Gegen Elf mittags bin ich dann wieder wach und hab Hunger. Freddie ist nicht mehr neben mir. Ich stehe auf und laufe ins Wohnzimmer. Frederik steht am Herd und macht Spiegelei.
„Nein", ich renne auf ihn zu, bevor er das nächste Ei in die Pfanne wirft, „ich esse keine Spiegeleier."
„Woher willst du wissen, dass ich Essen für dich mache?", lacht er, legt das Ei was er in der Hand hatte aber zurück. „Was möchtest du denn?"
„Machst du mir Rühreier, während ich schon mal im Internet schaue wie man eine Bewerbung schreibt?"
„Klar."
„Dankeschön." Ich lasse mich lächelnd auf einem Stuhl sinken, drücke auf den An-/Ausknopf meines Laptops. „Was sucht man da genau?"
„Bei Google meinst du?"
„Ja."
„Wie wär’s mit ‚Bewerbung‘?"
Ich tippe das Wort in die Google-Leiste ein und sofort kommen genau die Ergebnisse, die ich brauche. Nämlich welches Format man einhalten muss, was da überhaupt drin stehen muss und so weiter. Ich öffne ein Dokument und beginne meinen Lebenslauf zu schreiben. Äh, ja, so viel kann ich da ja nicht reinschreiben, außer meinen Schulen. Das Deckblatt ist auch schnell fertig, ich finde sogar noch ein Passbild, ganz unten in einer Schreibtischschublade. Gerade als ich mit dem Anschreiben anfangen will, stellt Freddie mein Rührei auf den Tisch.
Er beugt sich über meine Schulter und fragt: „Na wie steht’s?"
„Schlecht. Ich weiß nicht was in das Anschreiben muss." Ich nehme die Müslischale in die Hand und esse mein Rührei, während ich noch immer auf den Desktop schaue. „Ich kann mich nicht beschreiben … wie ich bin und so."
„Du bist freundlich, hilfsbereit, selbstbewusst, ehrgeizig und kannst gut im Team arbeiten, das kommt immer gut. Du kannst da lügen als gibt’s kein Morgen", lacht er und fährt sein MacBook hoch. Er sagt, dass er noch alte Bewerbungen hat, da nur noch das Datum und paar andere Kleinigkeiten ändern muss. Ich schreibe einen schönen, gelogenen Text in meine Bewerbung. Als ich den Laptop rumdrehe, um dass es Freddie lesen kann, sagt er, dass das gut ist. „Wäre eine Schande, wenn du kein Job bekommst. Wir gehen dann nachher noch Bewerbungsmappen kaufen, ich mach Passbilder von mir und kleb die noch kurz drauf und dann können wir losgehen. Druck dir deine Dokumente am besten dreimal aus, damit du dich bei mehreren Betrieben bewerben kannst."
Ich nicke und stelle mir vor, wie stolz Manu wäre, wenn ich eine Arbeit finde. „Danke Freddie, dass du das mit mir machst."
„Ich hab zu danken. Hast du noch Schmerzen?"
„Geht schon wieder", ich lächle ihn an.
„Das ist gut. Ich geh kurz ins Bad." Er verschwindet und ich schließe den Drucker an meinen Laptop an, drucke Anschreiben, Deckblatt und Lebenslauf dreimal aus. Ich laufe zum Bad und frage Freddie durch die Tür hinweg, ob ich auch mein Zeugnis kopieren soll. Er schreit ein lautes ‚Ja‘ hindurch. Also mache ich das auch noch schnell und stecke alles in eine Folie, weil wir ja noch nicht die Mappen haben. Das kann ja lustig werden.
So, da ist das neue Kapitel, ich schreib jetzt am Handy, weil das am Laptop eine hoffnungslose Sache ist und ich jegliche Dokumente in die Tonne treten kann, einfach zu doof für diese Technik. Sorry wenns jetzt ein bisschen langweilig ist in der Geschichte... liebe euch ♥
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