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POV Thore

Ich wache auf weil mir entsetzlich schlecht ist. Ich habe gestern wohl doch ein wenig zu viel getrunken. Das Fest zu unserer Ehre war nicht ganz so wie meine Brüder und ich uns das vorgestellt haben. Ich bin nun an Timur gebunden und nicht an meinen Tarek. A propos Tarek, wo ist mein Liebling eigentlich? Ich setze mich auf und muss dann eilig ins Bad huschen um zu pinkeln. Im Bett liegt Timur und er schläft noch tief und fest. Von Tarek keine Spur ausser seinem unvergleichlichen Duft. Seit gestern riecht Tarek noch intensiver nach Alpha. Sein Duft hat mir ja schon immer gut gefallen aber seit gestern könnte ich für diesen Duft sterben. Als ich mich mit Timur makiert habe habe ich einfach die ganze Zeit gemerkt dass mir was fehlt. Zum Glück ging es Timur genau so und wir sind kurzerhand zu Tarek rüber. Der lag ziemlich fertig in seinem Bett. Wir hatten danach die schönste Hochzeitsnacht die man sich vorstellen kann. Tarek hat sich mir willig hingegeben und als er bei seinem Höhepunkt angekommen ist hat er mich makiert als seien wir füreinander bestimmt. Unser ganzes Leben wussten wir dass wir füreinander bestimmt sind. Wieso weiss es der Mond nicht? Wo ist Tarek überhaupt? Ich versuche mich mit ihm im Betafunk zu verbinden aber ich bekomme die Verbindung nicht richtig hin. Ich kann Tarek nicht anrufen und ihn auch nicht hören aber ich kann ihn fühlen! Und was ich fühle fühlt sich entsetzlich an. Tarek ist verzweifelt und er versucht zu fliehen. "Timur!" rufe ich aufgeregt und sprinte ins Schlafzimmer. "Timur!" wecke ich nun meinen Mate. Timur schaut mich verschlafen an und ich rufe ihm entsetzt zu was mit Tarek los ist. Timur wird in Sekunden wach und er flucht erst einmal. "So, ne Scheisse! Er hat die Verbindung gekappt, ich komme nicht in seinen Kopf." "Ich fühle ihn, aber wirklich rein kann ich auch nicht." flüstere ich traurig. Timur schaut mich mit grossen Augen an und dann nimmt er mich in seinen Arm. "Wir werden ihn finden! Das wäre doch gelacht, wir sind seine Betabrüder." tröstet mich mein Mate und ich vertraue ihm. Zusammen werden wir unseren Alpha finden, wir müssen einfach. Wir beschliessen Mama und Papa bescheid zu sagen. Das was mit Tarek gerade passiert fühlt sich sehr ernst an. Er ist verzweifelt und scheint nicht mehr Herr seiner Sinne zu sein. Mama und Papa beschliessen dass wir alle zusammen Tarek suchen. Alle Jäger und Krieger beteiligen sich an der Suche. Genau so wie Sebastian und sein Vampir. Ulv und Jasnenka kommen ebenfalls mit uns, die beiden Neualpha Luz und Jess überlassen wir die Kinder und das Dorf. Wir suchen rund um unser Dorf. Doch ich weiss dass Tarek längst über unsere Grenze hinaus gerannt ist. Ich kann es fühlen. Timur und ich folgen meinen Instinkten. Eigentlich trägt mich Timur denn ich versuche immer weiter in Tareks Geist einzudringen. Es ist wie ein Nebel durch den ich gehen muss . Ich bin ganz vorsichtig denn Timur hat gesagt dass Tarek ihn aus seinem Kopf gekickt hat als er eingedrungen ist um die Verbindung aufzubauen. Nun haben wir die Hoffnung dass Tarek nicht merkt dass ich in seinen Kopf dringe um die Verbindung aufzubauen. Ich verbinde mich also ganz vorsichtig und langsam. Erst stecke ich in dem Nebel fest aber dann lichtet sich der Nebel und ich kann mit Tareks Augen sehen. Ich beschreibe die Bilder die ich sehe und Timur beeilt sich dort hin zu rennen. Natürlich ist das nicht so einfach weil ich ja auf ihm sitze. Doch Timur strengt sich richtig an und bald haben wir unseren Alpha gefunden. Er ist eine Böschung hinabgestürzt und liegt da ohnmächtig und verwundet. Als ich das gesehen habe bin ich von Timur gekrabbelt und wir rennen gemeinsam dort hin wo ich die letzten Bilder gesehen habe. Bald haben wir die Böschung gefunden und wir krabbeln sie vorsichtig hinunter. Tarek liegt genau wie ich es gesehen habe da unten. Als wir bei ihm ankommen sehen wir dass er bös mit dem Kopf aufgeschlagen ist. Ich bette seinen Kopf in meinem Schoß während Timur ihn untersucht. Ich streichel Tareks angedotzten Schädel und Timur versucht ihn zu wecken. Ich versuche mich in Tarek hineinzuversetzen um ihn zu heilen. Ich schaffe das aber nur zu einem gewissen Grad. Ich kann seinen verstauchten Fuß und seine Kopfplatzwunde heilen doch aus seiner Ohnmacht bekomme ich ihn nicht befreit. Timur läuft los um ein paar Kräuter zu sammeln um Tareks Stirn richtig zu versorgen. Und dann können wir nichts mehr für Tarek tun. Wir fühlen uns ziemlich dämlich. Nun haben wir unseren Alpha gefunden und können ihm nicht helfen. Weil es nun anfängt zu regnen ziehen wir ihn unter einenBusch und dann legen wir uns neben ihn um ihn zu wärmen. Hoffentlich finden uns die anderen bald! Wir warten die ganze Nacht vergeblich auf die anderen. Erst am nächsten Morgen findet uns Sebastian. Er kontaktiert Jupiter damit der unseren Eltern Bescheid geben kann. Mit klammen Gliedern krabbeln wir die Böschung rauf. Als wir oben ankommen sind wir völlig fertig. Sebastian hat den ohnmächtigen Tarek wie ein Baby im Arm. Sebastian ist fast oben als Mama mit Papa im Maul angerannt kommt. Sie spuckt Papa aus und hastet Sebastian entgegen. Dann reißt sie ihm unseren Bruder aus den Armen und ruft: „Oh, mein Gott! Mein Baby! Was ist passiert?" Wir ducken uns ganz schuldbewusst und geben Antwort. Also Timur antwortet, ich weine. Zum einen weil ich körperlich am Ende bin und zum anderen weil ich so Angst um Tarek habe. „Ich glaube Tarek ist verzweifelt weil ich Thore als Mate bekommen habe." sagt Timur leise und senkt schuldbewusst seinen Kopf. Papa nimmt Mama unseren Bruder aus den Armen und er spricht einen Segen über ihn. Tarek stöhnt ganz zart und seine Lieder flattern. Papa lächelt Mama an und er sagt: „Er wird wieder. Er hat nen harten Schädel und zwei heilende Beta." Papa zwinkert uns lächelnd zu und wir antworten mit stummen Tränen. Nun schaut uns Mama an und dann kommt sie zu uns um uns in ihre Arme zu schließen. „Meine Armen Jungs! Ihr friert ja entsetzlich. Lasst uns heim gehen, ja?" Wir nicken und Mama nimmt mich hoch. Sebastian nimmt Papa den Tarek aus den Armen und Papa nimmt Timur an die Hand. Wir sind ja jetzt nicht soooo wahnsinnig viel größer als Papa aber ein bisschen halt doch. Ich Kuschel mich eng an Mama und genieße ihre schaukelnde Wärme. Bald höre ich eine wispernde Unterhaltung. Mama sagt: „Nein, er schläft, ich wecke ihn nicht auf." Papa sagt: „Dann nehm ich dich." und Timur antwortet: „Nein, Papa, es geht schon." Da realisiere ich dass Timur die ganze Zeit läuft. Er ist mindestens genauso kaputt wie ich und muss laufen. Sofort bin ich wach und sage Mama dass sie mich jetzt bitte wieder runter lassen kann. Mama hält an und streichelt mich und gibt mir einen Kuss. Dann hebt sie Timur hoch der sich direkt in ihre Arme schmiegt. Papa nimmt meine Hand und dann gehen wir in langsamen aber stetigem Tempo nach Hause. Papa hält mich ganz fest und fragt mehrfach ob er mich tragen soll. Zuletzt bitte ich Papa dass er mich trägt. Ich kann einfach nicht mehr. Ich musste aber erst stolpern und mir die Knie aufschlagen bevor ich das eingesehen habe. Papa nimmt mich vorsichtig hoch und er hält mich ganz eng an sich gedrückt. Zum Glück ist es nicht mehr weit. Papa bringt uns in seine Krankenstube und da werden wir alle in ein Bett gelegt. Instinktiv klammere ich mich an Tarek und Timur und dann schlafe ich ein.

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