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POV Tarek

Ich werde Papa! Ich könnte glücklicher nicht sein. Timur war sehr geschockt als er es erfahren hat aber er ist doch strahlend mit Thore abgezischt. Ich bleibe alleine in der Krankenstube zurück. Natürlich wird mir mein Herz schwer. Ich habe meinen Beta geschwängert der nicht mein Mate ist. Das ist nicht wirklich heldenhaft. Im Gegenteil. Ich fühle mich ein bisschen erbärmlich. Wie konnte ich mich nur so erdreisten mich in Timurs und Thores Liebe einzumischen? Ich seufze schwer und dann muss ich wieder brechen. Mist! Dieses mal war ich mal wieder zu langsam für den Eimer und habe mich und mein Bett vollgespuckt. Wieso kommt immer noch so dermassen viel aus mir raus? Ich müsste doch mal langsam leer sein. Meine Eltern kommen natürlich just in diesem Augenblick herein. Ich schaue sie etwas leidend und natürlich auch beschämt an. Mama nimmt mich seufzend in ihre Arme. "Geh dich waschen, ich mach das hier." sagt sie und drückt mir einen Kuss auf. Papa bringt mich ins Bad und zieht mich aus. Ich fühle mich so verdammt schwach! Als Papa mich ausgezogen hat lässt er das Badewasser ein. Er schaut mich an und hilft  mir in die Wanne. "Bitte, Papa, bleib!" bettel ich weil ich Angst habe in dem warmen Wasser ohnmächtig zu werden. Papa lächelt mich an und hockt sich vor mir auf den Boden. Er nimmt einen Lappen und fängt an mich zu waschen. "Was ist das?" fragt er und schaut meine Makierung an. Ich werde rot und nuschel: "Meine Makierung von Timur und Thore." Papa fährt mit dem Finger darüber und er sagt erstaunt: "Das sieht wirklich wie eine echte Makierung aus. Es ist verheilt und dennoch sichtbar." Ich nicke. "Wann habt ihr das gemacht?" Ich werde rot und es ist mir unendlich peinlich. "In ihrer Hochzeitsnacht" gebe ich zu. Papa nickt verstehend. "Hast du Timur da geschwängert?" fragt er und ich nicke. Ich schäme mich nun wieder so doll dass ich Papa nicht anschauen kann. Papa hebt mein Kinn und zwingt mich ihn anzusehen. "Du liebst beide, nicht wahr?" fragt er und ich bin erstaunt dass er das fragt. Natürlich liebe ich beide! Ich nicke nur und Papa lächelt. "Deine Makierung sieht aus wie ein Herz. Die Bisse deiner beiden Brüder bilden zusammen das Herz. Sie lieben dich auch." sagt Papa und streichelt meine Makierung. "Warum weiss das eigentlich jeder nur der verdammte Mond nicht?" brülle ich verzweifelt. Papa nimmt mich in den Arm und er streichelt nun meinen Rücken. Er tröstet mich und ich fühle mich bald besser. Ich will gerade aus der Wanne steigen da zwickt mein Bauch ganz furchtbar. Ich keuche und klappe zusammen. Papa fängt mich auf und ruft nach Mama. "Ghrian! Schatz, Hilfe!" ruft Papa und Mama kommt sofort ins Bad. Sie nimmt mich aus der Wannne und Papa legt ein Badetuch um mich. "Bring ihn in Raum eins." bittet Papa und Mama nickt. Papa geht vor und ich weine ein bisschen an Mamas Schulter. Was ist mit mir und warum schauen meine Eltern so besorgt? Mama legt mich auf der selben Liege ab auf der vorhin meine beiden Brüder gelegen haben. Dann nimmt Papa das Badetuch weg und ich liege nackt vor ihm. Eigentlich müsste ich mich schämen aber mir ist gerade alles egal. Ich will dass die Bauchschmerzen aufhören. Nein, ich will dass sie mir mein Leben beenden. Ich glaube ich wäre lieber tot. Ja. Das wäre nicht schlecht. Immerhin würde ich dann Timur und Thore nicht im Weg stehen und mich nicht mehr in ihr Leben und ihre Liebe einmischen. Plötzlich gehen die Lichter aus und ich bekomme Angst. Ich schreie etwas unmännlich als etwas kaltes meinen Bauch berührt. Mama nimmt meine Hände und sie brummt mir beruhigend zu: "Ist gut, mein Baby! Papa macht nur einen Ultraschall von deinem Bauch." Ich wimmere weil ich so eine riesige Angst habe. Ich will sterben aber gleichzeitig will ich es nicht. Ich will doch für meine Kinder da sein. Mama streichelt meine Stirn und Papa drückt mir den harten Schallkopf auf den Bauch. "Da!" sagt Papa und Mama lässt ein überraschtes Keuchen hören. Ich habe meine Augen geschlossen und ich will nicht wissen was sie entdeckt haben. Papa drückt mit dem Schallkopf noch ein wenig auf meinem Bauch herum und das tut furchtbar weh. Ich merke wie mir die Tränen fliessen. Ich blinzle die weg und weil ich meie Augen nun eh auf habe schaue ich auf den Monitor. Ich sehe die selben pulsierenden Bohnen wie vorhin bei Timur und Thore. Papa schaut ernst. Er nimmt den Schallkopf und macht ihn langsam sauber. Dann wischt er mit einem Tuch meinen Bauch sauber. Ich merke wie mir die Tränen in die Augen schiessen und eine kalte Klaue der Angst nach meinem Herzen greift. "Mama!" flüstere ich entsetzt und meine Mama nimmt mich feste in ihre Arme. "Du bist schwanger." sagt Papa mit belegter Stimme und nun brechen bei mir die Dämme. Scheisse! Ich bin doch ein Alpha, oder nicht? Alles, wirklich alles steht kopf. Meine sämmtliche Sicherheit ist mit diesen drei Worten weggewischt. Ich bin kein Alpha mehr, ich bin ein Omega. Ich habe keinen Mate und bin schwanger. Ich verderbe meinen Brüdern ihre Liebe und bin alleine. Meine zukünftige Mate habe ich betrogen und werde ihr mit Kindern entgegentreten. Ich bin ein Niemand! Ich bin bescheuert. Ich bin es nicht wert geliebt zu werden. Weder von meiner Mate, noch von meinen Brüdern noch von meinen Eltern. Die Welt bricht über mir herein und ich kann nicht mehr. Schluchzend krümme ich mich auf der Liege zusammen. Leider ist die zu klein und ich falle herunter. Ich würde mir am liebsten den Hals brechen aber Papa hat mich aufgefangen. Er sitzt nun mit mir auf dem Boden und ich weine und weine und weine. Papa hält mich gnaz fest und Mama legt mir das Badetuch um. Als mir die Tränen versigen sind meine Eltern immer noch bei mir. Mama streichelt mir den Kopf und dann hebt sie mich hoch. Sie bringt mich in mein Bett. Dort legt sie mich ab und legt sich einfach zu mir. Ich habe nun schon so lange nicht mehr bei Mama geschlafen aber ich brauche sie gerade ganz doll. Ich schaue in ihr Gesicht und dann muss ich sie fragen: "Bin ich kein Alpha?" mir bricht die Stimme und Mama nimmt mich seufzend in den Arm. "Doch, du bist ein Alpha." sagt sie. Papa zieht mir eine Hose an und auch er sagt mit fester Stimme: "Du bist ein Alpha und darum ist dir auch so schlecht. Bei dir braucht der Körper mehr  Hormone um sich an die Schwangerschaft anzupassen." Mama wiegt mich ein wenig in ihren Armen. "Aber Alpha können doch keine Kinder bekommen!" jammere ich und Mama küsst mich. "Doch, ich habe dich bekommen, mein Junge." sagt sie ganz lieb und Papa nickt. "Das meine ich doch nicht. Ich ach, ihr wisst schon was ich meine!" fauche ich Mama an. Mama gluchst vergnügt vor sich hin. "Bei den Werwölfen gibt es einige Männer die Kinder empfangen können." sagt sie mit fester Stimme. Ich weiss das doch! "Normalerweise sind es die Omegamänner die schwanger werden. Aber was ist in diesem Rudel schon normal?" Ich lasse mir die Frage durch den Kopf gehen und dann muss ich doch wieder weinen. Warum ich? Warum kann nicht Ulv der Alpha mit den Kindern im Bauch sein? Oder Jasnenka? Sie ist immerhin ein Mädchen! Mama wiegt mich nun etwas doller. "Mach dich nicht fertig, Baby." sagt Mama. Papa fragt: "Wer ist der Vater deiner Babys?" Nun heule ich richtig. Ich will ihnen nicht verraten dass Thore der Vater ist. Aber Mama weiss das längst. "Jira, Schatz, Du hast schon einmal Thore mit Tarek verwechselt als er ihn bestiegen hatte. Weisst du noch?" Papa lacht und er sagt: "Wetten dass Thore sich freut Vater zu werden?" Nun schaue ich Papa entsetzt an. Ich keuche vor Angst und bitte ihn es nicht zu verraten. "Nein, Papa! Ich will das alles nicht. Ich kann keine Babys bekommen. Das geht doch nicht!" schreie ich verzweifelt. Mama wiegt mich wie ein Baby und sie summt mir ein Wiegenlied vor. "Glaubst du nicht dass Thore ein Recht hat es zu erfahren?" fragt mich Papa aber ich wehre mich dagegen. "Nein! Bitte!" jammere ich und Mama fängt an meine Haare aus meinem Gesicht zu streichen. "Lass, ihn Jira. Wenn er noch nicht so weit ist dann sollten wir ihn nicht drängen." Ich bin Mama grad so dankbar. Ich schmiege mich an sie und lausche ihrem Herzen. Das regelmässige Klopfen hat mich schon immer beruhigt. Ich liebe es auch an den Herzen meiner Brüder zu horchen. Mama küsst mir die Nasenspitze. "Mein Baby! Ich bin so froh dass deine Übelkeit keine schlimme Krankheit ist. Ich könnte gerade singen und tanzen vor Erleichterung." Ich schaue sie leidend an. Ich hätte ehrlich gesagt lieber eine schreckliche Krankheit als zwei Babys in meinem Bauch. Ich bin einfach noch nicht bereit Vater zu werden. Doch! Natürlich! Timurs Babys, klar, für die bin ich bereit. Für seine Babys würde ich die Verantwortung übernehmen. Ich würde es meier Mate schon beibringen dass ich Timur geschwängert hab. Aber dass ich schwanger geworden bin? Wie bringe ich ihr das bei? Wie bringe ich das überhaupt irgendjemandem bei? Mich werden alle auslachen! Der Alpha der sich von seinem Omega schwängern lässt! Das ist wirklich peinlich.
Aber warum ist mir das eigentlich peinlich? Ich meine, ich liebe Thore. Ich habe es immer geliebt und genossen mich ihm hinzugeben. Wieso liebe ich dann nicht die Konsequenzen die ich jetzt in mir trage? Ich habe immerhin Thores Babys in mir. Ich liebe ihn und ich liebe seine Kinder. Natürlich liebe ich auch seine Kinder die in seinem Bauch wachsen und meine die in Timur wachsen. Irgendwie liebe ich all diese Kinder. Auch meine. Ich streichle sanft meinen Bauch und schaue meine schlafenden Eltern an. Sie haben mich zwischen sich und umarmen mich von beiden Seiten. Bei ihnen bin ich geborgen, sie lieben mich als Alpha mit Babys im Bauch. Ich küsse Mama und Papa und dann schleiche ich mich aus der Krankenstube. Ich muss unbedingt sofort zu Timur und Thore!

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