“

   Er lässt sich, völlig durch den Wind, auf einem Stuhl fallen und sieht mich an. Seine Haare völlig zerzaust, er atmet mit offenem Mund. „Ja, ich weiß warum. Wie soll es weitergehen?“

   Es soll weiter gehen. „Ich würde gern auch in Zukunft Zeit mit dir verbringen.“

   „Es wäre mir eine Ehre, mit dir Zeit verbringen zu dürfen.“

   „Du sprichst immer so, als wäre ich was Besonderes oder so.“

   „Bist du ja auch. Zumindest für mich.“

   „Manu, ich weiß es nicht was du in mir siehst.“

   „Das willst du auch nicht wissen“, lacht er.

   „Nein, das will ich wirklich nicht.“ Ich springe vom Tisch herunter und gehe ins Badezimmer.

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