36. Kapitel

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Ich hab Manu zum Flughafen gebracht. Wir haben uns umarmt und ich hab zu ihm gesagt, dass er auf sich aufpassen soll. Er hat mich angesehen und gesagt, ich soll mich benehmen bei Freddie. Dann ist er weggegangen. Und es war okay so. Mir geht es gut.

   Jetzt ist es 22 Uhr und ich stehe immer noch am Flughafen, warte auf Frederik. Ich weiß noch nicht mal warum ich warte, ich könnte ja einfach nach Hause gehen und schlafen. Wahrscheinlich liegt es daran, dass Manu mich eben noch so ernst angeguckt hat. Wenn er schon nicht da ist und arbeiten muss, will ich ihn nicht sauer machen.

   Ein weißer Audi Q7 biegt um die Ecke und bleibt direkt vor mir stehen. Das Fenster geht runter und ein Mann mit kurzen dunklen Haaren und blauen Augen schaut mich an. „Hi, bist du Manus Freundin?“

   „Äh, ja, schätze schon.“

   „Come in!“

   Ich öffne die Tür und steige auf der Beifahrerseite ein.

   „Ich bin Freddie, und nein der Wagen gehört nicht mir.“

   „So ein Auto hätte ich dir auch nicht zugetraut.“ Ich unterdrücke meine Euphorie in so einem verdammt geilen Audi zu fahren, lasse meine Finger über das Leder des Sitzes gleiten, ehe ich mir Freddie anschaue. Er sieht echt gut aus, seine Arme voller Tattoos und irgendwie viel älter als Manu.

   „Ich dachte mir, wenn ich schon eine Frau abhole, dann richtig.“

   „Beim nächsten Mal bitte mit einem Maserati.“

   Er lacht laut. Die Ampel schaltet auf rot und er bremst abrupt ab. Sein Fahrstil lässt echt zu wünschen übrig. Ich falle nach vorn, der Gurt schnürt schön in meinen Hals, mein Brustkorb schmerzt. „Wie heißt du nochmal?“, grinst er.

   „Fahr rechts ran.“

   „Nein, wieso?“

   „Fahr sofort rechts ran.“

   Er sucht die nächste Ausfahrt, bremst und ich knalle wieder in den Gurt. Ich steige aus und laufe um das Auto herum, öffne seine Tür.

   „Ich fahre. Ja, ich hab einen Führerschein, du wahrscheinlich nicht.“ Den Part dass ich siebzehn bin und er sicher nicht die Kriterien für eine Begleitperson erfüllt, lasse ich einfach aus. Sehe eh viel älter aus, er wird mich schon für zwanzig schätzen. Und außerdem sind meine Fahrkünste definitiv besser als seine.

   Freddie verschränkt seine Arme und bleibt sitzen. „Da hab ich einmal so ein Auto, will mich ein kleines Mädchen ablösen. Nö.“

   „Du führst dich auf wie ein kleiner Junge“, lache ich und ziehe ihn am Arm aus dem Auto. „Jetzt setz dich auf die Beifahrerseite.“ Es fühlt sich so gut an, hinterm Steuer eines Q7 zu sitzen, im vollen Bewusstsein, dass das hier grad illegal ist. Ich lehne mich nach hinten, als ich den Schlüssel umdrehe und spüre, wie er reagiert. Gekonnt schleuse ich mich in den Verkehr ein und fahre grinsend Richtung Heim.

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